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Laktose-Intoleranz

Laktose-Intoleranz

Titel: Laktose-Intoleranz
Autoren: Thilo Schleip
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zu selten ziehen Ärzte die Möglichkeit einer Milchzucker-Unverträglichkeit in Betracht, da sie weder durch die üblichen Blutuntersuchungen noch durch die Analyse von Stuhlproben nachgewiesen werden kann.
    Nach einem kurzen, aber kostenintensiven Besuch in der Sprechstunde wird der Patient oft voreilig für gesund erklärt und freundlich, aber bestimmt zur Tür geleitet. Wird schließlich doch eine Laktose-Intoleranz diagnostiziert, so beschränkt sich die ärztliche Hilfe nicht selten auf die Empfehlung, zukünftig den Verzehr von Milch und Milchprodukten einzuschränken. Doch allein mithilfe von oberflächlichen Ratschlägen wird es wohl nur den allerwenigsten Betroffenen gelingen, ihr Wohlbefinden deutlich zu verbessern und nachhaltig aufrechtzuerhalten.
    Ein Problem, das bei der Diagnose einer Laktose-Intoleranz auftaucht, ist die Tatsache, dass sich der Lactase-Mangel, der für die Beschwerden verantwortlich ist, über einen Zeitraum von vielen Jahren verschärft. Die Symptome stellen sich daher nicht von heute auf morgen ein, sondern entwickeln sich schleichend. Das macht es auch den Betroffenen so schwer, sie von Anfang an als Gesundheitsstörungen wahrzunehmen.
Viele finden sich mit ihren Beschwerden ab
    In vielen Fällen schätzen die Betroffenen ihre Probleme erst dann als ernst zu nehmend ein, wenn die Beeinträchtigungen so groß sind, dass sie die Lebensqualität stark einschränken. Bis es allerdings so weit ist, versuchen die meisten Menschen, sich mit ihrer Verdauungsproblematik zu arrangieren anstatt sie zu verbessern.
    Hinzu kommt, dass nur ein kleiner Teil der unter Verdauungsproblemen und anderen unspezifischen Gesundheitsstörungenleidenden Bevölkerung deswegen medizinische Beratung in Anspruch nimmt (nach Schätzungen nur etwa jeder Zehnte). Und nur selten ist dem Betroffenen oder seinem Arzt sofort klar, woher die Probleme eigentlich kommen. Oftmals liegen hartnäckige Beschwerden außerhalb des Verdauungstraktes vor, die bei oberflächlicher Betrachtung nicht der Ernährung zugeschrieben werden. Und so kann es passieren, dass bis zur Diagnose Laktose-Intoleranz viele leidvolle Jahre vergehen – ein Umstand, der sich durch entsprechende Aufklärung leicht vermeiden ließe.
    Damit es Ihnen nicht (oder nicht länger) genauso ergeht wie der Betroffenen im Beispiel, sollten Sie mit dem Begriff Laktose-Intoleranz und seiner Bedeutung vertraut sein. Zu diesem Zweck wird die gesamte Thematik auf den nächsten Seiten ausführlich erklärt. Im Folgenden erfahren Sie, um was genau es sich bei dem Begriff Laktose überhaupt handelt.
Was ist Laktose?
    Laktose, umgangssprachlich auch Milchzucker genannt, ist ein natürlicher Bestandteil der Milch. Man findet sie außer in Milch auch in allen daraus hergestellten Produkten wie Sahne, Molke oder Käse. Die Laktose ist ein sogenannter Zweifachzucker, fachsprachlich auch Disaccharid genannt. Das bedeutet, dass sie aus zwei Zuckermolekülen besteht. Diese Moleküle heißen Galaktose (Schleimzucker) und Glucose (Traubenzucker).
    Laktose – als natürlicher Bestandteil von Milch – findet sich keineswegs nur in Milchprodukten, sondern wird sehr vielen Fertigprodukten zugesetzt.
    Auch bei der Herstellung industriell gefertigter Lebensmittel, in denen man keinen Milchanteil vermuten würde, findet Laktose Verwendung. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe:
Der Zusatz von Milchzucker führt zu einer erhöhten Viskosität – das bedeutet Zähigkeit – des Nahrungsmittels und sorgt so für ein angenehmes Gefühl beim Kauen. Aufgrund ihrer geringen Süßkraft (sie besitzt nur etwa ein Drittelder Süßkraft von Haushaltszucker und die Hälfte von Traubenzucker) kann relativ viel Laktose ohne nennenswerte Geschmacksbeeinträchtigung in das Endprodukt eingebracht werden.
Die Laktose entwickelt beim Backen eine bräunende Wirkung. Sie wird daher zum Teil bei der Herstellung von Backwaren und Fertigprodukten verwendet.
Laktose findet bei der Herstellung von Backwaren außerdem Verwendung, da sie nicht der Vergärung von Bäckerhefe unterliegt.
Wegen seiner proteinstabilisierenden Eigenschaften nutzt man Milchzucker zur Eiweißanreicherung von Nahrungsmitteln.
Um die Kristallisationseigenschaften von Zuckerlösungen zu verändern, setzt man Milchzucker in großen Mengen zur Herstellung von Süßwaren ein.
Bei der Produktion von Medikamenten verwendet man Laktose als Trägersubstanz, also zum Transport des eigentlichen Wirkstoffs.
Laktose wird außerdem als
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