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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche
Autoren: Carter Brown
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ich fest. »Ob ihn
vielleicht jemand mitgenommen hat ?«
    »Und
dann umgebracht? Wer sollte so etwas tun ?«
    »Seine
kleine Schwester?«
    »Sarah?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich möchte im Augenblick nicht einmal
darüber nachdenken .«
    »Wenn
es bloß ein Telefon gäbe«, sagte ich.
    »Damit
Sie die Polizei anrufen könnten ?«
    »Ja.
Es würde für uns beide bedeutend besser aussehen .«
    Ihr
Gesicht wurde um noch eine Schattierung blasser. »Sie wollen mir etwas sagen,
Danny, was ich bestimmt nicht gerne hören möchte .«
    »Ich
kenne einen der hiesigen Polizeibeamten«, erläuterte ich mit einem unguten
Gefühl in der Magengegend. »Captain Schell. Er ist wie die meisten seiner
Kollegen. Er wird nicht an einen Phantommörder glauben wollen .«
    »Ich
habe gleich gewußt, daß mir Ihre Bemerkungen nicht gefallen würden«, sagte sie
kläglich.
    »Schells
erste Vermutung wird sein, daß Sie mich engagiert haben, um Ihren Mann zu
ermorden«, fuhr ich fort. »Und seine zweite, daß wir mit ihm hierhergefahren
sind und ich die Tat gleich ausgeführt habe .«
    »Womit ?« wandte Melanie ein. »Ich meine, Sie haben doch gar kein
Messer bei sich .«
    »Wer
immer Broderick umgebracht hat, wird jeden Fingerabdruck abgewischt haben«,
erklärte ich. »Und die Mordwaffe findet sich bestimmt an einer Stelle, wo die
Polizei sofort darauf stößt. Der Täter oder die Täterin muß über Ihre
Verabredung hier im Bild gewesen sein. Deshalb wurde Broderick nicht lange vor
unserer Ankunft umgebracht. Sie sollten die Leiche entdecken und dann was ?«
    »In
Ohnmacht sinken, wie es ja auch geschehen ist .« Sie lächelte
schwach.
    »Ich
glaube, wir sollten jetzt so schnell wie möglich von hier verschwinden !« Ich schaltete die Trockenschleuder aus und nahm Melanies
Bluse heraus. Sie war noch feucht, aber Bedenken wegen einer Erkältung durften
uns nun nicht mehr aufhalten. »Hier!« Ich warf ihr die Bluse zu. »Ziehen Sie
die an, und dann nichts wie weg !«
    Sie
schlüpfte in die Bluse, fröstelte ein wenig und leerte dann ihr Kognakglas. Ich
spülte und trocknete unsere beiden Gläser und brachte sie mit der Flasche zur
Bar zurück. Anschließend nahm ich Melanie am Ellbogen und führte sie durch den
Wohnraum zur Haustür. Sie hielt die ganze Zeit beharrlich den Blick gesenkt,
was ich ihr keineswegs verdenken konnte.
    Ich
ließ sie schon in den Wagen steigen und rannte dann noch einmal hinter das
Haus, um den Hauptschalter auszuknipsen.
    »Was
machen wir nun, Danny ?« fragte Melanie bedrückt, als
ich zu ihr zurückkehrte.
    »Gibt
es noch einen anderen Weg hinunter zur Küste ?« wollte
ich wissen. »Ich meine eine andere Strecke, als den Weg, den wir für die
Herfahrt benützt haben ?«
    »Ja«,
erwiderte Melanie. »Aber sie ist länger .«
    »Nehmen
wir sie trotzdem«, sagte ich.
    Sie
ließ den Motor an, schaltete die Scheinwerfer ein und machte eine scharfe
Wendung.
    »Auf
keinen Fall kann der Täter wissen, daß Sie mich als Begleitung mitgenommen haben«,
erklärte ich. »Er könnte also auf die schlaue Idee gekommen sein, die Polizei
durch einen anonymen Anruf zu informieren, daß sich im Haus eine Leiche
befindet .«
    »O
Gott !« stieß Melanie hervor. »Und die Polizei hätte
mich mit den Blutflecken auf der Bluse angetroffen und...«
    »Genau«,
bestätigte ich. »Wo sind wir also heute abend gewesen ?«
    Der
Wagen knallte in ein unangenehmes Schlagloch. Melanie trat das Gaspedal stärker
durch. »Sie meinen, wir werden nicht die Polizei benachrichtigen ?« fragte sie dann.
    »Nein«,
erwiderte ich. »Wir werden uns für heute abend ein Alibi ausdenken. Wo wohnen
Sie ?«
    »Ich
habe mir so ein verdammtes Touristenferienhaus in Paradise Beach gemietet.
Warum?«
    »Wer
wußte sonst noch von Ihrer Verabredung mit Broderick in dem Blockhaus ?« erkundigte ich mich.
    »Ich
weiß nicht. Ich habe mit niemandem darüber gesprochen. Außer mit Ihnen
selbstverständlich.«
    »Aber
Sie wissen nicht, mit wem Broderick darüber gesprochen hat«, meinte ich. »Unter
Garantie hat er dem Mörder Bescheid gesagt .«
    »Ich
wünschte, Sie würden mich nicht immer wieder daran erinnern«, murmelte sie.
    »Okay«,
sagte ich. »Den ersten Teil der Geschichte können Sie wahrheitsgemäß erzählen.
Sie waren nervös, weil er Sie in dieser einsamen Hütte treffen wollte, deshalb
engagierten Sie mich, um Sie zu begleiten. Ich habe Sie aber dazu überredet,
nicht hinzufahren. Meiner Meinung nach sei das zu gefährlich
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