Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
umsonst. Ich steckte fest in diesem blöden Hotdog-Brötchen. Verzweifelt strampelte ich mich ab, fuchtelte mit den Armen und Beinen. Mit Hin- und Herschaukeln bekam ich schließlich etwas Schwung, aber ich kam trotzdem nicht wieder auf die Beine.
    Lula sah zu mir hinunter. »Hör auf mit dem Gekasper. Du machst den Kindern ja Angst. Sogar den Erwachsenen ist das nicht geheuer. Sieht aus, als hätte jemand einen zuckenden Riesen-Hotdog auf den Boden geworfen.«
    »Ich kann nicht allein aufstehen.«
    »Was?«
    »Ich kann nicht aufstehen! Ist das so schwer zu kapieren?«
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt, statt so rumzuzappeln.«
    Connie und Lula packten mich an den Armen und stellten mich auf die Beine.
    »Das mit dem Kostüm war vielleicht doch keine so gute Idee«, sagte ich. »Es ist viel zu sperrig.«
    »Du wirst dich schon dran gewöhnen«, sagte Lula. »Al Roker kommt bestimmt jeden Moment vorbei. Hat jemand schon Al Roker gesehen?«
    Einige Festgäste blieben stehen und sahen mich an.
    »Was soll das sein?«, fragte ein Mann.
    »Ein tanzender Hotdog«, erklärte Lula.
    »Er tanzt doch gar nicht«, sagte der Mann.
    Der Mann hatte ein Kind dabei. »Der Hotdog soll tanzen«, sagte das Kind.
    Ich rührte mich ein bisschen und fiel wieder hin. »Scheiße!«
    Das Kind sah den Mann an. »Der Hotdog hat Scheiße gesagt.«
    Alle Umstehenden nahmen Reißaus.
    »Tanzende Hotdogs sagen nicht Scheiße«, sagte Lula und zog mich hoch.
    »Was sagen sie denn?«
    »Hotdogs sagen Hoppla.«
    »Werde ich mir merken.«
    »Und diesen gereizten Ton kannst du dir auch schenken«, sagte Lula. »Als Rosenkohl darfst du gereizt sein. Von mir aus auch als Limabohne. Aber nicht als Hotdog. Hotdogs machen glücklich.«
    »Ich bin aber nicht glücklich. Ich schwitze wie ein Pferd hier drin.«
    »Du wolltest doch unbedingt Hotdog sein!«, sagte Lula. »Es hat dich keiner gezwungen, das Kostüm zu tragen. Und wenn du nicht bald anfängst, ein paar Tanzschritte einzuüben, bevor Al Roker hier anrückt, verpasst du noch deine Chance auf ein Fernsehdebüt.«
    Auf einmal wurde mir ganz flau im Magen, und ich spürte ein Kribbeln im Rücken. »Was ist das dahinten? Ich kann es nicht genau erkennen«, fragte ich. »Spinnen? Schlangen?«
    »Das ist Joyce Barnhardt«, sagte Grandma.
    Ich drehte mich um, und tatsächlich, es war die Barnhardt. Ihr rotes Haar hatte sie zu einem Flechtturm toupiert, ihre Lippen glänzten zinnober. Und ihre Ballonbrüste hatte sie mehr schlecht als recht in ein rotes Lederbustier gezwängt, passend zu ihren knallengen roten Lederpants und den roten Leder-Highheels.
    »Wer ist der Hotdog?«, fragte Joyce.
    »Das ist Stephanie«, sagte Grandma.
    »Sieht ihr ähnlich. Sie sollte wohl den Hotdog spielen, weil sie so flachbrüstig ist. Nichts schlimmer als ein Hotdog mit Titten.«
    Ich zeigte Joyce den Finger. »Titten für’n Arsch, Joyce.«
    »Was machen Sie überhaupt hier?«, fragte Grandma sie. »Nehmen Sie an dem Barbecue-Wettbewerb teil?«
    »Ich habe einfach nur zwei und zwei zusammengezählt«, sagte Joyce und wandte sich Lula zu. »Ich höre den Polizeifunk ab, und ich weiß, dass die Chipotle-Killer dich stalken. Also habe ich mir gedacht, dass die beiden bestimmt heute hier aufkreuzen, um dir eine Kugel zu verpassen. Oder dich in kleine Filetstücke fürs Barbecue zu tranchieren.«
    »Du bist also hier, um mich zu beschützen«, sagte Lula.
    »Nein, du Blödi. Ich bin hier, um die Idioten zu fangen und die Belohnung zu kassieren.«
    Joyce rauschte davon, und wir Zurückgebliebenen bekreuzigten uns.
    »Es riecht immer nach Schwefel, wenn sie auftaucht«, sagte Connie.
    »Ich möchte gerne herumspazieren und mir die anderen Stände angucken«, sagte Grandma. »Wir haben noch eine Stunde Zeit, bevor wir anfangen müssen, die Spareribs zuzubereiten.«
    »Gute Idee«, sagte Lula. »Wir müssen sowieso nach den Killern Ausschau halten und sie endlich festnehmen. Ich bin bestens vorbereitet. Ich habe meine Pistole dabei, meinen Elektroschocker und mein Pfefferspray. Und unter meiner Kochjacke trage ich eine schusssichere Weste.«

19
    Connie, Lula, Grandma und ich mischten uns unter die Leute, die sich gemächlich an den Ständen der Koch-Teams vorbeischoben.
    »Guckt mal hier«, sagte Grandma. »Die haben eine Brattrommel für ganze Schweine.«
    Ich sah überhaupt nichts, keine Trommel, kein Schwein. Die Trommel verschwamm irgendwo hinter der Hotdog-Pelle. Ich drehte mich um und stieß mit einem Kind
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher