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Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang

Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang

Titel: Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang
Autoren: Anselm Gruen
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meisten Sorgen etwas von einem Schnupfen haben: Ob man ihm nun sieben Tage oder nur eine Woche gibt das ist eine Frage der Einstel lung. An den Tatsachen ändert es nichts. Ob man sich Sorgen macht oder nicht, bleibt sich gleich. Walter Ch rysler hat die Wahrheit des Sat zes erfahren: ,,Viele Probleme erledigen sich von selbst, wenn man ihnen Zeit dazu lässt." (Krishna Menon)
     
    Leben ist nicht morgen, Leben ist jetzt
    Abbas Poime n war einer der großen Wüstenvä ter aus dem vierten Jahrhundert. Zu ihm ka men viele Rat suchende. Einer stellte ihm ein mal die Frage, für wen das Wort der Schrift gelte: ,,Sorget nicht für morgen." Poimen gab zur Antwort : ,,Es ist zu einem Menschen ge sagt, der wegen einer Versuchung verzagt wird und sich voller Sorgen fragt: Wie lange werde ich diese Versuchung noch aushalten? Doch sollte er lieber nachdenken und sich täglich sa gen: Heute!" Es ist eine eigenartige Deutung, die Poimen dem Wort Jesu gibt. Ihm geht es nicht um die Sorge um Nahrung oder Klei dung. Vielmehr bezieht er es auf die Sorge um das Bestehen des Lebens. Ich kenne viele Men schen, für die dieses Wort hilfreich wäre. Sie sind voller Sorge, ob sie mit ihrer Depression zurechtkommen, ob sie der Versuchung zur Verzweiflung oder Resignation widerstehen können. Ihnen gilt der Rat: Sorge nicht für morgen. Lebe jetzt in diesem Augenblick. Jetzt hast du genügend Kraft. Was morgen ist, das über lasse de m kommenden Tag. Oder aber über lasse es Gott, der dich auch morgen trägt.
     
     
    Wenn es Nacht wird
    Der Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg, ein scharfsi chtiger Beobachter der menschli chen Verhältnisse, hat einmal notiert: , ,Das Sor genschränkchen, das Allerheiligste der innersten Seelenökonomie, das nur des Nachts geöffnet wird. Jedermann hat das seinige." Er will damit sagen: Viele lassen untertags ihre Sorgen nicht zu. Man möchte sich nicht in seinen Geschäften stören lasse n. Man will gegenüber seiner Um gebung als problemlos und fröhlich erscheinen. Man will sich nicht aussondern durch seine ganz persönlichen Sorgen. Aber sie lassen sich nicht verdrängen. Nachts kommen sie hoch. Manchmal wälzen sich Menschen dann hin und her und können nicht einschlafen. Sie nehmen die Sorgen mit in den Schlaf. Ein litaui sches Sprichwort drückt eine an dere Erfahrung aus: ,,Die Nacht ist das Lösc h blatt vieler Sor gen." Wenn ich vor dem Schlafen gehen meine Sorgen Gott anvertraue, kann ich mich ruhig schlafen legen. Und dann werde ich am nächsten Morgen erfahren, dass der Schlaf die Sorgen ausgelöscht hat wie ein Löschblatt, das den Tintenfleck unsichtbar macht. Wer der heilenden Wirkung seines Schlafes vertraut, der wird seine Sorgen los. Im Schlaf besuchen ihn die Engel im Traum. Sie wischen die Sorgen weg. Er muss gar nichts selbst tun, sondern nur sich mit seinen Sorgen dem Schlaf anvertrauen. Im Schlaf lasse ich los, im Loslassen vertraue ich: Ich lasse mich in Gottes gute Arme fallen. Da bin ich getragen. U nd dort werden die Sorgen ausge löscht.
     
     
    Vom Segen des Schlafes
    Zu den Tröstungen des Lebens gehört der Schlaf. Viele Menschen, fromme ebenso wie weniger f romme, haben diese Erfahrung ge macht. Der hl. Augustinus hat die wohltuende Wirkung des Schlafe s am eigenen Leib erfah ren: ,,Ich s chlief ein und bin wieder aufge wacht, und ich fand meinen Schmerz gar sehr gemildert." Wenn wir uns im Schlaf selber loslassen, dann hat der Schlaf eine heilende Wirkung. Die Schmerzen üb er die Verletzun gen des vergangenen Tages werden schwä cher. Wir spüren sie noch, aber sie stechen nicht mehr. Auch Aldous Huxley hat diese Erfahrung gemacht, wenn er schreibt: ,,Von allen Gnaden und Segnungen der Natur ist der Schlaf das Beste." Doch Menschen, die an Schlaflosigkeit leiden, hilft dieser Satz nicht weiter. Es gibt keinen Trick, die Schlaflosigkeit möglichst schnell loszuwerden. Der einzige Weg, der langsam zur Wandlung führt, ist: die Sorge um den eigenen Schlaf loszulassen. Dann dürfen wir vertrauen, dass der Körpersich die Ruhe nimmt, die er braucht.
     
     
    KOMM IN EINKLANG
    Sei selber Ton und Melodie
    Einklang hat etw as mit ,,klingen" zu tun. Fried rich Nietzsche vergleicht unser Leben mit einer Symphonie. Jede Symphonie hat Pausen, sie hat Spannungsmomente, Kontrapunkte, und sie hat ihre Höhepunkte. So hat unser Leben auch nur wenige Augenblicke, in denen wir in der Tiefe berührt werden, in denen etwas in uns anklingt, das uns zutiefst erfüllt. Nietzsche schreibt:
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