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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen
Autoren: Michael Peinkofer
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Drachengetier aller Art, das den Menschen manchmal hilfreich beisteht, in anderen Fällen aber auch zur tödlichen Bedrohung wird. Die Vorstellung, dass man Dinge und Lebewesen durch Zauberbann zu Eis erstarren lassen und dass durch magisches Zutun ein früher Winter herbeigeführt werden kann, hat ihren Ursprung ebenfalls in der Sagenwelt beziehungsweise im Aberglauben eines Volksstammes, der zum großen Teil aus Bauern bestand, deren Wohl und Wehe vom Wettergeschehen abhing und die jede Veränderung des Wetters entsprechend furchtsam beäugten. In Blitzen und Donnerschlägen, aber auch in allzu frühem Schnee glaubte man übernatürliches Wirken zu erkennen, ebenso wie in »kaltem Feuer«, von dem der Sage nach keine Hitze ausgeht und dessen Ursprung deshalb nur ein Zauber sein kann.
    Ein weiteres bekanntes Motiv der Allgäuer Sagen sind die »Venediger«, die in alter Zeit so manchem Zeitgenossen erschienen sein und für wunderliche Begebenheiten gesorgt haben sollen. Die Sagenforschung liefert zweierlei Erklärungen dafür, wie die Venediger, die im Roman als Zwerge erscheinen, zu ihrem italienisch anmutenden Namen kamen: Die einen meinen, dass die Venediger ursprünglich Kaufleute und Reisende aus dem Süden gewesen seien oder Reste der romanischen Bevölkerung; die meiner Ansicht nach interessantere These leitet die Bezeichnung vom sagenumwobenen Geschlecht der »Veneter« her, das in grauer Vorzeit die Berge bewohnt und über erstaunliche Kräfte verfügt haben soll. Aus diesen »Venetern« wurden im Roman das ferne Reich Ventar und seine geheimnisvollen Bewohner, die Sylfen. Der Zauberspiegel der Venediger, mit dessen Hilfe sie in der Lage gewesen sein sollen, die Schätze im Inneren der Berge zu erblicken, fand ebenfalls Eingang in das LAND DER MYTHEN und wurde entsprechend Zwergenkönig Alwys und seinem sagenumwobenen Reiche Glondwarac zugeordnet, das – auch dies ist ein althergebrachtes Sagenmotiv – nur alle sieben Jahre sichtbar wird.
    Auch die Helden und Schurken des Romans entstammen sowohl Allgäuer Sagen als auch keltischen Mythen und realer Historie. So schuldet der ehrwürdige Druide Yvolar seine Herkunft: gleichermaßen der tatsächlichen Geschichte wie den vielen Legenden, die sich um das Wirken weiser und bisweilen auch heiliger Männer im Allgäu ranken. Auch der »Gilg« ist eine bekannte Allgäuer Sagengestalt, die hier freilich ziemlich schlecht wegkommt und der all jene Eigenschaften zugeschrieben werden, die man dem armen Leffel zu Beginn seiner Wanderschaft nachsagt. Das Motiv des Vertauschens von Kindern durch Kobolde oder andere neckende Geister stellt ebenfalls eine der vielen Übereinstimmungen dar, die zwischen Allgäuer und keltischer Sage bestehen. Der beherzte Jäger Alphart hingegen ist aus der Verschmelzung mehrerer Allgäuer Geschichten hervorgegangen, die von mutigen und unerschrockenen Jägersleuten berichten. Und auch in der Gestalt Walkars, des Bärengängers, vereinigen sich wie in Alpharts Fall mehrere Geschichten, unter anderen die vom »Bärenmoosmann« sowie jene vom »Wolfen«.
    Das Böse, das das Land Allagáin bedroht, wird im Roman durch die Erle verkörpert. In den schweinsköpfigen Unholden spiegeln sich die zahlreichen »Geistersäue« wider, die im Allgäuer Sagenschatz häufig ihr Unwesen treiben, aber natürlich auch die »Wildfängel«; das sind böse Naturgeister, die mit dem Wetter im Bunde stehen. Die Bezeichnung »Erle« geht zum einen auf die sagenumwobenen Berggeister zurück, von denen schon Goethe in seinem »Erlkönig« berichtet, stellt zugleich aber auch eine Verbindung zum gleichnamigen Baum her, dem in der Sage eine magische Bedeutung zugeschrieben wird.
    Auch andere Gestalten, die das LAND DER MYTHEN bevölkern, sind der Sagenwelt entlehnt – von den Bilwisschnittern über die Feuerreiter bis hin zu Irrlichtern, die arglose Wanderer vom Weg abzubringen versuchen.
    Der Name von Muortis, dem Herrn der Nebel und des Eises, geht auf das lateinischen Wort »mors« oder das keltische »murt« zurück, die beide »Tod« bedeuten. Der Charakter selbst ist einem berüchtigten Hexenmeister nachempfunden, der einst im Allgäu Angst und Schrecken verbreitet haben soll, indem er das Wetter beeinflusste.
    Die »Saligen«, die den Gefährten mit ihrem Rat zur Seite stehen, sind aus alpenländischen Sagen ebenso wenig wegzudenken wie die »Wilden Männer«, auf die Alphart und seine Gefährten treffen. Während die »Wilden Männlein« der Sage zusammen
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