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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens
Autoren: Rodale Maya
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war da!) die Nachricht von Clarissa überreichte und von Vennigan über seine Schulter spähte (er sollte wirklich nicht hier sein!).
    Der Plan war irgendwie schiefgegangen. Verdammt!
    Sie hörte diesen schrecklichen, klagenden Laut und wusste, dass es Lady Richmond war. Sie sah von Vennigan in ihre Richtung laufen. Er schlitterte über den Steinfußboden und kam nur wenige Zoll von ihr entfernt zum Stehen.
    »Wo ist Clarissa?«, keuchte er.
    »Sie will Sie am Hafen treffen!«, rief sie, und er stürmte davon.
    »Sophie!« Sie drehte sich um. Die Stimme kannte sie …
    Julianna stand hinter ihr.
    »Ich habe deine Einladung gefunden«, erklärte sie. »Sie war unter dem … Ach, egal. Habe ich das Beste schon verpasst?«
    »Nein. Es ist schon wieder völlig anders gelaufen. Eine Katastrophe!«, sagte Sophie. Ihre Stimme bebte. Obwohl ihr nicht viel Zeit geblieben war, hatte sie nicht damit gerechnet, dass die ganze Situation so schnell in Chaos versinken konnte.
    »Wieso stehst du noch hier im Vorraum?«, fragte Julianna.
    Weil sie Angst hatte, allein die Kirche zu betreten. Sie schaffte es nicht einmal, das laut auszusprechen.
    Sophie spähte erneut in die Kirche. Sie bemerkte im Mittelgang einen Aufruhr. Brandon rannte weg. Er sollte doch am Altar auf sie warten! Clarissa hatte von ihr die Anweisung bekommen, ihn in ihrem Briefchen nicht nur ihre eigene Entscheidung mitzuteilen, sondern auch zu schreiben: » Warten Sie hier auf die Frau, die Sie lieben.«
    Vielleicht hatte sie nichts davon geschrieben. Genauso gut konnte es sein, dass er vor ihr davonlief. War es denn so verflucht schwer für einen Mann, am Altar auf sie zu warten?
    Sie wandte sich zum Gehen.
    Am Hafen
    Als Clarissa am Dock eintraf, ging ihr auf, dass sie den ganzen Plan nicht sorgfältig durchdacht hatte. Sie war eine junge Frau, die ohne Begleitung in einem atemberaubenden Kleid mit rosa Saphiren in einer offenbar wertvollen Kutsche am Hafen wartete. Allein.
    Ihr Herz hämmerte in der Brust, und das tat es nicht nur voller Vorfreude.
    Frederick sollte bei ihr sein. Er erwartete sie nicht mit offenen Armen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Eigentlich war er sogar nirgends zu sehen.
    Sie wusste nicht, welches Schiff seines war. Sie war nicht sicher, ob sie einfach aus der Kutsche steigen und jemanden fragen sollte, wo denn das Schiff des Prinzen von Bayern vor Anker lag. Oder sollte sie lieber hier warten und den Kutscher schicken? Du lieber Himmel, nein!
    Sophie und Brandon waren inzwischen vermutlich bereits verheiratet. Wenn das hier nicht so lief wie geplant, steckte sie in großen Schwierigkeiten.
    Die Schwierigkeiten wären so groß, dass sie es kaum fassen konnte. Sie wären mittellos. Sie müsste sich mit der kalten, gnadenlosen Wut ihrer Mutter auseinandersetzen. Ihr Vater wäre schrecklich enttäuscht und müsste mit dieser Schande leben …
    Vielleicht konnte sie einfach das erstbeste Schiff besteigen und London auf direktem Weg verlassen?
    Doch ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, wurde der Kutschenschlag aufgerissen.
    Clarissa kreischte.
    »Dein Prinz ist hier, mein Liebling.« Frederick stieg in die Kutsche. Gott sei Dank! Kein marodierender Seemann mit dubiosen Absichten, sondern ihr Märchenprinz kam zu ihr!
    Sie warf sich ihm in die Arme, und Erleichterung durchströmte sie. Sie hatte ihn gefunden, bevor er einfach für immer fortsegelte. Sie schmiegte sich in seine Umarmung und fühlte sich sicher. Sie mochte, wie er roch und wie sein langes, weiches Haar ihre Wange streichelte.
    Schließlich fand sein Mund ihren. Sie küssten sich. Es war ein zärtlicher, vorsichtiger und zugleich leidenschaftlicher Kuss. Sie wusste, dieser Kuss war nur ein Vorgeschmack auf viele weitere Küsse. Ihr Herz ging auf.
    »Ich liebe dich«, sagte er. »Ich liebe dich, weil du nicht singen kannst und weil eine besondere Schönheit in dir ruht, weil du so wunderbare Briefe schreibst und weil der bloße Anblick deiner Handschrift mich glücklich macht. Dich zu sehen, zu berühren, dich lieben zu dürfen … Oh Clarissa!«, seine Stimme setzte aus. »Clarissa, ich liebe einfach alles an dir.«
    Etwas an der Art, wie er sie ansah, ließ sie unwillkürlich überlegen, ob er ihr Geheimnis kannte. Sie war nicht sicher, aber wenn er davon wusste, schien es für ihn bedeutungslos zu sein. Sie würden noch viel Zeit haben, um alles über den anderen zu erfahren.
    »Ich liebe dich auch«, erklärte sie ihm. »Nur deinetwegen bin ich die Frau geworden, die
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