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Lass dich lieben - Lucy

Titel: Lass dich lieben - Lucy
Autoren: Emma Darcy
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Pille vergessen hatte? Sie hatte keine Ahnung, aber nachdem ihre Periode einmal ausgeblieben war, hatte ein Schwangerschaftstest den letzten Zweifel beseitigt.
    Ihr erster Impuls, nachdem sie es herausgefunden hatte, war der Wunsch gewesen, die Schwangerschaft vor James zu verheimlichen und die Zeit mit ihm so lange wie möglich zu genießen. Sie hatte das Gefühl, ihr ganzes Leben auf diesen einen Mann gewartet zu haben, und weil sie ihn noch immer so sehr begehrte, schreckte sie davor zurück, ihn mit der Tatsache zu konfrontieren, dass sie ein Baby gezeugt hatten.
    Dieses Geständnis würde alles ändern – ob zum Guten oder Schlechten wusste sie nicht –, und sie war viel zu verängstigt, um das Thema anzuschneiden.
    Sosehr sie sich auch danach sehnte, die Schwangerschaft zu verbergen, warnte sie ihr Instinkt, James in einem so wichtigen Punkt hinters Licht zu führen, zumal ihre Beziehung so intim war. Der Betrug würde unweigerlich ihr Gewissen belasten und alles verderben. Irgendwie musste sie eine Entscheidung treffen.
    Seufzend stieß Lucy die Tür auf, durch die man vom Treppenhaus in den Flur gelangte. Laut fiel sie hinter ihr zu. Ein Stück den Korridor entlang stand die Tür zu Joshs Wohnung halb offen. Da Lucy keine Lust zum Plaudern hatte, ging sie nur bis zu ihrem Apartment, obwohl sie ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie kaum mehr mit ihm gesprochen hatte, seit er ihr geholfen hatte, ihr Image zu verändern.
    »Erwischt!« ertönte seine Stimme, als sie gerade den Schlüssel ins Schloss stecken wollte. »Der mutige Detektiv schlägt wieder zu!« fügte er triumphierend hinzu.
    Lächelnd wandte sie sich um. »Hallo.«
    Er lehnte am Türrahmen und beobachtete sie. »Erschöpft vom ständigen Herumtollen mit James?«
    »Ein Haushaltstag«, erwiderte sie trocken.
    »Aber sonst läuft es gut mit ihm, oder?«
    »So könnte man sagen.« Sie hatte nicht vor, ihr gegenwärtiges Problem mit Josh zu erörtern, bevor sie sich alles gründlich überlegt hatte.
    »Deine Mutter hat angerufen«, verkündete er. »Du hast sie maßlos vernachlässigt. Sie hat es immer wieder versucht, aber du warst nie zu Hause. Also musste sie mich anrufen, um herauszufinden, ob du noch lebst.«
    »O verdammt!« Lucy sank gegen die Wand.
    »Böses, böses Mädchen«, tadelte Josh sie spöttisch. »Außer- dem hast du sie seit sechs Wochen nicht mehr besucht. Du bist wirklich eine treulose Tochter!«
    Sie hörte förmlich, wie ihre Mutter sich bei Josh beklagte.
    »Stimmt«, räumte sie ein. »In den letzten Wochen war ich absolut selbstsüchtig. Ich wollte sie nicht über meine Freizeit belügen, und deshalb habe ich mich nicht bei ihr gemeldet.«
    Er lächelte mitfühlend. »Es ist kein Verbrechen, verliebt zu sein, Lucy-Schätzchen.«
    »So? Und meinen Job zu riskieren, indem ich mich mit meinem Chef einlasse? Meine Mutter wird Tage brauchen, um das zu verkraften, ganz zu schweigen von dem Kabrio und…« Die schlimmste Sünde brachte sie nicht über die Lippen – eine Schwangerschaft ohne Trauschein.
    »Und?« hakte Josh prompt nach.
    »Schon gut.« Lucy schüttelte resigniert den Kopf. »Ich habe inzwischen den Überblick verloren, was meine Verstöße gegen den gesunden Menschenverstand betrifft.«
    Er richtete sich auf und hob mahnend den Finger. »Wenn ich dir einen Rat geben darf… Vergiss nicht ihren Geburtstag am kommenden Wochenende. Sie war so freundlich, dies mir gegenüber zu erwähnen. Wenn du also nicht zerknirscht anrufst und mit einem gemästeten Kalb bei ihr erscheinst…«
    »Mums Geburtstag!« Erschrocken schlug Lucy sich mit der Hand an die Stirn. »O Josh, ich bin unmöglich!«
    »Keineswegs. Eher zerstreut.«
    »Ich rufe sie sofort an.« Sie winkte ihm kurz zu. »Danke, dass du mir Bescheid gesagt hast.«
    Er schmunzelte. »Gut, dass heutzutage die Überbringer schlechter Nachrichten nicht mehr geköpft werden.«
    Lucy lachte. »Du doch nicht, Josh, du bist sicher.«
    Der sicherste Mensch, den ich kenne, dachte sie, während sie das Apartment betrat. Er verurteilte sie nie. Er war immer für sie da, wenn sie einen Freund brauchte. Er hörte zu und versuchte zu helfen. Doch ihr größtes Problem war privater Natur und stand nicht zur Diskussion – noch nicht.
    Eines nach dem anderen, ermahnte sie sich und ging zum Telefon auf der Küchenbank.
    Sie musste mit ihrer Mutter sprechen.
    Ihre Mutter… Sie hatte den Mann geheiratet, der sie geschwängert hatte, ein verhängnisvoller Fehler, der ihr Leben
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