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Latein für Angeber (German Edition)

Latein für Angeber (German Edition)

Titel: Latein für Angeber (German Edition)
Autoren: Gerald Drews
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Grundsatz der Homöopathie, nach dem ein kranker Körper mit Medikamenten behandelt werden soll, die ähnliche Symptome wie die Krankheit hervorrufen.
     
    Subsilire in caelum ex angulo licet
    Auch aus einer Nische kann man in den Himmel springen. Sogenannte Nischenprodukte bringen nicht selten das große Geld. Man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
     
    Suum cuique!
    Jedem das Seine! So stand es auf den Münzen, die Friedrich I. von Preußen prägen ließ. Aber schon Cicero soll diesen Wahlspruch geführt haben, der dasselbe bedeutet wie Leben und leben lassen.
     
    Tempera mutantur, nos et mutamur in illis
    Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen. Beliebte Ausrede von Wendehälsen aller Art.
     
    Tempora si fuerint nubila,
solus eris
    In Zeiten, in denen Wolken am Himmel sind, wirst du allein sein. Im Unglück hat man keine Freunde, meint Ovid.
     
    Tempus fugit
    Die Zeit flieht, läuft dahin. Mensch, ich muss hier weg. Der Supermarkt macht gleich zu. Bis später!
     
    Tertium non datur
    Ein Drittes wird nicht gegeben. Entweder ja oder nein – etwas anderes gibt es nicht! Kein Kompromiss!
     
    Tolle, lege!
    Nimm und lies! In seinen berühmten Confessiones erzählt der hl. Augustinus von der Zeit, in der er noch einen reichlich lockeren Lebenswandel führte. Eines Tages – so der Kirchenvater  – habe ihm ein Kind aus dem Nachbarsgarten das oben erwähnte Zitat zugerufen. Daraufhin habe er die Heilige Schrift aufgeschlagen und sei an eine Stelle im Römerbrief gelangt, die ihn zur Änderung seines Lebenswandels bewegt habe. Da sieht man wieder einmal, wozu Kinder alles gut sind.
     
    Tute hoc intristi; tibi omne
est exedendum
    Du hast es (deine Suppe) eingerührt, du musst es auslöffeln! Dieses bildhafte Zitat stammt von Terenz.
     
    Tres faciunt collegium
    Drei machen eine Gesellschaft. Schon im alten Rom ging man davon aus, dass es dreier Leute bedarf, um einen Verein zu gründen. Der gleiche Grundsatz gilt auch an Universitäten: Es müssen ein Vorlesender und zwei Zuhörer anwesend sein.
     
    Ultima (hora) latet
    Die letzte (Stunde) ist verborgen. Gemeint ist: Keiner kennt seine letzte Stunde. Ist auch besser so …
     
    Vestigia terrent
    Die Spuren schrecken, sagt der schlaue Fuchs, nachdem ihn der alte Löwe fragt, warum er ihn denn nicht in seiner Höhle besuchen wolle. „Ach, weißt du“, sagt der Fuchs in einer Äsop-Fabel, „mir fällt auf, dass zwar viele Spuren in deine Höhle führen, aber keine wieder hinaus.“ Manchmal kann Logik Leben retten und es ist klüger, sich nicht in die Höhle des Löwen zu wagen.
     
    Vivat, crescat, floreat!
    Er möge leben, wachsen und gedeihen! Ein Hoch auf das Geburtstagskind!
     
    Vivos voco, mortuos plango,
fulgura frango
    Die Lebenden rufe ich, die Toten beweine ich, die Blitze breche ich. Diese Worte wählte Friedrich Schiller für sein „Lied von der Glocke“. Inspiriert hat ihn dazu die Inschrift einer Glocke, die sich im Schaffhauser Münster befindet. Sie trägt seitdem den Namen „Schillerglocke“.

Kapitel XI
Non liquet – nicht spruchreif
    Aber nicht doch! Hier ist alles spruchreif.
Denn in diesem Kapitel finden Sie
jede Menge Originale populärer lateinischer Begriffe,
Sentenzen und Sprichwörter – nahezu für
alle Lebenslagen. Nicht wenige davon benutzen
Sie täglich selbst, manchmal ohne zu ahnen,
dass es sich hier um Latein handelt. Wetten?
    Non liquet –
nicht spruchreif
    A maiori
    Vom Größeren her, um so eher.
     
    Ad oculos
    Vor Augen führen, deutlich machen.
     
    A posteriori
    Vom Späteren her, im Nachhinein.
     
    A potiori
    Vom Mächtigeren her, erst recht.
     
    A priori
    Vom Früheren her, von vorneherein.
     
    Ad absurdum
    Ins Unmögliche. Etwas ad absurdum führen: eine Idee so lange weiterspinnen, bis sie sich als unlogisch erweist.
     
    Ad acta
    Zu den Akten.
     
    Ad hoc
    Zu diesem Zweck. Die heute meist gebrauchte Bedeutung „plötzlich“ ist eigentlich nicht richtig.
     
    Ad infinitum
    Bis ins Unendliche, unbegrenzt.
     
    Ad libitum
    Nach Belieben.
     
    Ad litteram
    Auf den Buchstaben, ganz exakt.
     
    Ad nauseam
    Bis zur Seekrankheit, bis zum Erbrechen, immer und immer wieder.
     
    Ad oculos
    Vor Augen führen, demonstrieren, den Beweis erbringen.
     
    Ad usum proprium
    Zum eigenen Gebrauch.
     
    Alibi
    Anderswo. Wohl dem, der immer eins hat, wenn er es braucht!
     
    Anno domini
    Im Jahre des Herrn. Dieses Buch wurde anno domini MMXII (2012) aktualisiert.
     
    Brevi
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