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Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer

Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer

Titel: Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer
Autoren: Nora Lämmermann , Simone Höft
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der Hand! Lass los!«
    » Lass du doch los!« Martha schaut uns entgeistert an, ja, gut, das war vielleicht ein wenig kindisch. Aber: Ich habe gewonnen. Also, was steht da jetzt? … »Verpflichten sich die Erben …« Wie bitte? Das ist jawohl nicht ihr Ernst, wir sollen … Mensch, wer ruft denn jetzt schon wieder an! »Ja, bitte?« Ah, der Mietwagen, endlich. »Nein, den können Sie vor dem Fließ parken. Ja, Moment. Ja, ich kann Sie sehen …« Bitte, was ist DAS denn? Sind jetzt alle verrückt geworden?

Einige Minuten später, vor dem Haus mit Blick auf die andere Fließseite
    Hihi. Ein goldener Twingo. Gut, ich würde da auch nicht unbedingt einsteigen wollen. Aber Iris hat echt einen an der Waffel. WIE die sich über das Fahrzeug aufregt. Brüllt über den Fluss das ganze Dorf zusammen. Die soll doch froh sein, dass ihr jemand hier ein Auto auf dem Silbertablett serviert. Will die nachher etwa noch mit mir zurückfahren …? Das kann die sich aber so was von abschminken. Das Gezeter muss man sich mal reinziehen.
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich in dieses knallfarbene Bonbon einsteige! Ich habe eine S-Klasse bestellt! Das ist auch in meiner Kundenakte vermerkt.«
    »Das tut mir jetzt leid, aber …«
    »Also, mit so etwas fahr ich nicht. Das können Sie wieder mitnehmen.«
    »Wie Sie meinen …? Aber ich bin jetzt extra aus Cottbus hierhergefahren …«
    »Ja, dann kommen Sie eben noch mal.«
    »Vor morgen klappt das aber nicht.«
    Torben, der gerade mit seinem Auto angekommen ist, schaut auch ganz ungläubig vom anderen Ufer. Und lacht, weil jetzt ein Schaf Iris attackiert. Tja, kaum hatte sich die Gans beruhigt …
    Mann, das wird mir echt zu blöd. Wenn ich wieder zu Hause bin, wechsle ich die Mietwagenfirma. Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass die mir so eine Peinlichkeit anbieten wollen. Ich führe doch kein Manikürestudio! Hey, ich bin keine Sommerwiese! Kann dieses dämliche Schaf jetzt mal seine Zähne aus meinem Hosenbein nehmen? Ich mach mich doch hier zum Affen, der blöde Autolieferant grinst auch schon schadenfroh. »Ja, sehr komisch, so ein Schaf. Machen Sie lieber Ihre Arbeit ordentlich. Also, dann morgen. Um acht Uhr will ich das Auto vor meiner Tür haben!« Ahh, jetzt klingelt das Handy wieder. »Ja?«
    Ist das hier ein Freiluft-Büro oder eine One-Woman-Comedy-Show? Jetzt stakst sie – wie auf einem Catwalk – auf ihren Pfennigabsätzen wichtig telefonierend am Flussufer entlang. Und das Schaf folgt ihr blökend!! Wie süß! Ein Ehepaar im Kanu, das gerade vorbeigeschippert kommt, kriegt auch noch sein Fett weg. Bei dem Spektakel hätte ich jetzt beinahe den Schrieb vergessen, den Mylady vor Schreck auf dem Tisch hat liegen lassen. Schnell zurück ins Haus …

Am Tisch in Marthas Küche
    Was steht da?
    »Das Erbe gilt unter der Bedingung, dass die beiden Erbinnen ein Jahr lang in dem Haus wohnen. Sollte sich nur eine von beiden dazu bereiterklären, fällt ihr das ganze Erbe zu. Lehnen beide diese Bedingung ab, geht das Haus an die Dorfgemeinde über.«
    Das kann doch nicht … Wie soll denn … Oh, die Furie kehrt zurück.
    »Iris, wir sollen beide hier wohnen.«
    »Hab ich gelesen. Ich bleibe!«
    »Gut, dann bleibe ich auch!«

Freitag, 25. Oktober

20:00. Berlin. Mias WG
    Ich hatte nicht gecheckt, dass Iris mit,Ich bleibe!’ nur eine Nacht gemeint hat. (»Liebes, ich meinte doch nicht für immer! Das kannst du dir vielleicht nicht vorstellen, aber es gibt Leute, die haben Verpflichtungen!«) Gnagnagna. Aber jetzt mach ich keinen Rückzieher mehr. Ich wollte ja anfangs auch nur ein Sommerfrische-Wochenendhaus. Aber als ich dann da so lag in diesem Oma-Daunenbett in diesem (meinem!!) riesigen Haus, das Zimmer halb erleuchtet vom Mondlicht … da dachte ich mir: Warum eigentlich nicht? Na ja, genau genommen war es so: Ich bin drei Stunden lang zwischen Bett und Fenstersims hin- und hergelaufen, weil nur am Fenster Empfang war und ich irgendwie gehofft habe, David würde sich melden, um mich wegen des Rausschmisses bei PINK zu trösten … Hat er natürlich nicht. Dafür hat Laura eine MMS von ihrer neuen Wohnung geschickt und Matti eine SMS mit der Info, die anderen Mieter rechneten durch die Sanierung mit einer Mieterhöhung um zweihundert Euro … Und DANN hab ich gedacht: Warum eigentlich nicht? Was ihr könnt, kann ich schon lange! Dann ziehe ich eben hierher! Wer hat das schon – ein eigenes Haus im brandenburgischen Venedig! In einem Anfall von Größenwahn habe
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