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Kuss der Sünde (German Edition)

Kuss der Sünde (German Edition)

Titel: Kuss der Sünde (German Edition)
Autoren: Lara Wegner
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Olivier.“
    „Lass mich los!“, rief Juliette gleichzeitig.
    Am Bett hob ein ähnlich unkoordiniertes Handgemenge an, wie es sich Ol i vier und Alain lieferten. Viviane wollte ihre Schwester aus dem Bett zerren. Juliette wehrte sich, indem sie nach ihr schlug, die Finger zu Krallen g e krümmt.
    „Du wirst dieses liederliche Haus sofort mit mir verlassen. Sofort!“, verlan g te Viviane wutentbrannt.
    Stoff riss. Juliette rollte quer über das Bett und kam auf der anderen Seite auf die Beine. Wild schüttelte sie den Kopf. „Ich werde nie wieder nach Hause gehen “, gellte sie. „Ich bleibe hier, bei Olivier, ob es dir passt oder nicht. Wir reisen gemeinsam nach England, und dort werden wir heiraten.“
    Die beiden Schwestern standen sich gegenüber, zwischen ihnen das breite Bett, zwei Furien mit wild zerzausten Haaren. Juliettes triumphierendes Gri n sen sagte Olivier alles, was er wissen musste. Irgendwie war es dem naiven Ding gelungen, binnen kürzester Zeit die richtigen Schlüsse zu ziehen, und nun ging es ihr darum, Viviane bis ins Mark zu treffen.
    Seine Aufmerksamkeit hatte nur einen Moment nachgelassen. Genügend Zeit für Alain, eine Hand freizubekommen und die geballte Faust in seinen Magen zu rammen. Kurz klappte Olivier zusammen und verpasste Alain im Aufrichten einen Kinnhaken. Der Mann krachte rücklings in einen Stuhl und ging zu Boden. Seine Beine flogen in die Höhe und fielen danach schlaff h i n ab . Betäubt blinzelte er zur Decke auf und blieb liegen.
    „Ja, wir werden heiraten, Olivier und ich“, triumphierte Juliette. „Wir we r den Mann und Frau sein. Eine Familie, wie du sie nie haben wirst. Olivier, ich und unser Kind.“
    Vivianes Züge wurden zu einer Maske des Leids, und ihre Schwester lachte wieder dieses gackernde, gehässige Lachen und warf ihr Haar zurück. Es end e te so abrupt, wie es begonnen hatte. Eine Pause entstand, in der sich Alain aufsetzte. Er hatte nur Augen für seine Geliebte.
    „Ein Kind?“, sagte er in das entstandene Schweigen. „Warum hast du mir das verschwiegen, Juliette?“
    „Es gab keinen Grund, es dir zu sagen. Es ist Oliviers Kind“, herrschte sie Alain an.
    „Das stimmt nicht, und du weißt es“, ergriff Olivier das Wort.
    Viviane dreht e den Kopf zu ihm. Ihre Bewegung wirkte steif und unnatü r lich. Sie erinnerte an eine mechanische Puppe, die mit winzigen Schlüsseln aufgezogen wurde. Ihre Arme hingen h in ab . Nur in ihren Augen stand Leben, ihr bestürzter Blick traf Olivier mitten ins Herz. Er schüttelte den Kopf.
    „Es ist nicht wahr, Viviane“, verteidigte er sich.
    „Natürlich ist es wahr“, spie Juliette aus. „Du hast mit mir geschlafen. Du hast mich hierher gebracht und mich verführt, genauso , wie du meine Schwe s ter verführt hast. Meine Unschuld habe ich an dich verloren.“
    „So war es nicht“, wandte nun selbst Alain ein.
    „Was weißt du schon?“
    „Dein Kind ist von Alain, Mädchen, das weißt du sehr genau“, sagte Olivier schneidend.
    „Du hättest es mir sagen sollen, Juliette“, stammelte Alain und stand vom Boden auf.
    „Und was war vor zwei Wochen? Als Alain uns zusammen im Bett erwisc h te!“, schleuderte Juliette Olivier entgegen.
    Alain stöhnte gequält auf und sank matt gegen die Wand. „Ich hätte dich nicht im Stich gelassen, Juliette. Ich hätte doch für dich gesorgt.“
    Olivier bemerkte, dass Viviane stumm etwas wiederholte. Vor zwei W o chen, formten ihre farblosen Lippen. Wieder schüttelte er den Kopf, versuc h te , ihren Blick zu erhaschen. Es gelang ihm nicht. Dann schweifte sein Blick zu Alain, der auf Juliette zutrat. Betreten senkte Olivier den Kopf. Alles war außer Kontrolle geraten. Schlichtweg alles. Alain glaubte sich von ihm hinte r gangen. Olivier hatte Juliettes kleinlicher Bosheit Vorschub geleistet und V i viane tiefe Wunden geschlagen.
    „Ich habe etwas Geld, Juliette. Es wird reichen, um irgendwo ganz neu a n zufangen.“
    „Geld?“, höhnte sie und stieß ihn vor die Brust. „Du bist nur ein Tanzmei s ter. Du wirst niemals genug Geld haben, damit wir davon leben können. Das ist lächerlich, Alain.“
    „Aber was … was war es zwischen uns all die Monate? War das alle s nur ein Spiel für dich ?“
    „Das ist Ekel erregend. Es ist ein Strudel aus Niedertracht und Verwerflic h keit. Wo bist du nur hineingeraten, Juliette? Du wirst unseren Eltern das Herz brechen“, entfuhr es Viviane dumpf.
    „Nur euren Eltern?“, brach es bitter aus Olivier, bevor ihm
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