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Lassiter und der Gentleman-Fighter

Lassiter und der Gentleman-Fighter

Titel: Lassiter und der Gentleman-Fighter
Autoren: Jack Slade
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die Enge getrieben werden, dass ihnen kein anderer Ausweg bleibt, als ihm eine Kugel zu verpassen?« Der Anführer legte die Stirn in Falten. »Meine Fresse, das ist ein reichlich trauriges Bild, das ihr da abliefert.«
    »Na ja, das ist halt alles nicht so optimal gelaufen«, gab Prescott mit einem Schulterzucken zu. »Aber wie hätten wir auch ahnen sollen, dass dir so viel an Webber liegt, dass du nun einen Riesenaufstand wegen ihm veranstaltest.«
    Nixon schnaubte verächtlich auf. »Ob Webber noch am Leben ist oder sechs Fuß unter der Erde verrottet, ist mir scheißegal. Von mir aus kann er bis zum Ende aller Tage in der Hölle schmoren. Was mir die Galle zum Kochen bringt, sind die Schwierigkeiten, die wir wegen seines Todes nun haben.«
    »Hä?« The Bull glotzte ihn aus großen Augen an. »Ist uns etwa jemand auf die Schliche gekommen? Ich dachte, wir waren allein im Haus.«
    »Nein, darum geht es nicht«, entgegnete der fünfte Mann, der nicht weit von ihnen entfernt an die Wand gelehnt stand. Bisher hatte Clint Gorham die Unterhaltung schweigend verfolgt. »Was Dexter meint, ist, dass uns nun ein Haufen Kunden im Nacken sitzen. Wir haben ihnen zwei Dutzend Fässer Schnaps versprochen. Sie werden ziemlich angepisst sein, wenn sie erfahren, dass wir nicht liefern können. Erst recht, weil sie den größten Teil der Ware bereits im Voraus bezahlt haben. Das sieht nach gewaltigem Ärger aus.«
    »Mist. Daran habe ich überhaupt noch nicht gedacht.« Prescott kratzte sich die Stelle an der Stirn, wo sein Haaransatz bereits den Rückzug angetreten hatte. »Gibt es denn nicht irgendeine andere Quelle, wo wir uns das Zeug besorgen können?«
    »Das ist nicht so einfach.« Nixon winkte ab. »Schwarzbrenner gibt es schließlich nicht wie Sand am Meer. In Colorado kenne ich keinen, der die Menge liefern könnte, die wir brauchen.«
    »Außerdem hatte die Zusammenarbeit mit Webber noch einen weiteren Vorteil«, fügte Gorham hinzu. »Durch seinen offiziellen Beruf als Wagenbauer hatte er immer Kutschen an der Hand, in die er Geheimverstecke eingebaut hat. So war der Transport der Ware eine relativ ungefährliche Angelegenheit. Selbst bei einer unvermuteten Kontrolle wurden die Fässer nicht entdeckt.«
    »Aber das ist nicht das Hauptproblem.« Der Anführer wischte sich mit beiden Händen durchs Gesicht. »Selbst wenn wir einen neuen Lieferanten auftun würden und ein geeignetes Vehikel für die Beförderung hätten, könnten wir den Kram noch immer nicht bezahlen. Der Vorschuss, den wir eingesackt haben, ist fast vollständig aufgebraucht. Genau das war ja auch einer der Gründe, weshalb ihr zu Webber gehen solltet, um einen besseren Preis rauszuschlagen.«
    »Shit. Das heißt, wir sitzen in der Klemme und müssen uns dringend etwas einfallen lassen, wie wir da wieder rauskommen.« Humphrey lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Könnte es sein, dass Webber einen Vorrat gebunkert hat? Vielleicht sollten wir uns den unter den Nagel reißen.«
    »Prinzipiell keine schlechte Idee.« Der Anführer nickte. »Doch dafür müssten wir erst einmal wissen, wo Webber seine Brennerei hatte. Daraus hat er immer ein Riesengeheimnis gemacht.«
    »In seinem Haus war nichts davon zu entdecken?«, erkundigte sich Gorham. »Irgendeinen versteckten Keller oder so etwas in der Art?«
    »Nein. Nichts.« Humphrey schüttelte den Kopf. »Das wäre auch zu gefährlich gewesen. Stell dir mal vor, er wäre gerade bei der Schnapsherstellung gewesen und der Wind hätte sich in eine ungünstige Richtung gedreht. Dann hätte die halbe Stadt gerochen, was bei ihm vor sich geht. Nein, ich bin mir sicher, dass seine Apparaturen in einer einsamen Gegend stehen.«
    »Das glaube ich auch«, bestätigte Prescott. »Und ich fress einen Besen, wenn er dort nicht auch die Moneten aufbewahrt hat, die er bei seinen illegalen Deals eingesackt hat. Im Lauf der Jahre müsste da ein stattliches Sümmchen zusammengekommen sein.«
    »Wirklich?« Bull Morrison strahlte wie ein Junge, dem ein unerwartetes Geschenk in Aussicht gestellt worden war. »Warum holen wir es uns dann nicht einfach?«
    »Weil wir keine Ahnung haben, wo wir mit der Suche anfangen sollen«, fauchte Nixon. »Einfach die Gegend durchzukämmen, würde zu lange dauern. Darauf würden sich unsere Geschäftspartner niemals einlassen.«
    »Vielleicht ist das auch gar nicht nötig.« Gorham kam an den Tisch heran, an dem seine Komplizen saßen.
    »Wie meinst du das?«
    »Nachdem Webber und seine Frau
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