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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
Autoren: C Houck
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befanden, und bat ihn, sie im Familientresor aufzubewahren und Nilima meine Sharara zu geben.
    Fanindra aber wollte ich mitnehmen. Sie war mir wie eine Freundin ans Herz gewachsen. Vorsichtig legte ich sie auf meine Steppdecke und holte das Fußkettchen hervor, das Ren mir geschenkt hatte. Die kleinen Glöckchen läuteten, als ich mit den Fingern über das Schmuckstück strich. Eigentlich hatte ich es auf der Kommode zurücklassen wollen, doch ich änderte in letzter Sekunde meine Meinung. Wahrscheinlich war das selbstsüchtig von mir, doch ich wollte es besitzen. Ich wollte etwas von ihm haben, ein Andenken. Ich packte es in meine Tasche und zog den Reißverschluss zu.
    Im Haus war es still. Geräuschlos stieg ich die Treppe hinunter und betrat das Pfauenzimmer, wo Mr. Kadam saß und auf mich wartete. Er nahm meine Tasche und ging mit mir zum Auto, dann öffnete er mir die Tür, ich schob mich auf den Sitz und schnallte mich an. Nachdem er den Wagen angelassen hatte, fuhr er langsam die steinerne Auffahrt hinab. Ich drehte mich um und schaute auf die wunderschöne Villa, die mir wie ein Zuhause vorkam. Noch als wir die von Bäumen gesäumte Straße hinabfuhren, sah ich zu dem Haus hoch, ich sah hoch, bis der Wald mir die Sicht versperrte.
    Genau in diesem Augenblick erschütterte ein ohrenbetäubendes, herzerweichendes Brüllen die Luft. Ich drehte mich um und starrte auf die trostlose Straße vor mir.

Epilog · Schatten

    EPILOG
    S cha tt e n
    D er tadellos gekleidete Mann stand am Fenster im Ar beitszimmer seines Penthouses. Er blickte auf die Lich ter der Stadt tief unter ihm und ballte die Faust.
    Er lebte in einer Stadt mit neunundzwanzig Millionen Menschen, der am dichtesten bevölkerten Stadt der Welt, die Generationen schwollen an und stürzten in sich zusammen wie die Wellen am Strand, und er stand allein da, ein eherner Wächter, der die Wellen an sich vorbeirauschen ließ, sie kaum bemerkte.
    Wie findet man eine einzige kleine Person in einer Stadt von Millionen, in einer Welt von Milliarden Menschen?
    Nach all den Jahrhunderten waren die anderen Teile des Damon-Amuletts wieder aufgetaucht – und mit ihnen ein Mädchen. Eine solche Energie hatte er seit langer, langer Zeit nicht mehr gespürt.
    Ein leises Glöckchen kündigte seinen Assistenten an, der eintrat und sich verbeugte. Er stand da und sprach nur vier Worte, die Worte, nach denen sich sein Arbeitgeber seit der Sekunde sehnte, als er die Vision gehabt und einen kurzen Blick auf einen alten Feind und ein geheimnisvolles Mädchen erhascht hatte.
    »Wir haben sie gefunden.«

Leseprobe
    Die Geschichte von Kelsey und Ren geht weiter in:
    Colleen Houck
Pfad des Tigers
    Leseprobe
    I ch klammerte mich am Ledersitz fest und spürte, wie mein Herz in die Tiefe sank, als das Privatflugzeug in den Himmel stieg und über Indien hinwegschoss. Wenn ich meinen Sicherheitsgurt öffnete, würde ich geradewegs durch den Boden fallen und Tausende von Metern mitten in den Dschungel unter uns hinabstürzen, davon war ich überzeugt. Erst dann würde ich mich wieder ganz fühlen. Ich hatte mein Herz in Indien zurückgelassen. Ich konnte das Loch in meiner Brust spüren. Alles, was von mir übrig war, war eine ausgehöhlte Schale, dumpf und leer.
    Das Schlimmste war … ich hatte mir das selbst angetan.
    Wie war es möglich, dass ich mich verliebt hatte? Und in jemanden, der so … kompliziert war? Die vergangenen Monate waren wie im Fluge vergangen. Irgendwie hatte es sich ergeben, dass ich von meinem Ferienjob in einem Zirkus auf einmal mit einem verwunschenen indischen Prinzen in seine Heimat gereist war, gegen unsterbliche Geschöpfe gekämpft und versucht hatte, eine uralte Prophezeiung zu entschlüsseln. Nun war mein Abenteuer vorüber, und ich war wieder allein.
    Ich konnte kaum glauben, dass ich mich erst vor wenigen Minuten von Mr. Kadam verabschiedet hatte. Er hatte nicht viel gesagt. Er hatte mir nur sanft den Rücken getätschelt, als ich ihn fest an mich drückte und ihn nicht mehr loslassen wollte. Schließlich hatte sich Mr. Kadam aus meinem eisernen Griff gelöst, mir tröstende Worte zugeflüstert und mich dann der Obhut seiner Ur-ur-ur-urenkelin Nilima überlassen.
    Glücklicherweise ließ mich Nilima im Flugzeug in Ruhe. Ich wollte keine Gesellschaft. Sie brachte mir Mittagessen, aber ich bekam keinen Bissen hinunter. Das Essen war bestimmt köstlich, aber mir schien es, als befände ich mich am Rand einer Treibsandgrube. Jeden Augenblick könnte
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