Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben
Autoren: Derek Landy
Vom Netzwerk:
ist eine englische Magierin und wurde auf englischem Boden festgenommen“, erwiderte Graves. „Sie wird für den Rest ihres Lebens in einer englischen Gefängniszelle schmoren, herzlichen Dank. Und wenn wir schon beim Schmoren sind …“
    Die Sensenträger ergriffen Vex und Saracen.
    Saracen wand sich und versuchte freizukommen. „Was zum Teufel soll das?“
    „Wir sind hier eingebrochen“, erinnerte Vex ihn.
    „Oh. Stimmt“, räumte Saracen ein und ließ sich Handschellen anlegen.
    Tanith schaute die beiden an. „Zufrieden? Jetzt sind wir alle gefesselt. Wir hätten alle fliehen können, aber nein, ihr wolltet ja echte Gutmenschen sein.“
    „Die sind wir nun mal“, erwiderte Vex.
    „Ihr seid Idioten.“
    „Stimmt auch“, gab Saracen etwas traurig zu.

SIEBENUNDZWANZIG
     
     
    Die Zellentür ging auf, und ein Sensenträger winkte ihn heraus. Vex erhob sich steif. Sie hatten ihm den Beutel mit den Blättern abgenommen, und sein Bein schmerzte wieder höllisch. Humpelnd wurde er zum großen Saal geführt. Die anderen waren bereits da und standen vor drei leeren Podien. Saracen und Schreck Jones wirkten nicht sonderlich lädiert, doch Gracious und Donegan trugen spektakuläre blaue Flecken zur Schau, und Aurora hielt sich die Seite. Sie hatte ganz offensichtlich ebenfalls Schmerzen.
    Die Podien glitten zur Seite, und drei Thronsessel schwebten herauf. Ganz schön protzig. Auf den Thronsesseln saßen die Ältesten Palaver Graves und Illori Reticent, eine hübsche Frau mit einem permanent gelangweilten Gesichtsausdruck. Auf dem mittleren Thron saß Großmagier Cothurnus Ode. Er sah trotz seiner Falten gut aus. Die Jahre hatten schon seit Langem tiefe Spuren in seine Haut gegraben. Das weiße Haar war kurz geschoren, und er trug seine Ältestenrobe mit lässiger Selbstverständlichkeit. Er war so streng wie intelligent und nicht zu unterschätzen.
    Ode las in einer Akte, als die Throne mit einem Klicken einrasteten. Es dauerte noch einmal etliche Minuten, bis er endlich den Blick hob.
    „Großmagier Ravel besteht auf Ihrer Entlassung“, verkündete er. Es schien ihn zu amüsieren. „Ich habe ihm wiederholt erklärt, dass Sie dieses Sanktuarium widerrechtlich betreten haben, dabei eine meiner Bediensteten tätlich angegriffen haben und die Absicht hatten, eine wertvolle und gefährliche Waffe zu stehlen. Wir würden nach Recht und Gesetz handeln, wenn wir Sie ins nächsten Gefängnis werfen und Sie dort vergessen würden.“
    Vex stand bei den anderen. Er sagte nichts.
    „Die Tatsache allerdings, dass Sie unsere Gesetze gebrochen haben, um Tanith Low und ihre Helfershelfer aufzuhalten, wirft ein geringfügig günstigeres Licht auf Sie. Ich betone geringfügig, jedoch genug, um Ihr Urteil möglicherweise milder ausfallen zu lassen … wenn wir ein Nachsehen haben.“ Ode legte eine Pause ein, in der er Graves missbilligend anschaute. „Doch nach Sichtung des Filmmaterials, das während des Vorfalls aufgezeichnet wurde, und nach Gesprächen mit verschiedenen Zeugen ist dieser Rat bereit zuzugeben, dass Sie mit Ihrem Verhalten Leben gerettet haben – nicht zuletzt das des Ältesten Graves. Sie hätten das Chaos zur Flucht nutzen können, haben es aber nicht getan. Sie blieben und halfen und … wir danken Ihnen dafür.“
    „Gerne“, erwiderte Saracen. Vex sah, wie Aurora ihm gegen den Knöchel trat, damit er den Mund hielt.
    „Und deshalb“, fuhr Ode fort, „erheben wir keine Anklage. Sie sind frei. Sollten Sie sich jedoch innerhalb der nächsten drei Jahre ohne schriftliche Erlaubnis dieses Rates in England blicken lassen, führt das zu Ihrer neuerlichen Verhaftung. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    „Was ist mit Tanith?“, fragte Vex.
    Ode betrachtete ihn gelassen. „Was soll mit ihr sein, Mr Vex?“
    „Im irischen Sanktuarium wartet Dr. Nye darauf, ihr helfen zu können. Wenn irgendjemand sie von dem Restanten befreien kann, ist das Nye.“
    „Nye“, wiederholte Ode. „Nye … wo habe ich den Namen schon einmal gehört? Oh ja, jetzt erinnere ich mich wieder. Auf der Liste all der Gefangenen, die er zu Tode gefoltert hat. Das irische Sanktuarium gewährt einem Kriegsverbrecher Asyl, der verantwortlich ist für den Tod von …“
    „Es gewährt niemandem Asyl“, unterbrach ihn Schreck Jones. „Nach den Bestimmungen des Friedensvertrags wurde Nye genau wie alle anderen, die auf Mevolents Seite gekämpft haben, begnadigt.“
    „Sie verteidigen einen Kriegsverbrecher?“
    „Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher