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Laborwerte

Laborwerte

Titel: Laborwerte
Autoren: GU
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Bauchraum (z.B. der Eierstöcke) oder Entzündungen des Bauchfells bzw. der Bauchspeicheldrüse können eine abnorme Flüssigkeitsansammlung in der freien Bauchhöhle hervorrufen. Um Aufschluss über die Ursache dieser Bauchwassersucht (Aszites) zu erhalten, wird eine Bauchpunktion nach einer örtlichen Betäubung durch die Bauchdecke durchgeführt. Anschließend wird die Aszitesflüssigkeit im Labor auf Bakterien, Zellen, Eiweiß und andere Parameter untersucht.
    Gelenkpunktion
    Eine Gelenkpunktion zu diagnostischen Zwecken wird durchgeführt, wenn sich in einem Gelenk infolge einer Verletzung, einer Infektion oder einer anderen Gelenkerkrankung (z. B. Rheuma, Gicht) Flüssigkeit gebildet hat (Gelenkerguss), die eigentliche Krankheitsursache jedoch unklar ist. Dabei wird die Flüssigkeit über eine dünne Hohlnadel, die in das betroffene Gelenk eingeführt wird, entnommen. Die anschließende Laboranalyse des gewonnenen Materials gibt Aufschluss über die Krankheitsursache.
    Fruchtwasserpunktion (Amniozentese)
    Die Fruchtwasserpunktion dient der Abklärung möglicher schwerer Erkrankungen oder Fehlbildungen des ungeborenen Kindes, insbesondere ob das Kind von einem Down-Syndrom (früher: Mongolismus), von einer Erbkrankheit oder einer angeborenen Spaltbildung der Wirbelsäule (Spina bifida) betroffen ist.
    Hierfür wird meist zwischen der 16. und 18. Schwangerschaftswoche mit einer Nadel unter Ultraschallkontrolle durch die Bauchdecke der Schwangeren eine Fruchtwasserprobe aus der Fruchtblase entnommen. Danach werden die im Fruchtwasser enthaltenen fetalen Zellen einer Chromosomenanalyse sowie verschiedenen biochemischen Analysen unterzogen. Im Allgemeinen wird eine Fruchtwasserpunktion empfohlen, wenn die Schwangere älter als 35 Jahre ist oder in der Familie bereits Erbkrankheiten aufgetreten sind.

Medizinische Fachbegriffe kurz erklärt
    Im Folgenden werden die wichtigsten labormedizinischen Grundbegriffe – in alphabetischer Reihenfolge – erklärt.
    Antigene/Antikörper
    Antikörper (Immunglobuline, Ig) sind Eiweißverbindungen, die nach Kontakt mit einer körperfremden Substanz (Antigen) wie z. B. Viren, Bakterien oder Pilzen von den B-Lymphozyten des Immunsystems gebildet und dann ins Blut abgegeben werden. Dort binden sie sich an das Antigen, wodurch eine Antigen-Antikörper-Reaktion stattfindet und die Ausschaltung des Antigens eingeleitet wird. Jedes Antikörpermolekül besitzt einen einzigartigen Bestandteil, an den sich genau dasjenige spezifische Antigen bindet, gegen das der Antikörper gebildet wurde.
    So können Antikörper diejenigen Antigene, mit denen sie schon einmal Kontakt hatten, bei einem erneuten Kontakt wiedererkennen und sofort bekämpfen. Deshalb erwerben Menschen, die z. B. eine Infektion überstanden haben, speziell gegen diese Infektion Immunität, sodass sie fortan gegen die entsprechende Krankheit geschützt sind. Diese Fähigkeit des Immunsystems wird auch bei den Schutzimpfungen genutzt, bei denen Antikörper gespritzt werden oder aber die Antikörper-Produktion in Gang gebracht wird.
    Bakterien
    Bakterien sind mikroskopisch kleine, im Allgemeinen sehr widerstandsfähige, einzellige Lebewesen, die über keinen festen Zellkern verfügen und sich durch einfache Querteilung fortpflanzen. Einige von ihnen brauchen zum Überleben Sauerstoff (aerobe Bakterien), andere nicht (anaerobe Bakterien), und wieder andere können unter beiden Bedingungen existieren. Ihre Grundformen sind kugel- (Kokken), stäbchen- und spiralförmig. Der weitaus größte Teil der Bakterien ist für Menschen von Nutzen und leistet große Dienste.
    Z. B. bilden verschiedene Bakterienarten die natürliche Darmflora; andere siedeln auf unserer Haut und in den Schleimhäuten.
    Dennoch kommt es vor, dass Bakterien der normalen Flora ihr natürliches Umfeld verlassen und dann Infektionen in anderen Organen oder Geweben auslösen. So können Darmbakterien gelegentlich Harnwegsinfektionen hervorrufen. Ebenso ist es möglich, dass normalerweise unschädliche Bakterien Krankheiten verursachen, wenn die Abwehrkräfte geschwächt sind. Hinzu kommen Bakterienarten, die Menschen als Krankheitserreger oder Parasiten befallen. Manche Bakterien bilden außerdem extrem giftige Substanzen (Toxine), wie etwa Tetanus- oder Diphtherie-Erreger.
    Anders als → Viren ( > ) können Bakterien (z. B. im Wund- oder Bronchialsekret) direkt durch das Mikroskop erkannt werden.
    Dabei wird zur Differenzierung von Bakterien oft die
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