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Landschaften der Metropole des Todes: Auschwitz und die Grenzen der Erinnerung und der Vorstellungskraft (German Edition)

Landschaften der Metropole des Todes: Auschwitz und die Grenzen der Erinnerung und der Vorstellungskraft (German Edition)

Titel: Landschaften der Metropole des Todes: Auschwitz und die Grenzen der Erinnerung und der Vorstellungskraft (German Edition)
Autoren: Otto Dov Kulka
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der Wolke – selbst der ist in der hereinbrechenden Dunkelheit des Schabbatabends an einem sommerlichen Tag im Herbst nicht zu sehen.
    13 »Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.« (Genesis 9:11–13).
    14 »Du hast geschworen, dass Du keine Flut bringen wirst, und nun, wenn Du keine Flut von Wasser über die Welt bringst, sondern eine Flut von Feuer und Schwefel, dann wirst Du Deinen Schwur nicht halten. Und wenn Du Deinen Schwur brichst, der Himmel sei uns gnädig.« Aus dem Midrasch Sechel Tov von Menachem Ben Salomo , einem italienischen oder provenzalischen Rabbiner aus dem 12. Jahrhundert, Ausgabe Salomon Buber (Lemberg/Lviv), Sechel Tov . Commentar zum ersten und zweiten Buch Mosis von Rabbi Menachem ben Salomo verfasst ... , Berlin 1900 (zu Genesis 18, der Zerstörung von Sodom und Gomorra).
    15 Kohelet 1, 9.
    16 Der Ausdruck » haba aleinu letova« , » dass es zu unserem Guten sei«, stammt aus dem liturgischen Bereich. Im heutigen Sprachgebrauch hat er eine bisweilen folkloristische Bedeutung, oder er wird, wie im Kontext dieses Textes, ins Sarkastisch-Resignative gewendet (Anm. d. Ü.).
    17 Hiob 2, 10.
    18 Rekonstruktion des Traumbildes, das ich in mein Tagebuch schrieb, das später in London verloren ging. Der Eintrag erfolgte kurz nach den angstvollen Tagen und Wochen im Mai 1967, in der Erwartung eines Krieges, der von allen Seiten ausbrechen würde. Ich hatte das Traumbild damals auch in einem Brief an meinen Vater in Prag niedergeschrieben: kryptisch, andeutungsweise und greifbar im Zeichnen derselben » Landkarte der Fußstapfen des Großen Todes« als einer glänzenden schwarzen Luftaufnahme, in der nur die tödliche Strahlung verblieben war, als » Lebenszeichen«. Vielleicht nahm mein Vater gerade diesen Brief mit sich, bevor er in jenem Sturm entfloh, als die Panzer durch die Straßen Prags donnerten. Befindet er sich vielleicht heute in seinem Nachlass im Archiv von Yad Vashem?
    19 Tagebucheintrag vom 22. Januar 2001, siehe oben Kapitel 12.
    20 Nach Aufzeichnungen, die ich am Tag nach dem Traum niedergeschrieben habe, siehe oben Kapitelanfang, Eintrag vom 17. August 2002.
    21 Gerschon Ben-David, Dichter und enger Freund, schrieb seine Gedichte in Israel auf Deutsch, und erst nach seinem Tod gelang es mir, eine Sammlung seiner Gedichte zu veröffentlichen, das hebräische Original neben der Übersetzung, bei deren Auswahl und Herausgabe mir Dan Pagis half: Gerschon Ben-David, In den Wind werfen. Versuche um Metabarbarisches . Gedichte, Straelen 1995.
    22 Dan Pagis schrieb mir in einem Brief während seines Forschungsjahres in San Diego am 28. Januar 1976: » Der Gegenstand von Gerschons Gedichten ist mir schmerzhaft schwer: Es ist ein Thema, vor dem ich 25 Jahre und länger geflohen bin. Erst vor wenigen Jahren holte es mich (bezwang mich, wenn du so willst) in meinem Schreiben ein. Dennoch, Gerschons Gedichte nahmen mich gefangen, und einmal versuchte ich, zwei oder drei zu übersetzen – alle, die du mir geschickt hast, kannte ich bereits seit langem. Ich versuchte es und verzweifelte daran. Es gelingt mir nicht, die Anspielung auf Knochenmark im ›Markgraf von Gomorra‹ zu vermitteln. Weder Herzog, Graf noch Markgraf und dergleichen wird von einem hebräischen Leser auf Anhieb so verstanden, dass er die Metamorphose im Gedicht nachvollziehen kann.« In der Tat wurde dieses Gedicht nicht in die zweisprachige Auswahlausgabe von Gerschons Gedichten aufgenommen (siehe Anmerkung 21) und verbleibt in seinem von mir verwalteten literarischen Nachlass.
    23 Gerschon: » […] und ich fragte / bin ich der Hüter meines Bruders / KAIN […]« Gerschon Ben-David: In den Wind werfen. Versuche um Metabarbarisches , wie Anmerkung 21, S. 12 f. Vgl. Genesis 4, 9.
    Dan:
    Ich starb am ersten Schlag und wurde begraben
auf dem felsigen Feld.
Der Rabe wies meine Eltern an,
was mit mir zu tun sei.
    Meine Familie ist angesehen, nicht zuletzt um meinetwillen.
Mein Bruder erfand das Töten,
meine Eltern das Weinen,
ich das Schweigen.
    Dann geschahen die Dinge, an die sich alle erinnern.
Unsre Erfindungen wurden verbessert. Eins führte zum
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