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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition)
Autoren: John Rector
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bevor ich durch das Wohnzimmer zur gläsernen Schiebetür gehe und auf den Ozean hinausschaue.
    Ich sehe Diane nicht.
    Ich trinke das Wasser aus, dann stelle ich die leere Flasche auf die Bar und rufe ihren Namen. Es kommt keine Antwort, alsoöffne ich die Glastüren und trete hinaus. Diane ist nicht auf der Veranda, aber zwei Sofakissen liegen in der Ecke auf dem Boden.
    Ich gehe hin und hebe sie auf.
    Die Taubenfigur liegt darunter. Sie ist zerbrochen und leer.
    – – –
    Sowohl die .38er als auch der Geländewagen sind weg, also laufe ich den Pfad zum Strand hinunter und nach Süden in die Stadt. Dort angekommen, gehe ich zum Markt und frage Oscar, ob er Diane gesehen hat.
    »Heute nicht«, sagt Oscar. »Kommt sie noch vorbei?«
    Ich sage, dass ich es nicht weiß, dann beschreibe ich den Gelände wagen und frage, ob er ihn in der Stadt gesehen hat.
    Er schüttelt den Kopf. »Nein, bedaure.«
    Ich tue es als unwichtig ab und sage: »Sie kommt schon noch. Wir haben heute Abend etwas zu feiern.«
    Lächelnd langt Oscar hinter den Tresen und zieht eine Flasche Rotwein hervor. Er gibt sie mir. »Für die Feier?«
    Ich lächele. »Die nehme ich.«
    Bevor ich gehe, kaufe ich zwei Steaks, ein paar Paprikaschoten und noch eine Flasche Whiskey, zusätzlich zum Wein. Oscar packt alles in eine weiße Segeltuchtasche und reicht sie mir über den Tresen. Ich danke ihm, dann trete ich in die Sonne hinaus.
    Auf dem Heimweg halte ich am Münztelefon und rufe Doug an. Ich lasse das Telefon mehrmals klingeln, aber er geht nicht dran.
    Ich lege auf und wähle seine Büronummer.
    Ich bin nicht sicher, welcher Wochentag ist, aber als er auch nicht das Telefon im Büro abnimmt, sage ich mir, dass er vermutlich gerade unterrichtet und es keinen Grund zur Beunruhigung gibt.
    Ich hinterlasse keine Nachricht.
    Ich hänge mir die Segeltuchtasche über die Schulter und gehe zum Strand hinunter. Auf dem Heimweg halte ich an, setze michneben eines der hölzernen »Schwimmen-verboten«-Schilder und sehe, wie das Sonnenlicht sich weiß auf der Wasseroberfläche spiegelt.
    Ich bleibe lange dort und lasse das Bild in mich einbrennen. Dann hole ich die Whiskeyflasche aus der Tasche, öffne den Verschluss und trinke.
    – – –
    Am Nachmittag ist Diane immer noch nicht zurück. Ich warte bis zum Abend, dann trage ich die Steaks und Paprikaschoten zum Grill und bereite sie zu. Ich stehe mit einem Pfannenwender in der einen und der offenen Weinflasche in der anderen Hand über ihnen, während die Sonne unter den Horizont fällt und der Himmel über mir schwarz verbrennt.
    Als die Steaks durch sind, lege ich sie auf zwei Teller und stelle diese auf den Küchentisch. Ich esse meines auf, dann tausche ich die Teller und esse auch Dianes und spüle sie mit dem Rest des Weins hinunter.
    Ich stelle die Teller übereinander in die Spüle, greife mir die Whiskeyflasche und gehe zum Tisch zurück.
    Eine Minute später klopft jemand an die Tür.
    Zuerst halte ich es für Einbildung und rühre mich nicht. Dann klopft es wieder, dieses Mal lauter.
    Ich hieve mich hoch und gehe durch den Flur zur Vorderseite des Hauses.
    Ich schiebe den Riegel zurück und öffne die Tür.
    Gabby steht draußen, zusammen mit einem älteren Mann, den ich nicht kenne. Gabby lächelt, der andere nicht.
    »Hallo, Jake«, sagt er. »Du bist aber wirklich schwer zu finden.«

– 52 –
    Ich rühre mich nicht. Eine Weile stehen wir nur auf der vorderen Veranda und starren uns an.
    Dann zeigt Gabby an mir vorbei und fragt: »Können wir reden?«
    »Sie ist weg«, sage ich. »Falls du deshalb gekommen bist.«
    »Ich weiß, dass sie weg ist, und nein, darum bin ich nicht hier.« Er hält inne. »Lässt du mich nun rein oder nicht?«
    Ich zögere, bevor ich zurücktrete und die Tür aufhalte.
    Gabby geht zuerst hinein und sieht sich im Wohnzimmer um. Der andere Mann folgt ihm.
    »Du bist die ganze Zeit hier unten gewesen?«
    »Wie hast du mich gefunden?«
    »Tut nichts zur Sache.« Er schnippt mit den Fingern und streckt den Zeigefinger aus. »Hast du das Geschenk erhalten?«
    »Das war also ein Geschenk?«
    »Das kann man so oder so sehen«, sagt er. »Ich glaube, ich habe dir einen Gefallen getan und dir ihr wahres Gesicht gezeigt. Für mich hört sich das nach einem Geschenk an.«
    Ich denke über den Zettel und die Entschuldigung nach. Plötzlich macht es klick und alles passt. Gabby musste recht behalten. Er wusste, was passieren würde, als er die Figur schickte, und er wusste, was
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