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Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang

Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang

Titel: Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang
Autoren: Anselm Gruen
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ologie des Singens in der Ausle gung von Psalm 42,5 entfaltet. Im Psalm heißt es: ,,Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: wie ic h zum Haus Gottes zog in festli cher Schar, mit Jubel und Dank in feiernder Menge." Für Augustinus ist es das jubelnde Singen, dur ch das wir zum innersten Geheim nis Gottes gelangen, zur geheimen Wohnung Gottes in unserem Herzen (secretum domus Dei). Es ist nicht nur das eigene Singen, das uns in das Innerste der Seele führt, sondern auch das Hören von Gesang. Wenn wir Menschen hören, die mit ihrem ganzen Herzen singen und ganz dem Gesang hingegeben sind, dann geht es uns wie dem Hirsch, der von den Was serquellen angezogen sich auf den Weg zu Gott macht. Geführt vom Klang der Freude vergessen wir alles Äußere und wenden uns nach innen. Ja, wir werden förmlich nach innen mitgerissen (in interiora raperetur). Dort innen sind wir im Einklang mit unserem wahren Wesen.
     
     
    Lass los, was du festhältst
    Es war wohl nicht zufällig ein Musiker, nämlich der britische Sänger Paul Williams, der einen Weg aufgezeigt hat, wie wir mit uns und allem, was in uns ist, in Einklang kommen können: ,,Lass los, was du festhältst. Und alles wahrhaft dir Gehörende wird wie durch einen Zauber so fort in deinem Leben erscheinen." Wenn wir uns an irgendetwas oder an uns selbst festhalten, kann das, was in uns lebt, nicht aufblühen. Es kann dann keine Harmonie zwischen uns und unserer Umgebu ng sein. Das gilt für unsere Be ziehung zu a nderen, aber auch für die Bezie hung mit uns se lber. Sobald wir uns selbst los lassen, kommen wir in Berührung mit unserem wahren Bild. Auf einmal entdecken wir, wer wir wirklich sind. Wir spüren unser wahres Sein, unsere wirklichen Gefühle und den Reichtum unserer Seele. Festhalten heißt immer auch: an einem ganz bestimmten Bild von mir festhalten, das mein wahres Ich verstellt. Finde ich mich nur gut, wenn ich an diesem Bild festhalte, dann werde ich nie das entdecken, was wirklich zu mir gehört und was das Meine ist. Einklang, stimmige Resonanz, wird erst möglich, wenn ich loslasse und dem anderen erlaube, so zu sein, wie er ist.
     
     
    Wie im Himmel
    Thich Nhat Hanh, der buddhistische Mönch aus Vietnam, empfiehlt die Achtsamkeit als Weg, im Einklang mit sich selbst zu leben. Wer acht sam ist und j eden Augenblick als neu wahrneh men kann, wie den ersten Tag der Schöpfung, der erlebt sich selbst nicht als entfremdet, er sieht die Wirklic hkeit nicht als banal oder lang weilig. Er schwingt mit dem Leben um sich herum mit und erlebt die Welt sozusagen im Zauber des Anfangs. Für ihn ist sie erfüllt mit unzähligen Kostbarkeiten. Wer so im Einklang ist mit sich und dem Augenblick, den er gerade atmet, der ist, so sagt der vietnamesische Mönch, schon im Himmelreich: ,,Wir müssen nicht erst ste rben, um ins Himmelreich zu kom men. Tatsächl ich genügt es, vollkommen leben dig zu sein. Atmen wir aufmerksam ein und aus und umarmen wir einen schönen Baum, sind wir im Himmel. Wenn wir einen bewussten Atemzug machen und uns dabei unserer Augen, unseres Herzens, u nserer Leber und unse rer Nicht- Zahnschmerzen bewusst sind, wer den wir unmittelbar ins Paradies getragen. Frieden ist vorhanden. Wir müssen ihn nur berühren."
     
     
    Freihändig
    Der Taoismus ist neben dem Konfuzianismus und dem Buddhismus die dritte große religiöse Tradition Chinas. In der geistigen Tradition des Tao geht es vor allem um das Lassen. Ich soll die Dinge so lassen, wie sie sind, und nicht ständig störend eingre ifen. Die Überzeugung der östli chen Weisen ist: In den Dingen selbst steckt eine innere Ordnung. Diese Ordnung verlangt vom Menschen ein ihr gemäßes Verhalten. Auf dem Hintergrund dieser Philosophie ist auc h das chi nesische Sprichwort zu verstehen: ,,Wenn du loslässt, hast du zwei Hände frei." Wenn ich krampfhaft etw as festhalte, bin ich handlungs unfähig. Ich ha be keine Hände, die handeln kön nen. Denn sie sind mit dem Fest halten beschäf tigt. Manchmal halte ich mit einer Hand etwas fest, manchmal auch mit beiden. Das Loslassen schenkt mir zwei freie Hände, mit denen ich das anpacken kann, was wirklich wichtig ist. Diese freien Hände ermöglichen es mir, etwas zu gestalten und zu formen, einem anderen die Hand zu geben, ihm meine Hände zu reichen, wenn er in Not ist, und ihn zärtlich zu berühren, wenn er der Liebe bedarf.
     
     
    Worauf Wunder beruhen
    Viele Menschen hoffen auf ein Wunder: auf das Wunder der Heilung, auf das
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