Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition)
Autoren: John Rector
Vom Netzwerk:
gegeben hat, aus der Tasche und sage: »Es gibt nur eine Möglichkeit, das rauszufinden.«
    Diane tritt beiseite, und ich lasse den Schlüssel ins Schloss gleiten. Er dreht sich mühelos, und die Tür springt auf.
    Ich sehe Diane an. »Das hier muss es wohl sein.«
    – – –
    »Es ist sauber.« Diane durchquert das Zimmer. »Als Doug erwähnte, dass er seit Jahren nicht hier war, habe ich das Schlimmste befürchtet.«
    »Ich sollte den Hausmeister suchen und ihm Bescheid sagen, dass wir hier sind.« Ich ziehe den Brief, den mir Doug vor unserer Abreise gegeben hat, aus der Tasche und lese den Namen auf dem Kuvert: »Oscar Guzman.«
    »Wo ist er?«
    »Er betreibt den Markt der Stadt.«
    Diane nickt, dann dreht sie sich um und wandert im Haus herum. Es ist nichts Besonderes. Im größten Zimmer stehen zwei harte Sofas und ein Tischchen mit einem Schachspiel. In der Küche gibt es eine Spüle und einen Kühlschrank nebst einer Hausbar mit zwei Barhockern.
    »Es gibt keinen Herd«, sagt Diane. »Was für ein Haus hat denn keinen Herd?«
    Achselzuckend gehe ich an ihr vorbei zu zwei bodenlangen Vorhangschals vor einer gläsernen Schiebetür, ziehe sie auf, und eine Sekunde lang stockt mir der Atem.
    Ich spüre, dass Diane hinter mich tritt.
    »O mein Gott«, sagt sie. »Es ist wunderschön.«
    Sie hat recht.
    Die Glastür geht auf eine Redwood-Veranda und eine Treppe hinaus. Unten beginnt ein schmaler Pattweg, der sich um Felsen und über Dünen windet, bis er eine Wellenlinie aus dunkeltürkisblauem Wasser und weißen Brechern über weißem Sand erreicht.
    »Möchtest Du runtergehen?«
    »Schon?«
    Ich sehe Diane an.
    »Du hast andere Pläne?«
    »Ich dachte, du wolltest den Hausmeister suchen.«
    »Wir können am Strand entlang in die Stadt wandern und uns vorstellen.«
    »Bist du sicher, dass du das schaffst?«
    »Die Bewegung wird mir guttun.« Diane schiebt die Glastür auf und tritt hinaus.
    Ich folge ihr.
    Vom Meer weht eine frische, kühle Brise. Ich atme tief ein und schmecke das Salz auf den Lippen.
    Diane klopft mir auf die Schulter und zeigt auf einen großen Garten-Gasgrill, der in einer Ecke der Veranda steht. »Da ist unser Herd.«
    Ich lächele. »Des Rätsels Lösung.«
    Diane lacht und nimmt meine Hand. »Los, gehen wir.«
    Ich deute auf die Treppe, und wir nehmen den Pattweg ans Meer.
    – – –
    Als wir am Ozean ankommen, bleiben wir stehen und schütteln uns die Schuhe ab. Der Sand ist heiß, und Diane hüpft zur Wasserlinie. Sie lacht, und der Klang wärmt mich.
    Der Strand ist menschenleer. Ich stehe auf dem nassen Sand und lasse meine Füße vom Wasser bespülen.
    »Wo sind denn alle?«
    »Ist doch egal«, sagt Diane.
    »Hoffentlich bleibt das so. Ich kann es kaum erwarten, reinzugehen.«
    »Ich schon.«
    »Wieso?«
    »Ich kann nicht schwimmen.«
    Diane nimmt meine Hand. »Vielleicht kann ich das ändern.«
    Ich lache. »Ja, vielleicht.«
    Wir gehen nach Süden in Richtung Stadt. Alle paar Meter halten wir, um eine Muschel aufzuheben oder ein Stück Treibholz, das wir ins Meer zurückwerfen. Die Sonne brennt tief am Horizont, sie reflektiert eine rostige Feuerlinie über die Wasseroberfläche bis hin zur Küste.
    Ich lege meinen Arm um Dianes Schulter. »Ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen.«
    Sie sieht beim Gehen stumm auf ihre Füße.
    »Weißt du, dies könnte ein Neuanfang sein«, sage ich. »Wir können alles hinter uns lassen und wieder von vorn anfangen.«
    »Glaubst du?«
    »Warum nicht?«
    Lächelnd schmiegt sich Diane im Weitergehen an mich. » Abwarten und Tee trinken.«
    Ihre Antwort gefällt mir nicht, aber ich lasse sie durchgehen.
    Wir laufen noch eine Weile. Je näher wir der Stadt kommen, desto mehr Häuser sehen wir an der Küste. Einige sind weiß und modern, die meisten aber älter. Dunkel und verwittert schmiegen sie sich zwischen die Dünen, die hinter Bäumen versteckt liegen.
    Weiter vor uns steht ein Holzschild. In der Nähe des Hauses sind wir bereits an einem Schild vorbeigekommen, aber weil ich von der Aussicht abgelenkt war, habe ich nicht darauf geachtet.
    Jetzt lasse ich den Blick an der Küste hin und her schweifen, und mir fallen mehrere identische Schilder auf, die in ungefähr hundert Metern Abstand auftauchen.
    Ich bleibe stehen und lese, was in grüner Sprühfarbe dort steht:
    »Ninguna natación!«
    Und darunter:
    »Corriente de resaca!«
    Diane liest es auch.
    »Was steht da?«
    »Dass wir hier nicht schwimmen dürfen.«
    Sie hält inne und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher