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Last Date

Last Date

Titel: Last Date
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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wenigen Millimeter, die sie bereits nachgegeben hatte, wieder zu sich heran und schloss zügig von außen ab. Er drehte sich zu beiden Seiten des Flurs, konnte niemanden sehen, und verließ wachsam und vorsichtig auf gleichem Weg, wie er hereingekommen war, das Haus.
    Er dachte kurz darüber nach, ob er beim Verlassen der Wohnung eventuell selbst vergessen hatte , den Klebebandstreifen nach oben zu drücken, wollte aber nichts riskieren und zu seiner Sicherheit erst einmal von außen einen Blick in seine Wohnung werfen. Er ging Richtung Straße, um ein Fenster in Augenhöhe zu erreichen. Langsam schlich er sich an der Hauswand entlang und sah um die Ecke zum Haupteingang. Da dort niemand stand, sah er sich die Fahrzeuge in der näheren Umgebung an. Eine Bewegung in dem nicht weit entfernten Audi erregte seine Aufmerksamkeit, und er ging nach kurzem Überlegen wieder im Schutz der Hauswand zurück. So unauffällig wie möglich huschte er an der Rückseite der Häuser ungefähr einhundert Meter parallel zur Straße zwischen Sträuchern und Bäumen entlang, ging einen kleinen Hügel hinauf zum Bürgersteig und konnte sich nun unbemerkt dem Audi von hinten nähern. Als er nah genug dran war und die beiden Männer auf den Rücksitzen warten sah, verriet ihm letztendlich ihre gespannte Blickrichtung auf die Tür seines Hauses, dass sie irgendwie auf seine Spur gekommen sein mussten und tatsächlich jemand in seiner Wohnung war. Er blieb etwa fünfzehn Meter von dem Audi, im Schutz eines Baumes stehen und griff erneut in seine Umhängetasche. Das kalte Metall mit der Hand umschlossen, holte er das Rasiermesser heraus und ging langsam in Richtung Audi. Ohne die Aufmerksamkeit der beiden Insassen zu erregen, war er bereits wenige Meter hinter dem Fahrzeug auf dem Bürgersteig angekommen, als er noch einmal hinein sah, um sich zu entscheiden, auf welcher Seite er die Tür öffnen sollte. Im optimalen Fall wäre es die Seite, auf der der stärkere Mann saß. Mit dem Überraschungsmoment auf seiner Seite würde er ihm mit zwei kurzen Schnitten die Halsschlagadern aufschlitzen, sich anschließend hinein beugen und sofort den Zweiten ausschalten.
    Einen Fuß bereits auf der Straße, wollte er gerade zur linken Tür des Fahrzeugs gehen, als diese sich mit einem dumpfen Klacken öffnete, und die dort sitzende Person ausstieg. Nach einer kleinen Drehung zurück zum Bürgersteig, klappte er mit einer blitzschnellen Handbewegung das Rasiermesser wieder zu und hielt sich das glänzende Metall, zum größten Teil von seiner Hand verdeckt, an sein Ohr. Er ging einfach weiter am Wagen vorbei und tat so, als telefoniere er. Er versuchte so unauffällig wie möglich und in normaler Lautstärke in sein scharfes Ersatzhandy zu sprechen. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, ging er weiter den Bürgersteig entlang und bog bei der nächsten Straße rechts ab, wo er bereits das Tor seiner Garage sehen konnte. Um die beiden würde er sich dann später kümmern.
     
    Leon stand neben dem Wagen, hatte das Telefon am Ohr und wartete auf eine Antwort. Adrian hatte ihm kurz zuvor per SMS mitgeteilt, dass er bereits seit einiger Zeit an der Zufahrtsstraße zur Hasenhecke wartete. Er hatte auch gefragt, ob sie schon etwas von Katharina gehört hätten. Als Leon über den Funkverkehr mitbekommen hatte, dass Katharina in der Wohnung gefunden worden war und ihr Zustand einigermaßen stabil sei, war es für ihn selbstverständlich gewesen, seinen Freund so schnell wie möglich zu informieren. Völlig ignorierend, dass Joachim ihn halbherzig gebeten hatte, noch zu warten bis Berner ihnen die Erlaubnis gab, hörte er die Stimme seines Freundes am anderen Ende der Verbindung.
    „ Leon?”
    „ Ja. Die Polizei hat Katharina gefunden. Sie lebt“, antwortete er.
    „ Kann ich mit ihr sprechen?”
    Leon sah sich zur Tür des Hauses um, wollte nicht unbedingt beim Telefonieren gesehen werden. „Nein, sie ist noch in der Wohnung. Der Mörder ist noch nicht aufgetaucht, deswegen ist es auch besser, du wartest noch einen Augenblick. Eigentlich dürfte ich dich noch gar nicht anrufen.”
    Adrian stieg von seiner Ducati ab und ging nervös ein paar Schritte auf und ab. „Mann! Ich will doch nur wissen, ob es ihr wirklich gut geht.”
    „ Das verstehe ich. Ich sag dir sofort Bescheid, wenn ich etwas weiß. Versprochen.”
    „ Okay, ich warte.”
    Adrian wollte gerade auflegen, als ein Fahrzeug seine Aufmerksamkeit erregte, das mit hoher Geschwindigkeit über einen
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