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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich
Autoren: Rainer Wekwerth
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ich bin geblieben und fertig.«
    »Mary! Sie ist der Grund, stimmt’s?« Mischa sah ihn herausfordernd an.
    »Was soll das jetzt wieder?«, knurrte León.
    »Du kannst es ruhig zugeben«, meinte Mischa. Die Intensität in Mischas Augen bei dieser harmlosen Frage ließ León stutzen. Etwas gefiel León nicht im Blick seines Gegenübers.
    »Wirst du dich auf ihre Seite stellen?«
    »Ich stehe auf keiner Seite von irgendwem. Was soll die blöde Fragerei?«
    »Wir werden immer weniger, der Kampf um die Tore wird härter. Und du willst mir erklären, dass du nicht auf irgendjemandes Seite stehst?«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Angenommen wir finden die anderen und wir alle erreichen die Tore, was, glaubst du, passiert dann?«
    »Wir werden um die Tore losen müssen.« León ahnte, worauf Mischa hinauswollte. Doch wenn er es laut zugab, wäre er dann nicht angreifbar, würde ihn das nicht schwach machen?
    Mischa lachte auf. Seine Augen blitzten. »Selbst wenn wir losen, meinst du, dass Jeb Jenna zurücklässt oder andersherum?« Mischa schüttelte energisch den Kopf. »Am Anfang waren wir sieben und die Chance gering, vom Los getroffen zu werden. Das Schicksal der anderen war uns egal. Jetzt ist das anders.«
    León wollte etwas einwenden, doch Mischa hob die Hand. »Du weißt, wie es laufen wird, und ich weiß es auch. Ob was zwischen dir und Mary ist, weiß ich nicht genau. Du hast in der letzten Welt dein Leben riskiert, um sie zu retten. Und was sagt mir das?« Er beugte sich ein wenig vor, bis seine Nasenspitze dicht vor Leóns Gesicht war. »Werde ich eine faire Chance bekommen oder stehe ich jeweils zwei von euch entgegen?« Mischa richtete sich wieder auf. »Versteh mich, León, ich will einfach wissen, woran ich bin.«
    León sah ihn ernst an. »Ich verstehe dich, aber da ist nichts zwischen mir und Mary.«
    »Und das soll ich glauben?«
    Nun beugte sich León vor. »Glaub es oder lass, das ist mir egal.«
    León hatte keine Lust mehr auf Mischas Fragen, seinen bohrenden Blick. In einem anderen Leben hätte er ihn vermutlich einfach stehen gelassen. Oder er hätte ihm eine reingehauen. Seinen Körper sprechen lassen, ja, das konnte er. Worte hingegen waren noch nie seine bevorzugten Mittel zur Verteidigung gewesen. Er spürte, dass etwas anderes hinter Mischas Fragerei steckte, aber er konnte sich keinen Reim auf den anderen machen.
    Er wusste nur, dass er sich in dessen Gegenwart zunehmend unwohl fühlte. Und dass Mischa nützlich war, um hier herauszukommen. Das war es, was zählte.
    Mischa hingegen schien es nicht gerade darauf anzulegen, die anderen zu finden. León bezweifelte, dass Mary, Jeb oder Jenna ähnliche Fähigkeiten besaßen. Das hieß, dass sie alle von Mischa abhängig waren, ob sie wollten oder nicht.
    Das kann noch ganz schön heiß werden.
    León beäugte seinen Wegbegleiter von der Seite. Gerade versuchte Mischa, ein weiteres mathematisches Rätsel an der Wand zu lösen. Da fiel ihm plötzlich auf, dass Mischa nicht mehr über seine verletzten Rippen sprach.
    War die Verletzung schon abgeheilt? Oder biss Mischa einfach nur die Zähne zusammen?
    León starrte ihn an, wie der andere ruhig und kontrolliert die Hand über die Zahlen fliegen ließ, so als hätte ihre Auseinandersetzung eben gar nicht stattgefunden.
    »Sag mal, Mischa«, fragte er betont ruhig. »Was machen eigentlich deine Rippen? Noch Schmerzen?«
    Erst reagierte Mischa nicht. Dann drehte er sich um, ein verblüffter Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Nein«, sagte er schließlich und ließ probehalber den Arm kreisen. »Alles okay. Merkwürdig, bis gerade eben habe ich gar nicht mehr daran gedacht. Scheint schon alles verheilt zu sein. War wohl nicht so schlimm.«
    Oh doch, das war es. Ein oder zwei deiner Rippen waren mindestens stark geprellt und jetzt willst du davon nichts mehr spüren?
    »Dann ist ja gut«, meinte León.
    Eine Tür erschien in der Wand, vor der Mischa stand. Ohne zu zögern, schritt er hindurch. León folgte ihm.

J ennas Hand fuhr über die tief eingekratzten Buchstaben. Immer und immer wieder. Wie konnte das sein? War es Kathy tatsächlich gelungen, in die nächste Welt zu kommen? Gab es etwa noch andere Wege oder weitere Portale?
    Kathy war hier.
    War das eine Botschaft an die Gruppe? Wollte sie ihnen Angst machen, ihnen drohen?
    Das war nicht auszuschließen. Niemand wusste so genau, wie es Kathy ergangen war, nachdem sie aus der Gruppe ausgeschlossen worden war. Niemand wusste, ob Kathy noch
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