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Lauf, wenn du kannst

Lauf, wenn du kannst

Titel: Lauf, wenn du kannst
Autoren: Lisa Gardner
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Lippen zusammen und schwieg.
    »Und dann wäre da noch der Richter selbst«, fuhr Bobby gelassen fort. »Ein Mann, der so vorsichtig und so gerissen ist, dass er weder Telefonrechnungen noch Bankauszüge hinterlässt, die ihn mit Colleen und Umbrio in Verbindung bringen könnten. Und dennoch hat Umbrio sich sofort mit ihm in Verbindung gesetzt. Woher wusste er, dass er sich an Richter Gagnon halten muss, Catherine? Wer hat ihm den Namen des Richters verraten?«
    »Das müssen Sie Umbrio fragen.«
    »Das kann ich nicht, Catherine. Sie haben ihn erschossen.«
    Sie erwiderte nichts. Weil ihr keine Begründung einfiel oder weil sie ohnehin nicht davon ausging, dass er ihr glauben würde? Wie Bobby vermutete, würde er die Antwort nie erhalten. Was Catherine betraf, würde er bei den meisten Fragen wohl für immer im Dunkeln tappen. »Dr. Lane hat einmal etwas zu mir gesagt«, murmelte er. »Nämlich, dass es für eine Frau wie Sie keine Grenzen gibt, wenn es darum geht, Ihre Welt zu schützen. Das stimmt doch, oder, Catherine? Sie waren bereit, sich mit Menschen wie Umbrio einzulassen, um sich gegen Richter Gagnon zu schützen. Mit Colleen Robinsons Hilfe haben Sie diesen Teufel in Menschengestalt angeheuert.« Kurz hielt er inne. »Rick Copley«, sprach er leise weiter, »war ein anständiger Mann. Und ich denke, das gilt auch für Ihren Vater.«
    Catherine schwieg, doch Bobby glaubte, Tränen in ihren Augen zu bemerken.
    »Ich hoffe«, erwiderte sie nach einer Weile, »dass Sie, wenn Sie eines Tages selbst ein Kind haben, nie die Erfahrung machen werden, wie es ist, um sein Leben zu fürchten.«
    »Es gab doch Menschen, die auf Ihrer Seite standen, Catherine. Mich zum Beispiel.«
    Endlich sah sie ihn an. »Aber anfangs konnte ich das noch nicht ahnen, oder?«
    Sie stand von der Bank auf, immer noch majestätisch und übernatürlich schön, und trotz der Dinge, die er über sie wusste, ertappte er sich dabei, dass er den Atem anhielt.
    »D.D. ist eine gute Polizistin«, meinte er leise.
    »Mein Sohn ist in Sicherheit. Dafür ist kein Preis zu hoch.«
    »Davon sind Sie aufrichtig überzeugt, oder?«
    Sie lächelte schief. »Bobby, es ist das Einzige, was verhindert, dass ich nachts den Verstand verliere. Ich werde Sie in Arizona vermissen.«
    »Leben Sie wohl, Catherine.«
    Catherine holte ihren Sohn. Bobby blieb auf der Bank sitzen, und Schneeflocken landeten auf seinem Gesicht, während er ihnen nachblickte.
    Kurz darauf entstieg D.D. dem weißen Transporter, der ein Stück die Straße hinunter stand, und ließ sich schwer neben ihm auf die Bank fallen.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich nichts aus ihr rauskriege«, meinte Bobby.
    Sie zuckte die Achseln. »Es war einen Versuch wert.«
    Er griff unter seine Jacke und nestelte an den Aufnahmekabeln herum.
    »Glaubst du, sie zieht wirklich nach Arizona?«, fragte D.D. und fügte dann hinzu: »Wenn es so weit kommt, kann ich ja jederzeit einen Auslieferungantrag stellen.«
    »Klar.«
    »Ich werde sie kriegen, Bobby.«
    »Das ist doch zwecklos.«
    D.D. verzog unwillig das Gesicht. »Was soll das heißen?«
    »Wenn auch nur ein einziger Mann unter den Geschworenen sitzt, wird Catherine keinen Tag hinter Gittern verbringen.« Bobby stand auf. »Finde dich damit ab. Frauen wie sie gibt es heutzutage nicht mehr.«
    »Dem Himmel sei Dank«, brummte D.D.
    Bobby schmunzelte. Dann steckte er die Hände in die Jackentaschen und machte sich auf den Heimweg.

Anmerkung der Autorin und Danksagung
     
    Die immer bin ich vielen Menschen, die zur Entstehung dieses Buches beigetragen haben, zu Dank verpflichtet. Die Personen auf der hier folgenden Liste waren so nett und geduldig, mir ihr Fachwissen zur Verfügung zu stellen. Selbstverständlich bin für eventuelle Fehler und künstlerische Freiheiten ganz allein ich verantwortlich.
     
    Für Informationen über die Tätigkeit und Ausbildung sowie das Training von Scharfschützen und taktischen Einheiten bei der Polizei bedanke ich mich bei: Lieutenant Cary Maroni, Trooper John Bergeron und Major Marianne McGovern von der Massachusetts Staatspolizei, Special Agent James Fitzgerald, FBI, und Lieutenant James Swanberg, Rhode Island Staatspolizei.
    Außerdem möchte ich auch den Mitarbeitern der Strafverfolgungsbehörden meinen Dank aussprechen, die lieber ungenannt bleiben möchten. Sie wissen, dass Sie gemeint sind.
     
    Als Nächstes gilt mein aufrichtiger Dank der juristischen Abteilung: Sarah Joss, Assistentin im Justizministerium,
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