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Landy, Derek -Skullduggery 4

Landy, Derek -Skullduggery 4

Titel: Landy, Derek -Skullduggery 4
Autoren: Unbekannt
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selbst einsetzen konnte, während ihre
Mutter gewisse Zweifel hatte. Dann wechselte er das Thema. "Ich bin heute
nur den halben Tag im Büro", sagte er. "Danach treffe ich mich mit
ein paar Kunden zu einem schnellen Neuner."
    Seine Frau
sah ihn an. "Was ist ein schneller Neuner?"
    "So
genau weiß ich das auch nicht", gab er zu. "Es ist ein Golfausdruck.
Männer in meinem Alter reden die ganze Zeit davon. Ich wollte sie zum
Fußball-Endspiel am Samstag einladen, aber jetzt muss Golf heute Nachmittag eben auch reichen."
    "Du
spielst doch gar nicht Golf", warf seine Frau ein.
    "Aber
ich hab's im Fernsehen gesehen und es sieht ziemlich einfach aus. Du schlägst
den Ball mit diesem Ding weg."
    "Das
Ding heißt Schläger."
    "Was
soll daran schwierig sein?"
    "Deine
Hand-Augen-Koordination ist nicht die Beste und du hasst lange Spaziergänge und
wenn du irgendwelche Dinge mit dir herumschleppen musst. Außerdem verkündest
du in regelmäßigen Abständen, dass Golf in deinen Augen bescheuert ist."
    "Golf ist bescheuert", bekräftigte er.
    "Warum
willst du dann mit deinen Kunden zum Golfen gehen?"
    "Mir
geht es in erster Linie um das Outfit. Diese Pullover mit V-Ausschnitt und dem
Rautenmuster und die Hosen mit den darübergezogenen Socken."
    "Ich
glaube nicht, dass man das heute noch trägt."
    "Oh."
    Walküre
dachte oft, dass ihre Eltern wunderbar zueinander passten. Sie bezweifelte,
dass jemand anders in der Lage wäre, Verständnis für ihre Verschrobenheiten
aufzubringen.
    Sie
frühstückte zu Ende und ging dann wieder in ihr Zimmer, um ihre schwarzen
Sachen anzuziehen. Ihr Spiegelbild nahm ihr beim Ausziehen die einzelnen Teile
der Schuluniform ab und schlüpfte selbst hinein.
    Vor knapp
zwei Jahren hatte Skulduggery das
Spiegelbild in Roarhaven erschossen. Sein ursprünglicher Zweck war gewesen, an
Walküres Stelle zu treten, während diese mit Skulduggery unterwegs war, doch als Folge der Überbeanspruchung begann es gewisse
Marotten zu entwickeln, ein Problem, das sich durch seinen "Tod"
noch verstärkte. Sie hatten die Leiche in den Spiegel zurückgebracht, wo sie
wieder als Kopie eines Lebens erwachte, doch danach wurde das Spiegelbild noch
unberechenbarer. Es hatte einige seiner eigenen Grenzen überschritten - dass
es die Kleider wechselte, war ein augenfälliges Beispiel dafür - und
gelegentlich traten kleine Gedächtnislücken bei ihm auf.
    Doch im
Moment hatte Walküre keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Sie musste
Skulduggerys Kopf holen. Irgendjemand musste aber auch in die Schule und sie würde ganz
bestimmt nicht gehen.
    Sie
knöpfte ihre schwarze Hose zu, zog die Stiefel an und ließ die Hosenaufschläge
darüberfallen. Das Oberteil war ärmellos, aber dennoch warm, und als sie in den
Mantel schlüpfte, kam es ihr vor, als trage sie plötzlich Thermounterwäsche.
Das Material reagierte auf die Umgebungs- als auch auf ihre Körpertemperatur
und sorgte dafür, dass es ihr immer angenehm warm war. Der Mantel war schwarz,
nur die Ärmel waren in dem dunklen Rot von getrocknetem Blut gehalten. Eine
Grässlich-Schneider-Kreation.
    Das
Spiegelbild hob Walküres Schultasche auf, ging hinaus und schloss die Tür
hinter sich.
    Walküre
rief Fletcher Renn an und er tauchte aus dem
Nichts neben ihr auf. Das Telefon in ihrer Hand knisterte, als das Netz die
atmosphärische Störung auszugleichen versuchte und dann aufgab. Sein blondes
Haar war mühevoll auf wilde Mähne gestylt und in seinem Lächeln lag die
übliche Mischung aus Arroganz und Spott. Er trug verwaschene Jeans,
zerschrammte Stiefel und eine Armeejacke. Alles war perfekt, nur eine winzige
Kleinigkeit störte: Fletcher wusste,
dass er gut aussah.
    "Was
ist denn hier passiert?", fragte er und sein Lächeln erlosch, als er das
Chaos sah.
    "Ich
bin überfallen worden."
    Er riss
die Augen auf und packte sie, als wollte er sich vergewissern, dass sie noch
lebte. "Ist alles in Ordnung? Bist du verletzt? Wer war es?"
    "Mir
geht es gut, Fletcher. Du
erfährst alles, wenn ich es auch den anderen erzähle."
    "Es
war nicht der Vampir, oder?"
    "Was?"
    Fletcher ließ Walküre los und trat einen Schritt zurück. "Wie heißt er
gleich wieder, der von gestern Abend? So ein mieser, miesepetriger junger
Vampir?"
    "Er
heißt Caelan. Und nein, er war es natürlich nicht."
    Fletcher nickte langsam. "Okay. Und du bist sicher, dass dir nichts fehlt?"
    "Ich
bin okay."
    "Was
hat er überhaupt gesagt, der Vampir?"
    "Er
hat das Treffen arrangiert, wie
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