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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr
Autoren: A Schacht
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sich vorher die Pferdeäpfel von den Stiefeln gekratzt hat.«
    »Du bist ein wenig verbittert?«
    »Aber nein, Mama. Warum sollte ich? Er hat seine Entscheidung getroffen, ich die meine.«
    Sie musterte mich von der Seite. »Dein Herz hängt mehr an diesem Rebellen als an Cam.«
    »Nein, gar nicht mehr.«
    Gelogen, gelogen, gelogen.
    »Hat Cam dich nicht gestern sehr umsichtig aus dem Tempel gebracht?«
    »Ja, total cool. Und genauso total cool ist er dann abgestiefelt.«
    Und der andere hatte mich überhaupt keines Blickes gewürdigt.
    Männer!
    »Cam ist sehr ausgeglichen, Kyria. Wenn ihr eine Weile zusammen seid, wird er schon deine Aufmerksamkeit erringen.«
    »Du kannst ihm ja das Bedienungshandbuch für Electi-Zicken schenken.«
    »Das was?«
    »Na, du weißt doch, diese Anleitung zum Bewundern und Beschmusen.«
    »Gibt es die?«
    Ich verdrehte die Augen. Manchmal war Mama etwas realitätsfremd. Ich erzählte ihr von der Schwänin im Sonnenschein und anderen lyrischen Ergüssen, und sie begann hilflos zu kichern.
    »Was für eine Liebestöterpoesie.«
    Ich kicherte auch, und so fing uns Delberts magisches Auge ein, als wir vor der Arena ausstiegen.
    Wir wurden zu unseren Plätzen in der Loge geleitet, wo sich auch die Hochmutter und Xarina eingefunden hatten. MyFrouw Carita war prächtig anzusehen in Silber und Grau und erklärte uns, dass sie die Startzeichen geben würde. Ein goldenes Tuch lag bereit. Xarina setzte sich neben mich, und ihr nilgrünes Gewand biss sich lebhaft mit dem Türkis des meinen. Aber sie selbst lächelte mir zu.
    »Dein Rebell hatte gestern aber einen dramatischen Auftritt«, sagte sie. »Ich bekam Angst um dich, als ich merkte, dass die Priesterinnen dich in den Bereich der Nuvas gedrängt hatten.«
    »Glaub mir, ich hatte auch Angst.«
    »Die High-Mom wurde ebenfalls misstrauisch, und hätte Reb die Hohepriesterin nicht angespuckt, hätte sie bei der Weihe Alarm geschlagen. Sie hat ja die Aufsicht über den Gong.«
    Ich nahm Xaris Hand und drückte sie dankbar.
    »Was ist nun mit Cam und Reb, Kyria?«, fragte sie mich mit ernster Miene.
    »Mich nerven beide, Xari.«
    »Es ist doch jetzt eigentlich gar nicht mehr nötig, dass Cam sich mit dir verbindet, seit Elard die Existenz der Wardens zugegeben hat. Unsere Landesmutter wird ihnen Amnestie erteilen. Und er wird wieder seinen alten Job machen, jetzt aber mit ihrer Billigung.«
    Sie kämpfte um ihren Cam.
    Und ich wollte meinen Rebellen.
    »Mhm. Xari, ich hab da eine Idee.«
    Reb betrachtete das schwarze Gewand, das sein Vater am Morgen vorbeigebracht hatte. Schimmernde Seide, eingewebt das keltische Kreuz, ein hoher Kragen, jedoch keine Ärmel. Es war das erste Mal, dass er ein solches Kleidungsstück tragen würde. Später, zum Festakt.
    Jetzt war es an der Zeit, die Armstulpen anzulegen und zur Halle hinunterzugehen, um die letzten Vorbereitungen für das Rennen zu treffen.
    In die Halle kamen gerade die jungen Reiter auf ihren bunt geschmückten Pferden herein, die im Vorprogramm ihre Kunststücke vorgeführt hatten. Sein Vater stand mit Olof Petterson an seinem Wagen und fachsimpelte offensichtlich vergnügt mit dem alten O-Bein. Cam stand neben seinem Gespann und flüsterte irgendwelche Zauberformeln in zuckende Pferdohren. Aus der Arena klang Fanfarengeschmetter, es kündete die erste Pause an. In einer halben Stunde würden die Rennen starten. Er schaute auf die Anzeigetafel, auf der die Teilnehmer aufgeführt waren. Im ersten Rennen war OleMac genannt, zusammen mit Slippery Slim, Bulky Berni und vier weiteren, weniger bekannten Wagenlenkern, im zweiten würde er starten, dabei waren Silly Siggy, Furious Fritz und – autsch – Hardfight Haro. Auch vor Roaring Roy hatte er gelernt, sich in Acht zu nehmen. Die beiden anderen waren keine Herausforderung.
    »Und, rechnest du dir deine Chancen aus?«, fragte Cam und schaute ebenfalls auf die Tafel. »Slip ist unberechenbar.«
    Reb nickte. »In der Kurve Abstand halten.«
    »Mhm. Haro wird dich bedrängen.«
    »Mhm.«
    »Und die da auch. Und zwar jetzt.«
    Reb drehte sich um. Kyria und Xarina kamen auf sie zu.
    Nicht jetzt, bitte, nicht jetzt. Aber es gab keine Fluchtmöglichkeit.
    »Na, wie fühlt ihr euch vor dem großen Auftritt?«, fragte Kyria mit einem gefährlich süßlichen Lächeln.
    Reb zuckte so gelassen wie möglich die Schultern.
    Cam grinste die beiden an. »Ist doch nur ein Spiel«, sagte er lässig.
    »Tja, wenn ihr das so seht, dann sollten wir mal die Regeln
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