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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens
Autoren: Rodale Maya
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Stellung als Zuchtstute gerungen«, sagte der Duke und zwinkerte wissend. Es stand zu bezweifeln, ob eine der beiden Ladys es auf die Zucht abgesehen hatte, aber Brandon verstand, was er sagen wollte.
    »Nun, ich habe eine Nachricht für Sie von der Braut. Sie wartet draußen in der Kutsche«, sagte Richmond und händigte Brandon ein kleines, gefaltetes Stück Papier aus.
    »Ich danke Ihnen«, sagte Brandon und hörte, wie sein Trauzeuge hinter seinem Rücken erleichtert durchatmete. Brandon faltete das Briefchen auseinander.
    Er las die Nachricht einmal. Er las sie zweimal. Das konnte unmöglich das bedeuten, was er dachte.
    » Scheiße!«, entfuhr es von Vennigan leise in seiner Muttersprache. Er hatte heimlich über Brandons Schulter gelinst und die Nachricht ebenfalls gelesen. Das war ziemlich unhöflich von ihm, aber Brandon konnte seine Neugier verstehen.
    Er las die Nachricht ein drittes Mal.
    Es tut mir leid, Lord Brandon. Ich kann Sie nicht heiraten, weil ich einen anderen Mann liebe.
    Jedes Wort war heller als das vorherige, als wäre ihr während des Schreibens die Tinte ausgegangen. Es gab eine zweite Zeile, aber die war inzwischen verblasst und unlesbar. Er hoffte, es war nichts Wichtiges.
    Aber eines stand für ihn nun fest: Er war ein freier Mann.
    Brandon hob den Kopf und blickte auf die versammelten Gäste. Zweihundert Augenpaare starrten neugierig zurück.
    »Aber wo steckt sie jetzt?«, wollte von Vennigan wissen.
    Brandon zuckte mit den Schultern. Er wandte sich vom Altar ab und ging ein paar Schritte den Mittelgang hinunter. Von Vennigan schob ihn beiseite und rannte in höchster Eile aus der Kirche.
    Das laute Aufheulen einer Frau zerriss die Stille und hallte im Kirchenschiff wider. Es war ein so markerschütternder und unheimlicher Laut, dass jeder in der Kirche verharrte und sich suchend nach der Urheberin des Schreis umsah.
    Es war Lady Richmond, die Brandon mit einer Mordswut im Blick anstarrte und auf ihn zukam. Ihre Absicht war klar: Sie wollte ihn aufhalten.
    Und dann war da Charlotte, die neben Lady Richmond stand und in diesem Moment das Bewusstsein verlor. Sie schwankte leicht. Ein Seufzen entschlüpfte ihr, und die Wimpern flatterten. Sie legte die Hand auf die Stirn. Brandon sah, wie ihre Lippen sich bewegten, doch er konnte nicht hören, was sie sagte. Er hätte wetten können, dass es »mir ist schwindelig« oder etwas in der Art war, denn genau im richtigen Moment brach Charlotte bewusstlos zusammen und sank in Lady Richmonds Arme.
    Instinktiv fing sie Charlotte auf. Allerdings versuchte Lady Richmond augenblicklich, das Mädchen an jemand anderen weiterzureichen. Wenn nicht so viele Mitglieder der feinen Gesellschaft zugegen gewesen wären, hätte sie Charlotte wahrscheinlich einfach fallen gelassen.
    Penelope und Amelia standen direkt neben den beiden, machten aber keine Anstalten, den leblosen Körper ihrer jüngeren Schwester zu übernehmen.
    Brandon nutzte diese Gelegenheit zur Flucht, aber unglücklicherweise kam er nicht besonders weit. Sein Weg wurde von einer Frauenschar blockiert – er zählte vier Weibsbilder, die ihm bisher noch nicht vorgestellt worden waren. Sein Mut sank, als er erkannte, dass es sich höchstwahrscheinlich um die lieben, lieben Freundinnen von Lady Richmond handelte.
    »Entschuldigen Sie mich, Ladys.« Er richtete sich zu voller Größe auf und blickte Respekt gebietend auf die Frauen hinab. Sie waren nicht im Geringsten beeindruckt, obwohl zumindest eine von ihnen mit den Wimpern klimperte und sich etwas hektischer frische Luft zufächelte. Die vier Frauen standen wie eine Wand vor ihm und blockierten seinen Weg zu Sophie. Zu seiner wahren Liebe und einem glücklichen Leben.
    Es schien, als verfügte Lady Richmond tatsächlich über ein paar sehr gute Freundinnen. Er schaute sich um. Sie grinste ihn triumphierend an, während sie noch immer eine bewusstlose, aber ebenso zufrieden grinsende Charlotte festhielt.
    Brandon seufzte. Er könnte sich einfach durchdrängen und die eine oder andere Lady beiseitestoßen. Er könnte sich auch einen Weg durch eine Kirchenbank bahnen, aber das ginge vermutlich nur sehr langsam vonstatten. Oder er konnte einen anderen Weg wählen.
    Brandon grinste. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und rannte los.
    St. George’s Church
Im Vorraum der Kirche
    Zuerst hatte sie das Durcheinander mit Lord Roxbury und zwei Ladys beobachtet. Dann spähte Sophie in die Kirche und beobachtete, wie der Duke of Richmond Brandon (er
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