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Laborwerte

Laborwerte

Titel: Laborwerte
Autoren: GU
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Körpergewebe (Biopsie)
    Eine Biopsie wird an Körpergeweben bei unterschiedlichen Fragestellungen durchgeführt, wie bei unklaren Lebererkrankungen (Leberbiopsie), bei chronischer Nierenentzündung (Nierenbiopsie) oder bei Herzmuskelentzündung (Herzmuskelbiopsie).
    Wertvolle Dienste leistet eine Biopsie auch in der Diagnostik von Krebserkrankungen: Ob eine verdächtige Veränderung an einem Organ (z. B. eine vergrößerte Prostata, ein Knoten in der Brust oder in der Schilddrüse) gut- oder bösartig ist, kann mit letzter Sicherheit nur durch die mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe aus dem betroffenen Bezirk beurteilt werden.
    Für die Gewinnung einer Gewebeprobe stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung; welches davon im Einzelfall geeignet ist, hängt von dem zu untersuchenden Organ, von der Gewebeart und von der Größe des verdächtigen Befunds ab. So kann die Gewebeentnahme mit speziellen Handinstrumenten zum Schaben oder Auskratzen (Hohlnadel, Stanze, Skalpell, Zange oder Kürette) erfolgen.
Mit einer Nadelbiopsie werden Gewebeproben aus der Schilddrüse, Leber oder Prostata gewonnen. Gewebeproben aus Magen, Darm oder Blase werden mit einer Biopsiezange, die sich am Endoskop befindet, unter Sichtkontrolle entnommen.
Für die Knochenmarkbiopsie wird die Knochenmarkentnahme meist mittels einer Stanze am Brustbein (Sternalpunktion) oder am Beckenkamm vorgenommen.
    Je nach Menge und Beschaffenheit des Untersuchungsmaterials kommen drei Untersuchungsmethoden zum Einsatz: Entweder wird das entnommene Gewebe direkt auf einem Objektträger ausgestrichen, fixiert, gefärbt und anschließend unter dem Mikroskop beurteilt. Oder aber das Gewebestückchen wird – v. a. dann, wenn es sich um solides Gewebe handelt – tiefgefrostet bzw. nach Einbettung in Paraffin in dünne Scheiben geschnitten; diese werden einzeln gefärbt und unter dem Mikroskop begutachtet. Zunehmend wird das Gewebe auch mit molekulargenetischen Techniken auf Mutationen, Tumorzellen oder Infektionserreger untersucht.
    Entnahme von Körperflüssigkeiten (Punktion)
    Auch die diagnostische Entnahme von Körperflüssigkeiten (Punktion) dient der Gewinnung von Untersuchungsmaterial, um wertvolle Hinweise auf die Krankheitsursache zu erhalten. Für den Eingriff wird meist unter örtlicher Betäubung und unter Sichtkontrolle (z. B. mittels Ultraschall) eine spezielle Hohlnadel in ein Organ, eine Körperhöhle oder ein Gefäß eingebracht; mittels dieser Punktionskanüle wird dann die Flüssigkeit steril entnommen und in einer aufgesetzten Spritze gesammelt. Anschließend wird das gewonnene Material (Punktat) einer umfassenden Laboranalyse unterzogen.
    Zu den wichtigsten diagnostischen Punktionen gehören:
    Liquorpunktion
    Eine Gewinnung von Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) zu diagnostischen Zwecken erfolgt meist als Lumbalpunktion. Das heißt, die Entnahme findet über einen Einstich in den Rückenmarkskanal des Lendenwirbelsäulenbereichs statt. Der Eingriff wird v. a. bei Verdacht auf eine Hirnhautentzündung (Meningitis) und andere entzündliche Erkrankungen des Gehirns durchgeführt; ebenso wird das Verfahren zur Abklärung von Blutungen im Gehirn, Tumorerkrankungen oder Multipler Sklerose herangezogen.
    Anhand von möglichen Blutbeimengungen, der Zahl der weißen Blutkörperchen, des Eiweiß- und Zuckergehalts oder des Nachweises von Bakterien kann festgestellt werden, welche Ursache der Erkrankung zugrunde liegt.
    Pleurapunktion
    Durch eine Verletzung sowie durch bestimmte Erkrankungen (z. B. Lungenentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Herzinsuffizienz oder Leberzirrhose) kann sich in der Pleurahöhle – das ist der spaltförmige Raum zwischen dem Lungenfell und dem Rippenfell bzw. zwischen dem Lungenfell und dem Zwerchfell – Flüssigkeit ansammeln (Pleuraerguss). Eine Laboranalyse der entnommenen Flüssigkeit kann Aufschluss über die Krankheitsursache geben.
    Bei der Pleurapunktion wird (meist unter örtlicher Betäubung sowie unter Ultraschallkontrolle) im hinteren, seitlichen, unteren Brustkorbbereich eine Punktionsnadel durch Haut, Fett und Muskulatur bis zum Pleuraspalt vorgeschoben. Anschließend wird die entnommene Flüssigkeit im Labor auf Zellen, Eiweiß, Zucker, Bakterien, Viren und andere Bestandteile untersucht.
    Bauchpunktion (Aszitespunktion)
    Verschiedene Erkrankungen der Leber (z. B. Leberzirrhose, Pfortaderthrombose) und des Herzens (z. B. Herzinsuffizienz), aber auch Tumorerkrankungen im
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