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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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Führer erinnerte sich noch gut, wie Vulpa vorgetreten war und zum Entsetzen seiner Offizierskameraden vorgeschlagen hatte, die Verfolgung der Menschen einzustellen. Arrogant weit über seinen Rang hinaus, hatte Vulpa empfohlen, die Menschen ziehen zu lassen. Solange sie die Einflußsphäre der Cyloner nicht berührten, stellten sie keine wesentliche Bedrohung dar, und das eigentliche Ziel Cylons, die menschliche Rasse bis auf ein versprengtes Häufchen Überlebender und die auf den von Cylon beherrschten Randplaneten noch lebenden, aber versklavten Menschen auszurotten, sei erreicht, der Krieg gewonnen.
    »Ihr wünscht meine Entscheidung zu kritisieren?« hatte der Führer höflich gefragt.
    »Führer«, hatte Vulpa erwidert, »Eure Weisheit und Urteilskraft werden auf unseren Heimatwelten dringend gebraucht. Man würde Euch zujubeln, wenn Ihr –«
    »Schweigt, Erster Zenturion! Ihr maßt Euch meine Unfehlbarkeit an. Solange ein einziger freier Mensch lebt, kann die Gefahr, daß diese Rasse in späterer Zeit in großer Zahl zurückkehrt, nicht als gebannt betrachtet werden. Die Menschen pflanzen sich rascher fort als wir, obschon ihre Lebensspanne kürzer ist. Habt Ihr vergessen, wie lange der Krieg gegen sie gedauert hat, länger, als das irgend jemand von uns für möglich gehalten hatte? Selbst jetzt noch gewinnen die menschlichen Insekten gegen uns Schlachten und Gefechte. Eine kleine Staffel der menschlichen Viperschiffe war imstande, die Angriffsmauer unserer Raumjäger bei der Schlacht von Carillon zu vernichten. Ich kann nicht ruhen, bis wir unser Ziel der Ausrottung aller Menschen erreicht haben. Eine Zeit der Verbannung, Erster Zenturion, soll Euch Gelegenheit geben, die Bedeutung meiner Ziele zu erkennen – und Euren Ehrgeiz vielleicht ein wenig zu bremsen.«
    Als Vulpa vom Kommandodeck geschlichen war, hatte der Mächtige Führer beinahe Mitleid mit dem Gedemütigten empfunden. Es war ihm, dem Führer, aber schon seit langem klar gewesen, daß Vulpa einer solchen Strafe entgegensteuerte. Er, Vulpa, hoffte zuinnerst offenkundig, der nächste Mächtige Führer zu werden, und in der Tat besaß er auch durchaus alle Qualifikationen dafür, wenn er nur aufhören wollte, seinen Ehrgeiz so unverhüllt zuzeigen.
    Ehrgeiz war unter Cylonern eine Seltenheit. Der Mächtige Führer hatte nicht geahnt, was das Wort bedeutete, bis ihm das Drittgehirn zugesprochen worden war und er absolute Macht über die Cylonische Allianz erlangt hatte.
    Vulpa dagegen war schon als Kampfpilot, nur mit dem Erstgehirn ausgestattet, in hohem Maße aggressiv gewesen, auf beinahe selbstmörderische Weise sogar, so daß es verwunderlich erschien, daß er sein Zweitgehirn erlangt hatte und unter die Chefoffiziere aufgenommen worden war. Der Mächtige Führer hoffte jedenfalls, daß die Verbannung Vulpa zur Vernunft bringen würde, und nun sah es ganz danach aus, als sollte Vulpas Verbannung sich zum Vorteil der Cyloner auswirken. Auf dem Eisplaneten Tairac vermochte der Erhabene sich jedenfalls keinen besseren Kommandeur vorzustellen.
    Wie zu jeder Zeit genoß es der Mächtige Führer, die Einzelheiten seines Planes auszuarbeiten. Wenn die Schar der Chefoffiziere um sein Podest seinen Kopf hätte sehen können, der jetzt in einem riesigen Kommunikationshelm steckte, sie wären in der Lage gewesen, aus jedem Auge eine glühende Aura dringen zu sehen. Die wenigen Menschen, die den Führer der fremden Wesen je zu Gesicht bekommen hatten, waren gleichzeitig von Scheu und Abscheu ergriffen worden, zum Teil der vielen Augen des Wesens wegen, zum Teil auf Grund seines ungeschlachten, scheinbar aus dem Lot geratenen Körpers, der in seiner Masse einem hochgetürmten Haufen kantiger, klumpiger Steine glich, zum Teil auch infolge der Großporigkeit der schlammgrauen Haut. Mit der Zunahme seiner Fähigkeit, menschliche Denkprozesse nachzuahmen, wuchs die Erkenntnis in ihm, wie abstoßend er ihren Augen erschien. Ihr Bild von einer ekelerregenden Bestie steigerte seinen Haß auf die Menschenpest noch, um so mehr, als für ihn ein Mensch der denkbar häßlichste Anblick in einem Universum voller Scheußlichkeiten war.
    Während er auf die ersten Berichte über die Ansätze zur neuen Strategie wartete, einen Blitzüberfall auf Randbereiche der Menschenflotte, unterzog der Mächtige Führer seinen Gesamtplan einer nochmaligen Überprüfung. Er konnte keinen Makel entdecken, aber Lücken. Er benötigte Informationen, die verhinderten, daß solche
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