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Lassiters riskantes Spiel

Lassiters riskantes Spiel

Titel: Lassiters riskantes Spiel
Autoren: Jack Slade
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dass du sogar deinen Bruder ins Verderben rennen lässt.«
    »Ich habe dich gewarnt, dabei bleibe ich …«
    »Wie?!« Tom schüttelte ihn. »Rede!«
    »Es gab zwei Mädchen am Anfang.« Der Sheriff senkte den Blick. »Hollys Freundin starb, und ich habe sie auf dem Gewissen. Wilbur hat Beweise und Holly war Zeugin.«
    »Was sagst du da?« Tom ließ seinen Bruder los und wich zurück. »Ist das wirklich wahr?«
    »Das Mädchen war ein bisschen pervers. Trieb es gern zu dritt und stand auf Gewalt. Ich gab ihr nur, was sie wollte, und dabei ist es passiert.« Der Sheriff presste die Fäuste gegen die Stirn und begann zu schluchzen.
    »O Scheiße …« Tom schlurfte zum Waffenschrank, langte die Whiskyflasche und zwei Gläser heraus und ließ sich auf dem Schreibtisch nieder.
    Er füllte die Gläser, sie tranken. Er füllte sie wieder, sie tranken erneut. Nach und nach beruhigten sich beide.
    »Ich töte ihn, Tom.« Der Sheriff klopfte seinen Bruder auf den Rücken. Der zuckte zusammen, stieß einen Schmerzschrei aus und schob die Hand des Anderen weg.
    »Ich töte ihn, und du verschaffst mir ein Alibi.«
    »Schwachsinn! Dann müsstest du sie ja alle töten. Dieser Dealer O’Rourke steckt doch mit Wilbur unter einer Decke. Und Holly, das Miststück, sowieso!«
    »Aber was sollen wir denn tun, Tom?«
    »Ich werde bezahlen, und damit hat es sich.«
    »Du willst bezahlen? Ist das dein Ernst?«
    »Ich setzte doch meine Ehe nicht aufs Spiel? Und vor allem will ich Minister werden, Burt. Also bezahle ich. So einfach ist das.«
    ***
    Am frühen Abend öffnete Lester O’Rourke die Golden Poker Hall, dreißig Minuten später war der Schankraum schon halb voll.
    Das Pokerturnier in Alexandria war weithin bekannt und beliebt. Besonders zur Schlussrunde reisten die Leute bis zu hundert Meilen weit an.
    Später standen Wilbur J. Lewellyn, Lester O’Rourke und ein Mann in blauer Uniform vor dem Einwegspiegel im großen Hinterzimmer. Sie beobachteten die Menschen an den Tischen und die Neuankömmlinge in der Tür.
    »Da kommen sie«, sagte Wilbur J. Lewellyn. »Die schöne Frau mit dem kastanienroten Haar und der große Kerl neben ihr.« Das Paar, das er meinte, suchte sich einen Tisch am Fenster und nahm Platz. »Das Ehepaar Houston.«
    »Ja«, sagte der Uniformierte. »Das ist der Mann. Jacob Houston. Eine Stelle des Geheimdienstes hatte schriftlich einen Termin für ihn mit dem Generalmajor vereinbart. Bei dem hat Houston sich nach Rice erkundigt. Später wollte er noch die Räumlichkeiten des Colonels sehen.«
    »Kennen Sie Einzelheiten des Gesprächs?«, erkundigte sich Wilbur.
    »Nein, Sir.«
    »Und als er die Rice’ Privaträume inspizierte, hat er sich da irgendwie auffällig verhalten?«
    »Meines Wissens nicht, doch ich war nicht persönlich dabei. Colonel Rice’ Schwester und Haushälterin hat Houston die Räume aufgeschlossen. Allerdings erzählte sie mir in einem vertraulichen Gespräch zwei Tage später, dass Houston ein auffälliges Kuvert in seiner Schlafstube gefunden und mitgenommen hat.«
    Lewellyn und O’Rourke sahen einander an, sagten aber nichts, hatten auch keine weiteren Fragen.
    »Danke, Major.« Wilbur J. Lewellyn führte den Offizier zur Tür. »Wenn Sie uns das nächste Mal mit einem Besuch beehren, sind Sie eingeladen, auf Kosten des Hauses bei uns zu essen und zu trinken. Doch heute muss ich Sie bitten zu gehen und die Hintertür zu nehmen. Wir wollen Mr. Houston nicht unnötig irritieren.«
    »Verstehe.« Der Major verließ den Raum. »Er hat ja ein schweres Turnier vor sich.«
    Wilbur J. Lewellyn schloss die Tür hinter ihm. »Was meinst du, Lester?«
    »Schnüffler. Fragt sich nur, in wessen Auftrag sie schnüffeln.«
    »Der angebliche Brief vom Geheimdienst war sicher eine Fälschung.« Wilbur J. Lewellyn rieb sich das vierschrötige Kinn. »Einer von Hollys Liebhabern hat vermutlich eine Privatdetektei beauftragt, um eine Schwachstelle bei uns aufzuspüren.«
    »Und werden die beiden da draußen eine finden?«
    »Möglich. Aber sie werden niemandem davon berichten können.« Wilbur J. Lewellyn verschränkte die Arme auf dem Rücken und spähte durch den Einwegspiegel hinaus. »Gehe hinaus, Lester, und schicke nach Burt. Er soll die Houstons aus dem Weg räumen, er ist der Spezialist dafür.«
    »Während der Endrunde?« O’Rourke runzelte die Stirn. »Das gibt einen Aufruhr, und wir müssen an unseren guten Ruf denken.«
    »Während des Turniers wird nur dann zugeschlagen, wenn es sich
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