Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lass mich dein Sklave sein

Lass mich dein Sklave sein

Titel: Lass mich dein Sklave sein
Autoren: Gail Dayton
Vom Netzwerk:
verhört wurden, und las jeden Bericht, der mit der Angelegenheit zu tun hatte. Er hätte am liebsten aktiv mitgearbeitet.
    Aber jedes Mal, wenn er sich darum bewarb, der Militäreinheit beizutreten, die die Suche nach den Terroristen durchführte, lehnte man den Antrag ab. Er fühlte sich nutzlos. Wieder sah er vom Balkon auf das silberglänzende Meer hinaus.
    “Warum stehst du denn hier allein in der Dunkelheit?” Ibrahim tauchte in der Tür auf.
    Rudi zuckte mit den Schultern. Ibrahim hatte keinerlei Interesse an der Wahrheit.
    “Du hast heute Abend nichts gegessen”, fuhr Ibrahim fort. „Ohne Nahrung wirst du bald klappern wie ein Sack Knochen und die Mädchen abschrecken.”
    Ibrahim trat auf den Balkon und lehnte sich an eine Säule.
    Rudi konnte seinen Blick auf sich spüren, hatte aber keine Lust, darauf zu reagieren.
    “Unsere Mutter macht sich Sorgen um dich, Rashid. Und unser Vater ist von dir enttäuscht.”
    “Ich lebe so, wie sie es wollen. Was kann ich sonst noch tun?”
    “Du könntest glücklich oder wenigstens zufrieden sein.”
    Jetzt sah Rudi Ibrahim düster an. “Nein, das kann ich nicht. Um unseren Vater und unsere Mutter glücklich zu machen, habe ich die Arbeit aufgegeben, mit der ich zufrieden war, um mich mit etwas zu beschäftigen, was mir nicht liegt. Ich habe meine Freiheit aufgegeben und lebe wie ein Vogel im Käfig. Ich habe die Frau, die ich liebe, verlassen und lebe in Einsamkeit. Wie kannst du von mir erwarten, dass ich glücklich bin? Ich bin keine Nachtigall, sondern ein Falke.
    Ich werde in diesem Käfig leben, den du für mich gebaut hast, aber du kannst nicht verlangen, dass ich Freude daran habe.”
    Rudi drehte sich um und verließ das Haus. Er ging durch den Garten bis an den bewachten Strand. Er hatte das Gefühl, dass Ibrahim ihm überall mit den Blicken folgte. Er brauchte die Weite des Ozeans, damit er die Gitter seines Käfigs weniger stark spürte.
    Es war Herbst geworden, und die Luft in New York war frisch und kühl. Die Blätter im Central Park hatten sich rot, golden und orange gefärbt, gerade passend für das Video, das heute dort aufgenommen werden sollte. Ellen, die noch in ihrem Büro saß, faltete die Unterlagen über die Sicherheitsvorkehrungen während der Dreharbeiten zusammen und steckte sie in ihre Tasche. Sie zog ihr graues Wolljackett mit dem weichen Kragen über und stand auf, um die Arbeit ihrer Leute zu beaufsichtigen.
    Plötzlich flog die Tür zu ihrem Büro auf, und Ibrahim ibn Saqr stand im Türrahmen. Seine Augen funkelten vor Wut. Er trug einen Bart, hatte sich aber sonst wenig verändert. Ellen hielt seinem ärgerlichen Blick ungerührt stand. Sie hatte nichts mehr mit ihm zu schaffen. Sein ganzer Clan war wieder in Qarif, wenigstens nahm sie das an. Und Ibrahim hatte kein Recht, hier bei ihr hereinzuplatzen.
    „Tut mir Leid”, sagte sie knapp. “Ich muss los. Sie müssen sich mit Mr.
    Campanello unterhalten.” Sie ging zur Tür, in der Hoffnung, dass Ibrahim sie vorbeilassen würde. Aber er rührte sich nicht.
    Sein Gesichtsausdruck wurde freundlicher. Als sie dicht vor ihm stand, legte er einen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. Sie riss sich los, aber er hielt sie fest und wiederholte die Geste. Prüfend sah er ihr ins Gesicht. Dieses Mal ließ Ellen es über sich ergehen. Sie war zu müde, um sich zu wehren. Sie war überhaupt schrecklich müde in letzter Zeit.
    “Sie sehen schlecht aus”, sagte Ibrahim.
    “Danke, sehr freundlich.” Sie nahm ihre ganze Energie zusammen. “Lassen Sie mich jetzt endlich los, oder muss ich Ihnen den Arm brechen?”
    Ibrahims Gesicht verfinsterte sich wieder, doch er ließ die Hand sinken. “Sie sind schön, aber Sie haben das Temperament einer Giftschlange. Ich kann nicht verstehen, warum Rashid von Ihnen so besessen ist.”
    Als er von dem geliebten Mann sprach, durchfuhr sie der Schmerz wie ein scharfer Dolch. Doch sie riss sich zusammen, damit Ibrahim nichts davon merkte. “Sie haben eindeutig Unrecht”, sagte sie mit schneidender Stimme., “Er ist nicht von mir besessen, sondern er ist in Qarif.”
    “Und Sie sind hier. Er isst nicht, er schläft nicht. Er wandert wie ein Geist im Palast umher und starrt aufs Meer hinaus. Er interessiert sich nicht für seine Arbeit …”
    “Diese Finanzgeschäfte? Können Sie nicht begreifen, dass Rudi dieses Zeug hasst? Er möchte etwas bauen, etwas schaffen. “
    Ibrahim biss die Zähne zusammen und fixierte sie unter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher