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Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang

Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang

Titel: Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang
Autoren: Anselm Gruen
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Mal in Verbindung mit dem siebten Schöpfungstag vorkommt. Gott heiligt den siebten Tag. ,,An ihm ruhte er von allem Werk, das er schuf." (Gen 2,3) Die Heiligkeit des siebten Tages hat also in der Ruhe Gottes ihren tiefsten Grund. Ruhen meint Ausruhen von den Werken. Diese Ruhe ist heilig. In ihr bin ich frei von dem Drang, etwas leisten zu müssen. Ich kann das Dasein genießen. Ich bin einfach nur da. Das ist heilig: Wenn wir einfach nur leben, haben wir teil an der Sabbatruhe Gottes. Da sind wir frei von aller Sorge. Da sind wir im Einklang mit uns selbst, mit Gott und mit dem Augenblick. So will uns das Loslassen der Sorgen in die Sabbatruhe Gottes führen, in ein Leben im Einklang mit uns selbst, in das ,,einfach nur leben", das heilig ist. Nach dieser Ruhe, dieser inneren Zufriedenheit, sucht unser Herz. Und was anderes als diese Herzensruhe meint zutiefst Glück?
     
     
    LASS DIE SORGEN
    Sorge dich nicht lebe einfach
    Sprache ist verdichtete Erfahrung. Jedes Volk hat in sein er Sprache seiner Erfahrung Aus druck verlieh en. Wenn wir auf die Sprache hö ren, hören wir auch, was in dem Wort ,,Sorge" mitschwingt. Das griechische Wort für ,,Sorge" ist ,,merimna". Es bedeutet: das besorgende Sich-Kümmern um etwas, die bange Erwartung von etwas, die Angst um etwas. Die Sorge hat also mit Zukunft zu tun und immer auch mit der Angst vor dem, was kommen könnte. Aus Angst macht man sich Sorgen. Das deutsche Wort ,,Sorge" hat die Grundbedeutung von ,,Kummer, Gram". Und es ist verwandt mit der Wurzel ,,serg", die auch Krankheit bedeutet. Wenn eine Mutter sagt, sie mache sich Sorgen um ihren Sohn, dann ist sie voller Kummer. Und manchmal kann sie krank werden vor lauter Sorgen.
    Wie können wir uns vor krankmachender Sorge bewahren? Es gibt einen Satz, der in unserer auf Sicherhe it bedachten Gesellschaft provo zierend wirken muss: ,,Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt." (Mt 6,25)
    Jesus sagt diesen Satz in seiner Bergpredigt. Er verweist uns auf die Vögel des Himmels und die Lilien des Feldes, für die Gott selbst sorgt. Was heißt das in einer Gesellschaft, die sich selbst als ,,Risikogesellschaft" bezeichnet und in der die Versiche rungsbranche mit ihren ,,Rundum- sorglos-Angeboten" boomt? Und ist nicht alles auch eine Fr age der Verantwortung? Der Fami lienvater muss für seine Familie sorgen, damit die Kinder st udieren können oder eine Ausbil dung bekomme n. Jeder muss für das Alter vor sorgen. Ist die Forderung Jesu also unrealis tisch? Jesus will sicher nicht, dass wir nur in den Tag hinein leben und keine Verantwortung für unser Leben übernehmen. Aber er lädt uns zu einer ande ren Sichtweise ein, wenn er ein lädt, unser Leben in Dankbarkeit zu verbringen
    und im Vertrauen, dass Gott für uns sorgt. Als Grund gibt er an: ,,Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?" (Mt 6,27) Lebe dein Leben im Einklang mit dir und mit Gott. Dann wird es ein gutes Leben.
     
     
    Wo liegt das Problem?
    Innere Unruhe ist der tiefste Grund und nicht nur eine Begleiterscheinung der Sorge. Die stoische Philosophie strebte deswegen danach, den Menschen zur inneren Ruhe zu führen. Sie wollte den Menschen auch von unnützen Sor gen befreien. Epiktet, ein wichtiger Vertreter der stoischen Lehre, der auch gerne von den frühen Mönchen zi tiert wurde, stellte die Be hauptung auf: ,,Was uns Menschen beunru higt, sind nic ht die Dinge, sondern unsere Ur teile über die Dinge." Wir sorgen uns zum Beispiel, ob es morgen beim Ausflug regnet. Doch der Regen muss uns nicht beunruhigen. Es kommt auf unser Urteil über den Regen an. Wenn wir ihn positiv sehen, dann kann ein Ausflug auch im Regen gelingen. Oder wir sind voller Unruhe, ob die Entscheidung, die wir ge troffen haben, richtig war oder nicht. Doch nicht die En tscheidung ist das Problem, son dern unsere Deutung. Wenn wir uns von einem Ideal her defi nieren, nämlich dass unsere Ent scheidungen immer absolut richtig sein müs sen, dann sind wir ständig in Sorge. Wenn wir aber nach bestem Wissen und Gewissen ent scheiden und alles andere Gott überlassen, verliert sich die Sorge.
     
     
    Durch das Schlüsselloch
    Verdrängen hilft in der Regel nicht. Man kann zwar versuchen, die Tür hinter den Problemen zuzumachen, aber das nützt nichts. Goethe hat das sehr genau gesehen: ,,Die Sorge, sie schleicht sich durchs Schlüsselloch
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