Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Last Date

Last Date

Titel: Last Date
Autoren: Uwe Andreas Siebert
Vom Netzwerk:
Schrank und nahm ein großes T-Shirt heraus, mit dem er Katharina vorsichtig zudecken wollte. Katharina ließ sich aber nicht beruhigen und das T-Shirt verrutschte immer wieder.
    „ Dieter!”
    Jansen reagierte nicht auf seinen Namen, sondern stand weiter wie angewurzelt in der Tür.
    „ Verdammt, Dieter! Hol die Kollegin.”
    Dann nickte Jansen plötzlich, eilte hinaus und kam einen winzigen Augenblick später wieder hinein, gefolgt von der Beamtin, die Berner sofort das T-Shirt aus der Hand nahm und sich neben Katharina auf das Bett setzte, während alle anderen den Raum verließen.
     
    Erst als Katharina die Frauenstimme neben sich hörte, die beruhigend auf sie einredete, ließ ihre Panikattacke langsam nach und das damit verbundene, unkontrollierte Zittern ebbte ab. Sie hatte zwar die Tür gehört, als der Mörder die Wohnung verlassen hatte, aber nicht mitbekommen, wie sie wieder geöffnet wurde. An dem Verhalten ihres Peinigers hatte sie gemerkt, dass er sich tatsächlich von ihrem Verhalten verunsichern lassen und irgendetwas gesucht hatte. Als er sie dann aber allein gelassen hatte, war in ihr die Angst aufgestiegen, dass er jetzt ein schnelleres Ende für sie einplanen könnte. Dementsprechend erschrocken war sie, als der Mann mit der gezogenen Pistole die Tür so plötzlich aufgetreten hatte und hereingesprungen war. Sie hatte zwar gemerkt, dass der Fremde mit der Waffe nicht der Mörder war, konnte sich aber trotzdem nicht beruhigen. Erst jetzt ließ ihre Angst ein wenig nach und ihre Atmung normalisierte sich langsam. Ihre Handgelenke schmerzten mehr denn je und ihren rechten Fuß spürte sie mittlerweile überhaupt nicht mehr.
    Als Katharina endlich begriff, dass diese Frau Polizistin war und ihr nichts antun wollte, bekam sie wieder Hoffnung doch noch lebend aus dieser Wohnung zu kommen. Bereitwillig ließ sie sich von der Frau den Kopf zu ihrer Seite drehen und den Knebel entfernen. Tränen liefen ihr an der Wange herab. Katharina war froh, das verdammte Ding aus dem Mund zu bekommen, atmete ein paar Mal tief ein und bewegte dann unter Schmerzen ihren Kiefer in alle Richtungen. Sie drehte den Kopf nach rechts und sah der Frau zu, wie sie ihr die Fessel am Handgelenk löste. Heiser flüsterte Katharina: „Danke.”
    Die Polizistin nickte ihr lächelnd zu und konzentrierte sich anschließend wieder darauf, so behutsam wie möglich, das Seil von ihrem Handgelenk zu entfernen, ohne ihr noch weitere Schmerzen zuzufügen.
    Katharina sah wieder an die Decke. „Wie haben Sie den Mann geschnappt?”
    Die Polizistin hatte die erste Fessel gelöst, nahm vorsichtig Katharinas Arm und legte ihn an ihren Körper auf das frische T-Shirt, da das Bettlaken voller Blut war.
    „ Wir haben ihn noch nicht. Aber keine Angst, Sie sind jetzt in Sicherheit.”
    Katharina riss die Augen auf und sah die Frau neben sich an. „Sie haben ihn noch nicht? Aber, ... aber er ist doch gerade erst rausgegangen. Er wollte doch nur etwas holen. Ich dachte er wäre es, als Sie reinkamen.”
    Die Polizistin nahm sie an der Schulter. „Sind Sie sicher?”
    „ Na ja, ich denke schon.”
    Die Frau stand auf und ging eilig zur Tür, wollte sich aber nicht aus Katharinas Sichtbereich entfernen und sah in das angrenzende Wohnzimmer. „Kommissar Berner! Würdem sie bitte mal schnell zu mir herüber kommen!”
    Berner ließ Jansen, der mit dem Präsidium telefonierte , um einen Krankenwagen für Katharina und die Spurensicherung anzufordern, im Eingang der Küche stehen und ging zum Schlafzimmer. „Ist alles mit ihr soweit okay?”
    „ Sie sagt, dass unser Mann jeden Moment wiederkommen müsste. Sie glaubt, er hat die Wohnung nur kurz verlassen um etwas zu holen.”
    Berner eilte sofort zur Wohnungstür und sah hinaus in den Hausflur, kam wieder herein, als er niemanden entdecken konnte, und schloss die Tür. Er sah den jungen P olizisten an, der noch immer vor der Wohnzimmertür im Flur auf weitere Instruktionen wartete, um den Tatort nicht unnötig zu verunreinigen. „Sie bleiben hier und verhalten sich ruhig. Es kann sein, dass der Gesuchte in Kürze wieder in die Wohnung zurückkommt. Wenn dem so ist, lassen Sie ihn so weit wie möglich hereinkommen und überraschen ihn dann. Seien Sie vorsichtig, ich weiß nicht, wie gefährlich er ist.”
    Der Polizist zog seine Waffe wieder aus dem Halfter und nickte. „Alles klar. Der kommt nicht weit.”
     
    Berner spürte die Aufregung des jungen Beamten, sagte aber nichts und ging zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher