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Lassiters riskantes Spiel

Lassiters riskantes Spiel

Titel: Lassiters riskantes Spiel
Autoren: Jack Slade
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Winchesterbüchsen auf ihn an.
    Lewellyn warf sich ins Gras, Mündungsfeuer blitzte, Schusslärm hallte durch die Nacht.
    ***
    Ein harter Brocken, dieser Senator, alles was recht war! Nach der Pokerpartie hatte er den Pott in seinen Taschen verstaut – mehr als 7000 Dollar, wenn Holly sich nicht verrechnet hatte – und war an die Theke gegangen. Zwei Stunden war das her, und seitdem saß Holly neben ihm und machte ihm schöne Augen.
    Zwei geschlagene Stunden lang! Und er schwadronierte über neue Eisenbahntrassen durch New Mexiko, den Krieg gegen die Sioux und irische Straßenbanden in New York City. Seit zwei Stunden! Und so nah an Hollys Seite, dass sein linkes Knie ihren rechten Schenkel berührte. Seit zwei Stunden!
    Zum Glück kannte wenigstens Lester, der Barkeeper, sich mit Indianern und irischen Rowdies aus und stellte hin und wieder eine schlaue Frage. Holly hatte keine Ahnung, was mit den Iren in New York los war, wer dieser Sitting Bull war und was seine Rothäute wollten; all dieses Zeug interessierte sie nicht.
    Sie wollte mit dem Senator ins Bett, weiter nichts. Ob er das noch kapieren würde, bevor die Golden Poker Hall an diesem Abend dichtmachte? Allmählich kamen Holly erste Zweifel.
    Lester schenkte ihr auf Kosten des Senators den zweiten Champagner ein und dem glorreichen Turniersieger bereits den vierten Cognac. Zum ersten Mal schielte der jetzt auf ihre Brüste. Wenigstens das.
    Schlimm genug, dass er es jetzt erst tat! Es gab nämlich kein schöneres Mädchen in Alexandria als Holly Good, und in der Golden Poker Hall sowieso nicht. So jedenfalls lautete die Meinung der meisten Männer in der Stadt, und natürlich teilte Holly diese Meinung mit ihnen.
    Was aber von der Meinung keines Mannes und keiner Frau abhing und was einfach jeder, der Holly kannte, zugeben musste, war Folgendes: Holly Good hatte die größten Titten, die man an der gesamten Ostküste finden konnte.
    Und genau die beäugte der gute Senator jetzt bereits zum zweiten Mal, und diesmal traute er sich, ein wenig länger hinzusehen. Holly spreizte ihr rechtes Bein so weit ab, dass kein Haar mehr zwischen ihren und seinen Schenkel passte. Sie lächelte ihn an – und er lächelte zurück.
    Na also!
    Lester beobachtete das Spielchen aus den Augenwinkeln, schmunzelte und wandte sich einem anderen Thekengast zu. Und der Senator vergaß endlich seine bescheuerten Iren, Indianer und Eisenbahntrassen. »Ich habe Sie die Woche über fast jeden Abend hier gesehen, Miss Good«, sagte er. »Leben Sie denn hier in Alexandria?«
    »Nenn mich ›Holly‹«, hauchte sie und legte ihre Hand auf seine. »Du darfst das.«
    Er hieß übrigens »Bertrand«, den Nachnamen hatte Holly vergessen. Interessierte sie auch nicht, um diese Dinge kümmerte Wilbur sich.
    »Einfach toll, Bertrand, wie du eine Partie nach der anderen gewonnen hast«, hauchte sie.
    »So, findest du?«
    Ja, fand sie, auch dass er ein interessanter Mann war, fand sie und sagte es ihm, und manches mehr. So nahm das Gespräch endlich den Verlauf, den Holly sich wünschte.
    Nicht, dass hier jemand etwas Böses denkt: Die Golden Poker Hall war ein seriöser Laden. Der bekannte Wilbur J. Lewellyn veranstaltete Pokerturniere in seinem Etablissement und weiter nichts.
    Etwa jeden Monat fand ein größeres Turnier statt. Die Wochen davor gab es Ausscheidungspartien, und am letzten Wochenende des Monats dann ging es dann in die Vollen – die besten Pokerspieler der Ostküste trafen sich für zwei Tage in der Golden Poker Hall, und meistens spielten sie am Ende um einen richtig fetten Pott.
    Weithin bekannt waren diese Turniere, bis hinunter nach Richmond und hinauf nach Philadelphia. Und im nahen Washington D.C. sowieso.
    Nicht nur Profis kamen an Wilburs Spieltische – Reeder, Bankdirektoren, Kongressangehörige, Militärs; Männer, die Rang und Namen hatten. Und hin und wieder gewann eben ein Glückspilz wie der gute Bertrand, Senator seines Zeichens.
    Wilbur konnte sich schon etwas einbilden auf seinen Laden, alles, was recht war. Wo steckte er überhaupt? Holly drehte sich um und ließ ihren Blick über die Tische schweifen. Doch nirgendwo entdeckte sie den Chef des Hauses.
    Nun gut, er konnte schließlich nicht jeden Abend an seinen Spieltischen und an seiner Theke sitzen. Holly wandte sich wieder ihrem Senator zu, und was sah sie? Er starrte auf ihr Dekolleté. Natürlich guckte er schnell weg, doch zu spät. »Findest du mich schön?« Holly nahm seine Hand und legte sie auf
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