Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben
Autoren: Derek Landy
Vom Netzwerk:
ist sie dann wenigstens sicher. Sie kann niemanden verletzen. Niemand kann sie verletzen. Was ist mit den Göttermördern?“
    „Wir nehmen an, dass sie im Besitz von Billy-Ray Sanguin sind. Und der hat offenbar die strikte Anweisung, sie zu vernichten. Für Tanith ging es lediglich darum zu verhindern, dass sie gegen Darquise eingesetzt werden – sie hatte nie die Absicht, sie selbst zu benutzen.“
    „Aber wenn sie jetzt in Gefangenschaft ist, behält Sanguin sie vielleicht“, vermutete Grässlich. „Wir sollten ihn unbedingt aufspüren.“
    „Und was wäre das oberste Ziel dabei?“, fragte Vex. „Billy-Ray die Göttermörder abzuluchsen oder ihn zusammenzuschlagen?“
    „Geht nicht auch beides?“
    Vex erlaubte sich ein kleines Lächeln. „Darquise ist in Vergessenheit geraten. Sämtliche Räte auf dem Globus blicken auf uns. Alles spricht nur noch über die wachsende Spannung und den Krieg, der allgemein als unabwendbar gilt. Wir haben das Wesentliche aus dem Blick verloren, Grässlich. Wenn Darquise kommt, findet sie uns unvorbereitet, egal wie oft wir vor ihr gewarnt haben.“
    „Dann ist es doch gut, dass wir Leute wie dich und Skulduggery und Walküre haben, oder? Leute, die Befehle und Protokolle ignorieren und einfach tun, was getan werden muss.“
    Vex hob eine Augenbraue. „Soll das heißen, du gibst mir die Erlaubnis, mein Ziel weiterzuverfolgen?“
    „Seit wann brauchst du meine Erlaubnis? Sieh einfach zu, dass du den Krieg nicht unbedingt auslöst, ja? Wir haben schon genug Probleme. Wie geht es übrigens Saracen?“
    „Wie immer. Er lässt grüßen. Ich soll dir ausrichten, dass du dich nur zu melden brauchst, wenn der Ältestenrat Hilfe benötigt.“
    „Wir zählen auf ihn. Hast du schon herausbekommen, welche Kräfte er besitzt?“
    Vex’ Miene verfinsterte sich. „Noch nicht. Aber ich finde es heraus.“

ACHTUNDZWANZIG
     
     
    Tanith fand es bemerkenswert, dass das englische Sanktuarium ein richtiges Verlies besaß. Die Gefängniszellen lagen im Stockwerk darüber, sauber in Reihen angeordnet und mit Sanitäreinrichtungen. Doch im Verlies fand echte Magie statt. Es gab Gitterstäbe und Stroh auf dem Boden und Ketten an den Wänden. Bis auf das Licht der flackernden Fackeln war alles dunkel. Alles ausgesprochen schaurig. Alles ausgesprochen stimmungsvoll. Alles typisch London.
    Bei den Wärtern dieser reizenden Einrichtung handelte es sich um ein seltsames Paar. Ein gut aussehender Dicker und ein hässlicher Dünner, die sich ständig stritten und nur aufhörten, um darüber zu debattieren, ob sie Tanith zur Abwechslung einmal kopfunter an der Wand aufhängen sollten. Sie kamen darin überein, dass sie es als Wandgeherin wahrscheinlich gewohnt war, kopfunter irgendwo zu hängen. Weshalb sich also die Mühe machen?
    Und so stand sie wieder da, allein in der Dunkelheit und der Kälte, die Arme über dem Kopf gefesselt. Es machte ihr nichts aus. Wichtig war nur, dass Sanguin die Göttermörder inzwischen in die Schmiede gebracht und eingeschmolzen hatte. Wichtig war nur, dass Darquise nun nichts mehr passieren konnte. Tanith lächelte. Dann blickte sie sich um. Himmel, war das langweilig hier.
    Ein Mann kam zu ihrer Zelle und schaute sie durch die Gitterstäbe hindurch an. Da er keine geistlosen Beleidigungen ausstieß, war es keiner der Wärter. Er trat ins Licht einer Fackel, und ihre Blicke trafen sich. Aus ihrem Desinteresse wurde rasch Neugier.
    „Ich kenne dich“, stellte Tanith fest. „Ich habe dich in Deutschland gesehen. Auf der Party.“
    „Das ist richtig“, antwortete der dunkelhaarige Mann.
    „Wer bist du?“
    „Ich heiße Moribund.“
    „Moribund“, wiederholte sie. „Woher kenne ich diesen Namen?“
    „Ich war Gefangener in Dublin. Man hielt mich in einem Käfig fest, und du hast mich befreit.“
    „Dann warst du das … Entschuldige, dass ich dich nicht sofort wiedererkannt habe – man hatte mich damals gerade mit einer Sense durchbohrt, und ich hatte andere Dinge im Kopf. Die Sache hat mich übrigens in ziemliche Schwierigkeiten gebracht. Ich habe ihnen erklärt, dass ich nicht wusste, was ich tat, aber Thurid Guild war kurz davor, mich in eine Zelle werfen zu lassen, weil ich einem verurteilten Mörder zur Flucht verholfen habe.“
    „Er hat es aber nicht getan.“
    „Mr Bliss konnte ihn davon überzeugen, dass ich die Wahrheit gesagt habe.“
    „Ein braver Mann, dieser Mr Bliss. Schrecklich, was mit ihm passiert ist.“
    Tanith lachte. „Wenn ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher