Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
andere Teilnehmer hier.«
    »Ich habe schon dafür gesorgt«, sagte Lula. »Du wirst sehen. Sobald Larry auftaucht, haben wir sie geködert.«
    Connie sah sich unser Schild an. »Hier steht jetzt nur noch ›Heiße‹. Wo sind die ›Darmröschen‹?«
    »Eine von den Komitee-Tussis ist etwas verklemmt. Sie hat was gegen obszöne Wörter«, sagte Grandma. »Wir haben versucht, ihr zu erklären, dass ›Darmröschen‹ nichts Obszönes ist. Gemeint ist der Körperteil, der von unserer Sauce am stärksten betroffen ist. Das wollte sie nicht durchgehen lassen.«
    »Nachdem wir das Loch ins Zeltdach gebrannt haben«, sagte Lula, »ist ›Heiße‹ vielleicht doch kein ganz schlechter Name für uns.«
    Für einen Wochentag kamen erstaunlich viele Besucher zu dem Kochwettbewerb. In Schwärmen schlenderten sie an den Kochständen vorbei und spazierten über die Festwiese. Ein Kopf ragte heraus und wippte auf und ab. Es war Larry. Er kam an unseren Stand und übergab Lula einen großen Karton.
    »Ich kann leider nicht bleiben«, sagte er. »Ich muss heute arbeiten.«
    »Danke«, sagte Lula. »Das hier macht uns zu Promis, das verspreche ich euch. Das wird mein endgültiger Durchbruch.«
    »Es ist nicht genau das, was du haben wolltest«, sagte Larry. »Das konnte ich nicht kriegen. Deswegen habe ich das genommen, was dem am nächsten kommt.«
    Larry ging, und Lula machte den Karton auf. »Mister Clucky hat mich auf die Idee gebracht«, sagte sie. »Cluck-in-a-Bucket hat Mister Clucky, das tanzende Huhn. Wir haben dafür das tanzende Barbecue-Sparerib.«
    Keiner sagte etwas, eine halbe Minute lang. Was sollte man da auch schon sagen? Tanzende Spareribs. Wie tief kann man fallen? Als wären das Partyzelt eines Bestattungsinstituts und das geschändete Schild nicht schon Demütigung genug.
    Grandma fand als Erste die Sprache wieder. »Und wer soll das Sparerib spielen?«, fragte sie.
    »Ich weiß nicht«, sagte Lula. »Das habe ich noch nicht entschieden. Vielleicht wollen ja alle mal. Ich kann ja Eene Meene Mu machen und auszählen.«
    »In ein Spareribs-Kostüm kriegen mich keine zehn Pferde rein«, sagte Connie.
    »Mal sehen, was wir da haben«, sagte Lula und nahm das Kostüm aus dem Karton. »Was soll das denn? Das ist ja gar kein Sparerib. Nicht mal ein Kotelett.«
    »Sieht aus wie ein Hotdog«, sagte Grandma. »Was Besseres konnte Larry in der kurzen Zeit wohl nicht auftreiben.«
    »Das geht nicht«, sagte Lula. »Wir machen Spareribs. Warum sollte hier ein Hotdog herumtanzen?«
    »Das Kostüm könnte auch als Pork-Hotdog durchgehen«, sagte Grandma.
    »Stimmt auch wieder«, nahm Lula die Anregung dankbar auf. »Pork-Hotdog kommt einem Sparerib schon ziemlich nahe. Quasi Spareribs durch den Fleischwolf gedreht.«
    Sie hielt das Kostüm hoch, das in seiner ganzen Länge fast zwei Meter umspannte. Der Hotdog steckte in einem gepolsterten Brötchen und war mit einem Streifen Senf verziert.
    »Wirklich ein farbenfrohes Kostüm«, sagte Grandma. »Ich würde es ja gerne tragen, aber dann wüsste niemand, wer ich bin, wenn ich ins Fernsehen käme.«
    Das war mir nur recht. »Ich ziehe es an«, meldete ich mich.
    Das Hotdog-Brötchen hatte unten zwei Löcher für die Füße, seitlich zwei Löcher für die Arme und in Augenhöhe eine Art Netz, so dass man wenigstens etwas sehen konnte. Ich streifte das Kostüm über, und Grandma zog den Reißverschluss zu.
    »Ich bin enttäuscht«, sagte Lula. »Es sieht nicht so schön aus wie Mister Clucky.«
    »Der Hotdog hat einen Hängehintern«, sagte Grandma.
    Connie kniff dem Hotdog in den Po. »Schaumstoff. Müsste mal neu geformt werden.«
    Alle betatschten das Brötchen.
    »Ganz schön heiß hier drin«, sagte ich. »Und durch die Wurstpelle kann man nicht durchsehen. Alles ist braun. Es gibt nur ein winziges Fensterchen zum Durchgucken.«
    »Durch das dicke Polster kann man dich kaum verstehen«, sagte Grandma. »Aber keine Sorge. Wir haben dich gut zurechtgemacht. Siehst schick aus jetzt.«
    »Ja«, sagte Lula. »Tanz mal ein bisschen. Zeig, was du kannst.«
    »Was soll ich denn tanzen?«, fragte ich sie.
    »Weiß nicht. Irgendeinen Tanz.«
    Ich sprang etwas auf und ab und legte mich gleich lang.
    »Es ist zu schwer oben«, sagte ich.
    »Sieht aber nicht so aus«, sagte Lula. »Es ist überall gleich, oben wie unten.«
    Ich lag auf dem Rücken, über mir brauner Himmel. Ich wälzte mich auf die linke Seite, auf die rechte Seite. Ich versuchte, mich auf den Bauch zu drehen. Alles
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher