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Landkarten des Lebens

Landkarten des Lebens

Titel: Landkarten des Lebens
Autoren: Rainer Gundula u Waelde Gause
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Angelegenheiten. Das ist ein zentraler Wert für mich. Sobald ich spüre, dass etwas ungeklärt bliebe, wenn ich auf der Stelle gehen müsste – es bliebe jemand verletzt zurück oder hätte das Gefühl, von mir betrogen worden zu sein –, dann weiß ich: Irgendetwas stimmt nicht, ich muss etwas unternehmen, um diesen Zustand so schnell wie möglich zu ändern. Deshalb ist mir auch mein persönliches Halljahr so wichtig. Es bietet mir die Gelegenheit, mein Leben wieder einmal genau zu reflektieren und die Dinge zu ändern oder zu klären, die zum Teil bereits lange anstehen.
Werteethik statt Imageethik
    „Leben mit Stil“ als das Motto meines Lebens – das versuche ich auch in meinen Seminaren, Filmen und Büchern weiterzugeben. Ich möchte andere Menschen dabei unterstützen, ihre eigene Originalität so zu leben, dass sie stimmig ist. Diese Originalität hat nichts mit einer übersteigerten Selbstinszenierung oder einem Auffallen um jeden Preis zu tun. Für mich heißt „Leben mit Stil“, und damit auch Originalität, dass ich in jeder Situation rücksichtsvoll auf die Stimme meines Herzens höre und das, was ich wahrnehme, auch nach außen gebe. Doch das wiederum funktioniert nur, wenn ich meine Identität kenne. Wer bin ich? Woher komme ich? Was habe ich von meinen Vorfahren geerbt? Wohin gehe ich? Wie präge ich Menschen? Welche Personen in meiner Umgebung sind für mich wichtig? Wer sind meine Vorbilder? Wie prägt mich mein Wohnort, meine Heimatstadt, mein Geburtsort? Wie prägen mich mein Arbeitsplatz und meine Kollegen? Welchen Einfluss haben mein Partner und meine Kinder auf mich? Was ist der rote Faden in meinem Leben? All das sehe ich auf meiner Lebenslandkarte.
    Um aber die entsprechenden Rückschlüsse daraus zu ziehen, ist es wichtig, dass Sie jemanden an Ihrer Seite habe, der den Blick von außen auf Sie richtet. Erzählen Sie diesem Menschen, warum die Höhepunkte Ihres Lebens tatsächlich Höhepunkte waren. Erzählen Sie, welche besonderen Gefühle Sie mit den heiligen Orten Ihres Lebens verbinden. Erzählen Sie, welche Wege Sie gerne zurücklegen. Erzählen Sie Ihre Lieblingsgeschichten. Wenn Sie das tun, wird sich der rote Faden, das Motto, die Überschrift Ihres Lebens zeigen. Sie können sich auch fragen: Was sollen die Menschen über mich erzählen, wenn ich mal tot bin? Wofür soll mein Name stehen? Was habe ich wirklich bewegt, was ist auf ewig mit mir verbunden? Welche Geschichten erzählen andere über mich? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Es geht mir hier ganz und gar nicht darum, dass Sie sich ein künstliches Image aufbauen. Sondern darum, dass Sie herausfinden, was Sie im tiefsten Inneren bewegt und antreibt. Dass Sie wissen, wer Sie sind.
    „Ich weiß, wer ich bin“ – das aber kann nur jemand sagen, der seine Lebenslandkarte genau erforscht hat; jemand, der Heilungen erlebt hat, wo Verletzungen waren; jemand, der in seiner Identität, im Kern seiner Persönlichkeit angekommen ist. Und meine tiefste Überzeugung ist es, dass das nur jemand sagen kann, der eine innere Beziehung mit Gott hat, der Frieden gefunden hat in seiner Beziehung zu Gott. Es ist essenziell wichtig, einen Glauben zu haben, der einen durch den Alltag trägt und von einem direkten Kontakt zum Schöpfer geprägt ist – der nicht nur am Sonntagmorgen stattfindet. Viele Menschen fühlen sich ungeliebt und benachteiligt, vielleicht weil sie schlechte Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht haben. Wer dagegen auf dem Fundament seines Glaubens ruht, weiß sich immer von Gott geliebt und kann sich deswegen auch selbst lieben und annehmen. Aus diesem Grund ist wirkliche Selbstliebe immer gottbezogen. Sie akzeptiert Gott als Bezugspunkt, als Fixstern und achtet ihn höher als alles andere. Sie akzeptiert, dass man Gott Rechenschaft schuldig ist. Wer so liebt, ist davor bewahrt, andere Menschen als Fixpunkte, als Götzen des eigenen Lebens zu sehen.
    Viele Menschen laufen in diese Falle – Eltern vergöttern ihre Kinder, Männer ihre Frauen, Frauen ihre Männer. Manchmal sind es auch Tiere oder materielle Besitztümer, auf die alle möglichen Emotionen projiziert werden – doch das zieht nur Enttäuschungen nach sich. Wer mit Gott im Reinen ist und weiß, wer er ist, wer seinen Nächsten liebt, wie sich selbst, der ist auch mit sich selbst im Reinen und deshalb ganz und gar unabhängig von dem, was seine Nachbarn von ihm denken. Dann zählt nur noch eine Werteethik und nicht mehr die Imageethik. Image ist
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