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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden
Autoren: Cecily von Ziegesar
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gut erzogen und
eloquent, haben einflussreiche eitern und nur die allerbesten Zeugnisse (von
gelegentlichen ausrutschen wie internats-rausschmissen oder erst im achten
anlauf bestandenen college-einstufungstests mal abgesehen).

ich gebe den paar glücklichen einen rat: redet nicht zu viel darüber,
okay? falls ihr auch in Zukunft mit uns abfeiern wollt, nehmt in unserer
gegenwart das wort »elite-uni« am besten gar nicht erst in den mund. das hören
wir von unseren eitern schon zur genüge, vielen dank, nicht dass das unser
wunder punkt wäre, neeein! mittlerweile leiden wir alle schwer am
unibewerbungs-win- ter-koller. deshalb: lasst es krachen! je länger wir abends
ausgehen, desto schneller rauscht der nächste tag an uns vorbei, und glaubt
mir, auch die kleinste eurer Schandtaten wird hier an dieser stelle von meiner
Wenigkeit analysiert, glamourisiert, aufgebläht und dann zum tratsch freigegeben.
hab ich euch jemals enttäuscht?
    ihr
wisst genau, dass ihr mich liebt
    gossip.girl

 
    b und j werden so etwas wie
busenfreundinnen
     
    »Bloß ein
paar Pommes mit Ketschup, bitte«, bestellte Jenny Humphrey bei der hundert
Jahre alten bärtigen Thekenkraft Irene, die in der Cafeteria im Untergeschoss
der Constance- Billard-Schule für Mädchen die Essensausgabe betreute. »Aber
bitte echt nur ein paar«, betonte sie. Sie traf sich nämlich gleich zum ersten Mal
mit ihrer Diskussionsgruppe und wollte von den Leiterinnen nicht für völlig
verfressen gehalten werden.
    Das Ganze
war ein Probelauf für ein neues Projekt an der Schule. Jeweils fünf
Neuntklässlerinnen und zwei Schülerinnen der Zwölften trafen sich montags in
der Mittagspause und redeten über klassische Pubertätsprobleme wie
Gruppenzwang, Körperwahrnehmung, Jungs, Sex, Drogen, Alkohol und alles, was den
Neuntklässlerinnen auf der Seele brannte oder von den Leiterinnen für
erörterungswert gehalten wurde. Die jüngeren Mädchen sollten in einfühlsamen
Gesprächen von den Erfahrungen der älteren profitierten, um vernünftige
Entscheidungen zu treffen und sich dämliche Ausrutscher zu ersparen, die ihre
Schulkarriere ruinieren und ihre Eltern oder die Schule blamieren könnten.
    Die
Cafeteria der Constance-Billard-Schule hatte mit ihrer Balkendecke, den
verspiegelten Wänden und den modernistischen Tischen und Stühlen aus
Birkenholz mehr Ähnlichkeit mit einem hippen neuen Restaurant als mit einer
Kantine. Sie war während der letzten Sommerferien saniert worden, nachdem es
der Schule zu teuer geworden war, ständig Lebensmittel wegzuwerfen, weil viele
der von den siffi- gen alten Räumen angeekelten Mädchen mittags woanders
gegessen oder sich etwas mitgebracht hatten. Die ästhetische Einrichtung und
die voll automatisierte Hightech-Küche waren sogar mit einem Architekturpreis
prämiert worden und mittlerweile trafen sich die Mädchen wieder bevorzugt in
der Cafeteria. Und das, obwohl Irene und ihre garstige, geizige Küchencrew mit
den ewig dreckigen Fingernägeln weiterhin das brandneue Nouvelle- American- Cuisine-Mittagsmenü
austeilten.
    Jenny
schlängelte sich zwischen den Tischen hindurch, an denen Mädchen in blauen,
grauen oder braunen Schuluniformröcken saßen, in geräucherten
Wasabi-Tunfischburgern an Pommes frites aus roten Edelkartoffeln herumstocherten
und sich über die Partys des Wochenendes ausließen. Sie stellte ihr
Edelstahltablett auf dem runden Tisch ab, der für »Diskussionsgruppe A«
reserviert war, und setzte sich mit dem Rücken zur Spiegelwand, um sich nicht
beim Essen zusehen zu müssen. Sie war die Erste. Wer wohl die Gruppenleiterinnen
waren? Sie blickte sich gespannt um. Angeblich hatten sich alle Mädchen aus der
Abschlussklasse um das Ehrenamt gerissen, weil es eine relativ schmerzfreie
Methode war, den Unis zu beweisen, wie sehr man sich selbst im letzten
Halbjahr noch an der Schule engagierte. So was machte sich immer gut, auch wenn
die Bewerbungen schon eingereicht waren. Man konnte sich Zusatzlorbeeren
verdienen, indem man nichts weiter tat, als Fritten zu futtern und fünfzig
Minuten über Sex zu reden.
    Wer würde
sich darum nicht reißen?
    »Ach,
Ginny. Hi.« Die verzickteste, arroganteste Zwölft- klässlerin der ganzen Schule
(wenn nicht der ganzen Welt) schob ihr Tablett auf den Tisch und ließ sich
gegenüber von Jenny nieder. Blair Waldorf strich sich eine Strähne ihrer
dunklen schulterlangen Haare hinters Ohr und murmelte in Richtung ihres
Spiegelbilds: »Ich muss echt so was von dringend zum
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