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Landy, Derek -Skullduggery 4

Landy, Derek -Skullduggery 4

Titel: Landy, Derek -Skullduggery 4
Autoren: Unbekannt
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ihre paar Habseligkeiten abgeknöpft und sie
weiterverkauft hatte. An diesem Punkt endeten die Ermittlungen, da andere
Ereignisse Skulduggerys Aufmerksamkeit erforderten. Er hatte es nie geschafft
weiterzuforschen und so lag es jetzt an Walküre, die Suche zu Ende zu bringen.
    Den
Schädel, so viel wusste sie, hatte eine Frau als Überraschung und einigermaßen
ungewöhnliches Hochzeitsgeschenk für den Mann gekauft, den sie heiraten
wollte. Später hatte die Frau den Schädel als Schlagwaffe benutzt und diesem
Mann damit ein blutiges und schnelles Ende beschert, nachdem sie ihn dabei
erwischt hatte, wie er sie beklaute. Die Aufklärung des Mordfalls hatten "sterbliche"
Kriminalbeamte übernommen - Walküre hasste diesen Ausdruck - und der Schädel
war als Beweisstück registriert worden. Nachdem er es als "Mordschädel"
zu einer gewissen Bekanntheit gebracht hatte, war er auf den Schwarzmarkt
gelangt und hatte viermal seinen Besitzer gewechselt, bevor ein Zauberer namens Umbra Spuren von Magie darin entdeckte. Umbra erwarb ihn und nach einem Jahr gelangte er in den Besitz von Thames Chabon, einem notorischen Schlitzohr, skrupellosen Abzocker und
zwielichtigen Allround-Schuft. So viel man wusste, hatte Chabon den Schädel
immer noch. Allein mit ihm Kontakt aufzunehmen war ungeheuer schwierig gewesen
und Walküre hatte sich zu reichlich unorthodoxen Methoden gezwungen gesehen.
    Die
unorthodoxen Methoden standen nun am Rand der stillen Straße, die Hände in den
Taschen vergraben. Ihr Name war Caelan. Caelan war vielleicht neunzehn oder
zwanzig Jahre alt gewesen, als er starb. Er war groß, schwarzhaarig und seine
Wangenknochen bildeten schmale Grate unter seiner Haut. Er beobachtete Walküre,
als sie näher kam, und sah dann rasch weg. Bald fing es an zu dämmern.
Wahrscheinlich bekam er Hunger. Vampire hatten das so an sich.
    "Konntest
du was arrangieren?", fragte sie ihn.
    "Chabon
will sich um zehn mit dir treffen", murmelte er. "Morgen früh. Hotel Bailey, in einer Seitenstraße der Grafton Street."
    "Okay."
    "Sieh
zu, dass du pünktlich bist - er wartet nicht."
    "Und
du bist sicher, dass es Skulduggerys Kopf ist?"
    "Zumindest
behauptet Chabon es. Er kann sich allerdings nicht denken, warum er dir so
wichtig ist."
    Walküre
nickte, sagte aber nichts dazu. Sie erzählte ihm nichts vom Isthmus-Anker,
einem Gegenstand, der einer Wirklichkeit angehört, sich aber in einer anderen
befindet. Sie erzählte ihm nicht, dass die Portale zwischen diesen beiden
Wirklichkeiten deshalb durchlässig blieben, und auch nicht, dass alles, was
sie brauchte, um ein Portal in Skulduggerys Nähe zu öffnen, sein ursprünglicher
Kopf und ein hilfsbereiter Teleporter waren. Den Teleporter hatte sie. Jetzt
brauchte sie nur noch den Schädel.
    Caelan
betrachtete die untergehende Sonne. "Ich geh dann mal besser. Es wird
spät."
    "Warum
tust du das?", fragte Walküre unvermittelt. "Ich bin es nicht
gewohnt, dass Leute mir einfach so helfen."
    Caelan sah
sie nicht an. "Vor einiger Zeit habt ihr einen Mann namens Dusk ins Gefängnis gebracht. Ich mag diesen Mann nicht."
    "Ich
mag ihn auch nicht besonders."
    "Wie
ich gehört habe, hast du ihn fürs Leben gezeichnet."
    "Das
hat er sich selbst zuzuschreiben."
    "Oh
ja, garantiert."
    Er zögerte
kurz und entfernte sich dann. Seine Bewegungen erinnerten sie an die
furchterregende Eleganz einer Raubkatze.
    Nachdem er
verschwunden war, kam Tanith Low aus der Gasse auf der anderen Straßenseite.
Ihr Schwert war in ihrem langen braunen Ledermantel verborgen.
    Tanith
brachte Walküre nach Hause. Walküre stellte sich unter ihr Zimmerfenster, hob
rasch die seitlich ausgestreckten Arme, drückte die kalte Luft dann nach unten
und ließ sich von ihr zum Fenstersims hinaufheben. Sie klopfte an die Scheibe
und ein kleines Licht wurde angeknipst. Das Fenster ging auf und ihr eigenes
Gesicht - dunkle Augen, dunkles Haar - sah sie an.
    "Ich
dachte, du kommst heute Abend nicht nach Hause", sagte ihr Spiegelbild.
    Walküre
kletterte ohne eine Antwort ins Zimmer. Ihr Spiegelbild beobachtete sie genau,
während sie das Fenster schloss und ihren Mantel auszog. Im Zimmer war es so
kalt wie draußen und Walküre fröstelte. Ihr Spiegelbild tat dasselbe und ahmte
damit die Reaktion der Menschen auf eine Empfindung nach, die ihm ganz und gar
fremd war.
    "Wir
hatten Lasagne zum Abendessen", erzählte es.
"Dad hat versucht, an Karten für die All-Ireland Championchip am Sonntag
zu kommen, bisher aber ohne
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