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Laktose-Intoleranz

Laktose-Intoleranz

Titel: Laktose-Intoleranz
Autoren: Thilo Schleip
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Trägerstoff von Aromen, Süßstoffen oder Geschmacksverstärkern genutzt.
    WISSEN
    Laktosegehalt in der Milch von Säugetieren
    Die Laktose nimmt unter den verschiedenen Zuckerarten eine Sonderstellung ein, da sie nur in der Milch von Säugetieren – also auch beim Menschen – vorkommt. Die Laktosekonzentration in der Milch verschiedener Säugetiere ist unterschiedlich:
Kuhmilch: 4,8–5,0 g/100 g
Schafmilch: 4,8 g/100 g
Ziegenmilch: 4,1 g/100 g
Stutenmilch: 6,2 g/100 g
menschliche Milch: 7,0 g/100 g
Der höchste Milchzuckergehalt findet sich in der Milch eines Affen, des Green Monkey, mit 10,2 g/100 g. Auf der gesamten Welt existiert übrigens nur ein Säuger mit laktosefreier Milch: der kalifornische Seelöwe.
    Der Laktosegehalt von Milchprodukten und Fertiggerichten stellt für eine große Anzahl von Menschen ein Problem dar. Diese Menschen leiden unter einer Laktose-Intoleranz.
Was bedeutet Laktose-Intoleranz?
    Die Laktose-Intoleranz ist eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit. Sie wird auch als Milchzucker-Unverträglichkeit bezeichnet. Menschen mit einer Laktose-Intoleranz leiden unter zahlreichen Beschwerden, die im Zusammenhang mit dem Konsum milchzuckerhaltiger Lebensmittel stehen. Ausgelöst werden diese Beschwerdendurch eine chemische Kettenreaktion, die ihren Ausgangspunkt im Darm des Betroffenen hat. Die Leitsymptome sind daher Durchfälle und durchfallartige Störungen. Aber auch sehr unspezifische gesundheitliche Beeinträchtigungen ohne spürbare Beteiligung des Verdauungssystems können in vielen Fällen einer Milchzucker-Unverträglichkeit zugeordnet werden.
Enzymmangel
    Ursache für die folgenschweren Störungen der Verdauungstätigkeit ist ein Enzymmangel: Der Organismus produziert zu wenig Lactase. Dieses Enzym ist für die Aufspaltung des Milchzuckers zuständig. Ist zu wenig Lactase vorhanden, um den verzehrten Milchzucker abzubauen, gelangt er unverdaut in den Dickdarm. Dort machen sich Bakterien über ihn her. Bei dieser bakteriellen Verstoffwechslung entstehen Gase und Stoffwechselprodukte, die zu den typischen Beschwerden wie Blähungen und Durchfall führen.
    Obwohl die Laktose-Intoleranz bei Frauen und Männern gleich verteilt ist, verspüren Frauen häufiger die typischen Verdauungsbeschwerden.
Keine Allergie!
    Eine Laktose-Intoleranz löst keine Immunreaktion im Körper aus, ist also keine Allergie. Sie sollte nicht verwechselt werden mit der sehr seltenen Milchallergie, da sie – bis auf die Tatsache, dass die Betroffenen keine Milch vertragen – keinerlei Gemeinsamkeiten mit ihr hat. Doch ähnlich wie bei einer Allergie kann man dem Auftreten von Beschwerden am ehesten dadurch entgehen, dass man den unverträglichen Stoff – also die Laktose – meidet. Dabei reicht es nicht aus, allein auf den Genuss von Milch zu verzichten, da auch sämtliche aus Milch erzeugten Nahrungsmittel sowie viele industriell hergestellte Fertigprodukte Laktose enthalten.
Bedeutung wird unterschätzt
    Viele Erkenntnisse zum Thema Milchzucker-Unverträglichkeit sind relativ neu und finden an den medizinischen Fakultäten noch nicht sehr lange die ihnen gebührende Berücksichtigung. Die Laktose-Intoleranz wurde erst in den sechziger Jahren entdeckt und ist damit im Vergleich zu anderen Erkenntnissen aus der medizinischenForschung relativ jung. Aussagekräftige Studien kamen erst schleppend in Gang, und so werden die Ergebnisse aus der Forschung bei der Diagnose von Magen-Darm- und anderen Beschwerden teilweise bis heute missachtet. Zumindest in Deutschland werden die Bedeutung der Laktose-Intoleranz und deren Folgen selbst von vielen Gastroenterologen – das sind Fachärzte für Magen- und Darmerkrankungen – noch unterschätzt. Zudem werden Menschen, die unter Laktose-Intoleranz leiden, häufig mit dem Verdacht auf psychosomatische Ursachen konfrontiert.
Weit verbreitet
    Milchzucker-Unverträglichkeit ist vermutlich die weltweit am weitesten verbreitete genetische Veranlagung und gleichfalls die häufigste Ursache für Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Verdauung stehen. Sie ist nicht geschlechtsspezifisch, tritt also bei Frauen wie auch bei Männern in gleichem Umfang auf. Obwohl die Laktose-Intoleranz nicht geschlechtsspezifisch ist, hat man in Untersuchungen festgestellt, dass Frauen häufiger und in größerem Maße Unverträglichkeitsreaktionen verspüren als Männer.
    Dieses Buch versucht, die zahlreichen offenen Fragen zum Thema Milchzucker-Unverträglichkeit zu beantworten. Gewiss wollen
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