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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Übung fertig, und sie konnte sich vielleicht den Platz
neben Nate sichern, bevor sich alle wieder setzten.
    Jackie
guckte skeptisch. »Na gut, aber beeil dich. Und ich darf dich darauf hinweisen,
dass unsere Toiletten überwacht werden.«
    Blair
verdrehte die Augen, verließ das Zimmer und ging den Flur entlang zur nächsten
Toilette. Sie wusch sich die Hände und legte frisches Lipgloss auf. Danach riss
sie ihr Kleid auf und zeigte dem Spiegel kurz ihre nackten Brüste, um dem
Dienst habenden Toilettenüberwacher eine kleine Freude zu machen. Dann
schlenderte sie langsam zurück und linste durch den Türspalt, ob die Übung
schon beendet war.
    Nate und
die Nutte Georgie in ihren Miu-Miu-Shorts standen in der Nähe der Tür. Georgie
hatte Nate die Hände auf die Schultern gelegt, und ihre Gesichter waren so nah,
dass sie sich fast berührten.
    »Mir ist
eingefallen, wie ich mich bei dir für die Rosen bedanken könnte«, glaubte Blair
die Shorts-Schlampe flüstern zu hören. »Hättest du vielleicht mal Lust auf
einen Ritt mit mir?«
    Sie redete
gar nicht mit ihrem Dämon, begriff Blair. Sie redete mit Nate.
    Sie
wartete darauf, dass Nate ihren Vorschlag entsetzt und angeekelt ablehnte, aber
er lächelte sie nur mit heraushängender Zunge selig an, als könnte er gar
nicht genug von ihr kriegen.
    »Zuerst
werde ich dich mit...« Blair wartete das Ende des Satzes nicht mehr ab. Es war
ziemlich offensichtlich, warum es Nate in der Reha-Klinik so gut gefiel und
weshalb er auf einmal so bereitwillig an sich arbeitete. Sie schloss sachte die
Tür und zog ihr Handy aus der Tasche, um ihre Mutter anzurufen. In zwei
Stunden würde der Wagen kommen, der sie nach Manhattan zurückbringen sollte,
aber so lange würde sie auf keinen Fall warten. Reha hatte kein bisschen was
mit Wellness zu tun - es war bloß eine andere Art von Schule voller elender
Versager, die keinen Plan hatten.
    »Handys
sind hier aber nicht gestattet, Miss!«, rief eine Schwester ihr von weitem zu.
Blair starrte sie wütend an und marschierte den Flur hinunter in die
Eingangshalle. Eine der Angestellten am Empfang las eine Zeitung, auf deren
Rückseite eine ganzseitige, vierfarbige Anzeige für »Serenas Tears« abgedruckt
war.
    Blair
hatte eine spontane Eingebung. Sie hatte nie richtig darüber nachgedacht, aber
im Grunde war Serena van der Woodsen - ihre vermutlich beste Freundin - die
absolute Königin des erfolgreichen Comebacks. Im vergangenen Herbst war sie
aus dem Internat geflogen und mit einem derart lädierten Image nach New York
zurückgekehrt, dass nur noch die allerverzweifeltsten Möchtegerns mit ihr
geredet hatten. Aber dann war es ihr aus ihrer Nebenrolle heraus gelungen,
sämtliche anderen Darsteller an die Wand zu spielen und alle Herzen - Blairs
inbegriffen - zurückzuerobern. Und jetzt war sie sogar der Star einer
internationalen Par- füm-Werbekampagne. Wenn es jemanden gab, der Blair helfen
konnte, ihren Platz an der Spitze wiederzugewinnen und alle wieder in sich
verliebt zu machen, dann war es Serena.
    Blair
stieß die Glastür auf und trat auf die Marmortreppe hinaus. Ihr stockte der
Atem, so kalt war es. Eilig drückte sie Serenas Nummer ins Handy.
    »Blair?«
Die Verbindung war schlecht und hatte permanent Aussetzer. »Ich dachte, du wärst
sauer auf mich.« Serena hustete. »Boah, ich bin so was von krank.«
    »Wo bist
du grade?«, fragte Blair. »In einem Taxi?«
    »Genau«,
antwortete Serena. »Ich geh mit ein paar Leuten, die ich bei dem Fotoshooting
kennen gelernt hab, auf eine Filmpremiere. Willst du mit?«
    »Geht
nicht«, sagte Blair. »Serena, du musst mich hier abholen, bitte. Sag dem
Taxifahrer, er soll die 1-95 nach Green- wich nehmen und dann an der dritten
Ausfahrt rausfahren. Auf der Lake Avenue sieht er dann so ein Schild, wo
>Break- away< draufsteht. Da warte ich. Wenn er es nicht findet, soll er
einfach anhalten und jemanden fragen, okay?«
    »Greenwich?
Aber das kostet doch bestimmt hundert Dollar«, wandte Serena ein. »Was ist
los, Blair? Was machst du denn in Greenwich? Das hat aber nichts mit diesem
älteren Typen zu tun, mit dem ich dich in der Bar getroffen hab, oder?«
    »Du
kriegst das Geld zurück«, unterbrach Blair sie ungeduldig. »Ich erzähl dir
alles, wenn du hier bist. Bitte, S, hol mich ab.« Zum ersten Mal seit ihrer
Kindheit sprach sie Serena wieder mit der liebevollen Kurzform ihres Namens an.
    Serena
zögerte noch, aber Blair spürte, wie sehr sie die Aussicht auf ein Abenteuer
mit ihrer
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