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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos
Autoren: F. Paul Wilson
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eines einzelnen werden unsere Pläne nicht durchkreuzen – dafür werden wir schon sorgen.«
    Catera runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Trotzdem gefällt mir der Plan nicht.«
    »Er sollte Ihnen aber gefallen!« stieß deBloise hervor. Er war aufgesprungen und sprach durch zusammengebissene Zähne. DeBloise konnte nicht entscheiden, ob Catera wirklich beunruhigt war oder lediglich herausfinden wollte, wer der Stärkere war. Aber er hatte vor, hier und jetzt eine Zustimmung zu erhalten. »Die Bewegung ist nun etwas über hundert Jahre alt, und während dieser Zeit haben wir beachtliche Fortschritte erreicht. Sie begann mit einer Handvoll unzufriedener Abgeordneter, und heute gehören ganze Sektoren der Restrukturistenbewegung an. Aber wir treten auf der Stelle und wir alle sind uns dessen bewußt. O ja, wir machen großartige Gesten und treffen vor der Öffentlichkeit verallgemeinernde Feststellungen, aber unsere Standpunkte scheinen zu bröckeln. Einige unserer Analytiker wollen sogar den Anfang eines Rückgangs der Planeten sehen, die sich uns verpflichtet fühlen.«
    Er wartete ab, bis seine Worte gewirkt hatten. »Unsere Reden rütteln noch nicht einmal mehr in der Versammlung auf, und wir bringen Zusatzartikel zur Charta vor, die jedesmal abgelehnt werden. Unsere Wähler beginnen sich zu fragen, ob wir wirklich wissen, was wir tun, und wenn wir nicht endlich etwas unternehmen, dann dauert es wahrscheinlich nicht mehr lange, bis andere in der Versammlung auf unseren Plätzen sitzen!«
    Es folgte ein langes Schweigen, währenddessen Catera durch die durchsichtige Tischplatte seine Schuhe betrachtete. Schließlich meinte er: »Ich werde dafür sorgen, daß die Fonds, über die ich verfügen kann, schon morgen zu Ihrer Verfügung stehen werden.«
    »Ich danke Ihnen, Doyl«, entgegnete deBloise versöhnend, während er sich wieder hinsetzte. »Mit wieviel können wir rechnen?«
    Catera zuckte die Achseln. »Genau weiß ich es nicht. Es handelt sich natürlich um verschiedene Währungen. Ich schätze, daß sich die Endsumme nach der Umrechnung auf rund eine halbe Million Föderationskredite belaufen wird.«
    »Ausgezeichnet! Philo?«
    Und sie begannen, die Höhe der Zuwendungen zu berechnen, ohne im geringsten zu ahnen, daß die ganze Konferenz aufgezeichnet wurde.

 
    Der Lauf öffentlicher Ereignisse wird oft von anscheinend unbedeutenden Einzelpersonen in anscheinend nebensächlichen Positionen bestimmt. Was nun die gegenwärtige Form des besiedelten Weltraums betrifft, so gebührt ein Großteil des Verdienstes oder der Schuld daran – dies hängt vom philosophischen Standpunkt des einzelnen ab – wahrscheinlich den Mitgliedern einer einzelnen Familie, deren Name zweifellos nur dem bekannt ist, der mit interstellarem Handel zu tun hat. Der Name dieser Familie? Finch.
    aus STARS FOR SALE:
    An Economic History of Occupied Space
    von EMMERZ FENT

 
I
Old Pete
     
    »Ach, wie gern würde ich diesem Mann den Hals umdrehen!« sagte Old Pete in die Luft.
    Er lag ausgestreckt im Sand und hörte die Aufzeichnung ab, während Ragnas G2 Hauptsonne aus einer Entfernung von rund 156 Millionen Kilometern auf ihn herabbrannte. Er war einundachtzig, sah aber weder so aus, noch fühlte er sich so alt. Zugegeben, seine Beine waren dürr – »Hühnerschenkel« nannte er sie selbst –, und die Haut in seinem Nacken und um seine Augen war runzlig, die Vorderpartie seines Schädels wies nicht mehr annähernd eine Haarpracht auf wie in seinen besten Jahren; sein Gang aber war schwungvoll und leicht, er schritt aufrecht und mit schwingenden Armen.
    Er liebte die Sonne. Er liebte es, in der Sonne zu sitzen, sich von ihr schmoren und braten zu lassen. Diese Sonne hatte sein ergrautes Haar gebleicht, und der kräftige dunkelbraune Teint seiner Haut unterstrich das Braun seiner Augen. Auf seiner hohen Stirn konnte man winzige Flecken blasser, schuppiger Haut entdecken. Aktinische Keratose, hatte ihn ein Arzt aufgeklärt … oder etwas Ähnliches. Wegen zuviel Sonne, bedingt besonders durch Ragnas relativ dünne Ozonschicht. Kann zu Hautkrebs führen, hatte der Doktor gewarnt. Seien Sie vernünftig. Benutzen Sie diese Lotion. Sie löst die Keratose auf. Und gewöhnen Sie sich daran, diese Lotion täglich aufzutragen. Entweder das, oder Sie bleiben im Schatten.
    Old Pete tat weder das eine noch das andere. Wenn die Keratose auf den befallenen Hautpartien bösartige Formen annehmen würde, nun, dann hatten die Ärzte sicher
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