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Last Date

Last Date

Titel: Last Date
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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vom Ohr, drückte die Taste zum Beenden der Verbindung und sah Leon nachdenklich an.
    „Ich nehme mal an, dass Sie gar nicht wissen, wessen Nummernschild da an der Maschine von Herrn Richter befestigt ist. Und wenn doch, dann will ich davon jetzt gar nichts hören. Wenn Sie zufällig wissen, wo er sein Eigenes deponiert hat, dann würde ich vorschlagen, dass Sie schnellstens das Motorrad ebenfalls dort hinbringen und das ursprüngliche Kennzeichen wieder anbringen. Sie sagen mir dann einfach Bescheid, wo das Motorrad zu finden ist und ich kümmere mich darum, dass es keinen Ärger gibt.”
    Leon nickte kurz mit einem dankbaren Lächeln, während Joachim bereits die Maschine aufgehoben hatte und gerade prüfte, ob sich die Ducati ohne Probleme schieben ließ.

Kassel
Zwei Wochen später
    Leon wartete nach dem Anklopfen einen Moment ab und öffnete dann unsicher die schwere Tür. Vorsichtig betrat er den Raum und war erleichtert, als er Adrian neben Katharina auf dem Krankenbett sitzen sah. Während Adrian aufstand und zu Leon herüber kam, zeigte Katharina auf die beiden Stühle, die an einem kleinen Tisch standen.
    „ Leon, schön dich zu sehen. Komm rein, schnapp dir einen Stuhl und setz dich doch zu uns.”
    Leon schloss leise hinter sich die Tür, umarmte Adrian kurz und ging dann um das Bett herum, um Katharina mit einem Kuss auf die Wange zu begrüßen. Anschließend ging er zu dem kleinen Tisch und holte sich den Stuhl, schob ihn zum Bett und setzte sich Adrian gegenüber, der inzwischen wieder neben Katharina auf dem Bett Platz genommen hatte. Er lächelte Katharina an. „Na Kleine, wie geht’s dir?”
    Katharina beugte sich ein wenig nach vorn und schlug mit Schwung die Bettdecke zur Seite, sodass Leon ihr bandagiertes Bein sehen konnte.
    „ Ja, wie soll ich es sagen?“, fing sie an. „Ich habe jetzt einen edelstahlverstärkten Unterschenkel. Der Bruch war wohl komplizierter als es zuerst aussah. In einem halben Jahr sollen die Nägel dann wieder rauskommen. Wie es aussieht, muss ich wohl eine Zeit lange an Krücken laufen. Aber sonst geht es mir gut.”
    Leon nahm den Blick von ihrem Bein und sah ihr wieder in die Augen. „Und sonst? Hast du die ganze Sache psychisch schon einigermaßen verarbeitet?”
    Katharinas Lächeln verschwand. Sie sah kurz zu Adrian, der sie die ganze Zeit beobachtet e und dann nachdenklich wieder zu Leon. „Ja. Es geht schon. Nachdem hier im Krankenhaus alle so nett zu mir sind, und Adrian auch die ersten beiden Nächte dableiben durfte, habe ich es ganz gut verkraftet. Glaube ich zumindest. Es geht mir jedenfalls von Tag zu Tag besser, und ich habe auch keine Albträume mehr.”
    Sie zog ihre linke Hand aus Adrians Griff, hob sie gemeinsam mit der rechten vor sich hoch in die Luft und drehte beide Unterarme hin und her. Alle drei besahen sich den Schorf der tiefen, durch die Fesselung entstandenen Wunden an ihren Gelenken.
    „Ich denke, dass mich diese Narben noch eine ganze Weile daran erinnern, wie ich gerade noch gerettet wurde. Das habe ich ja auch nicht zuletzt euch zu verdanken. Und mit einigen Sitzungen bei einem Psychologen werde ich das auch schon verarbeiten können.”
    Leon strich ihr kurz über ihren linken Oberarm, der bereits wieder auf dem Bett lag , da sie ihre Hand wieder unter Adrians geschoben hatte. „Das freut mich. Ich weiß nicht, wie ich in einer solchen Situation reagiert hätte.”
    Adrian sah Leon an. „Hat sich Joachim bei dir gemeldet? Ich dachte, er wollte heute auch vorbeikommen.”
    Leon nickte und sah auf seine Armbanduhr. „So in zehn Minuten müsste er hier sein. Er hatte mich extra gebeten auch zu kommen, weil es wohl Neuigkeiten von dem Mörder gibt, die er uns unbedingt erzählen will.”
    Adrian sah Katharina mit verzogenem Mund an und zuckte mit den Schultern. „Was soll es da Neues geben. Soweit ich weiß, sitzt der noch in Haft und wartet auf seine Verhandlung. Raus kommt der hoffentlich nicht so schnell wieder.”
    Bevor Katharina etwas sagen konnte , klopfte es leise an der Tür. Obwohl Adrian sich sofort umdrehte und fast zeitgleich mit Leon Herein rief, dauerte es einen kleinen Moment, bis sich die Tür zögerlich öffnete und Joachim das Zimmer betrat. Nur mit einem kurzen, in die Runde geworfenen Hallo, stellte er sich ans Fußende des Bettes und sah zwischen den anderen hin und her. „Ich war heute Morgen bei Kommissar Berner und habe eine sensationelle Neuigkeit erfahren.“ Er legte eine kurze rhetorische Pause ein.
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