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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02
Autoren: Jeaniene Frost
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dann hörte ich eine heisere Antwort, die mir die Tränen über die Wangen laufen ließ.
    »Cat? Ist. . der Vampir. . entkommen?«
    Gott, er glaubte, er wäre immer noch in der Höhle in Ohio! Immerhin verständlich, da das seine letzte Erinnerung war. Bones und Rodney entfernten sich. Juan weinte und murmelte auf Spanisch vor sich hin. Tief bewegt kniete Tate nieder, berührte Daves Hand und brach ebenfalls in Tränen aus, als sie sich um die seine schloss.
    »Ich glaub's nicht. Ich glaub es einfach nicht!«
    Dave sah uns stirnrunzelnd an.
    »Was ist passiert? Ihr seht so mitgenommen aus. . Bin ich im Krankenhaus?«
    Ich hatte den Mund schon zu einer Antwort geöffnet, als er sich plötzlich aufsetzte und zurückweichen wollte.
    »Da ist ein Vampir! Was. .«
    Da bemerkte er auch das Blut. Bones, der ein Stück weit entfernt saß, war ebenfalls damit beschmiert. Ich packte Dave bei den Schultern und redete eindringlich auf ihn ein.
    »Noch nicht bewegen. Deine Brustwunde muss noch heilen.«
    »Was. .?« Sein Blick wanderte erst an seinem Körper hinunter, durchmaß dann das Zeltinnere und fiel schließlich auf den Sarg und den Grabstein, auf dem sein Name stand.
    »Dave, hör mir zu.« Meine Stimme war belegt. »Wegen des Vampirs brauchst du dir keine Sorgen zu machen; er tut dir nichts, und der Ghul neben ihm auch nicht. In dieser Höhle in Ohio, da.. da bist du nicht einfach verletzt worden. Du bist gestorben. Das ist dein Grab, und da steht der Sarg, in dem du die letzten drei Monate gelegen hast. Du bist damals gestorben, aber. . wir haben dich auferstehen lassen.«
    Er starrte mich an, als hätte ich den Verstand verloren, dann spielte ein herzzerreißendes Lächeln um seine Lippen.
    »Du willst mir doch bloß Angst einjagen, weil ich aus der Reihe getanzt bin. Ich wusste, dass dich das auf die Palme bringen würde, aber dass du so weit gehen würdest, hätte ich nicht gedacht. .«
    »Sie will dir keine Angst einjagen«, krächzte Tate unter Tränen. »Du bist gestorben. Wir haben es selbst gesehen.«
    Bestürzt richtete Dave den Blick auf Juan, der kurz schluckte und ihn dann fest in die Arme schloss, während er sich hinter ihn kauerte.
    »Amigo, du warst tot.«
    »Aber was. . wie. .«
    Ich ging zu Bones und Rodney und legte jedem eine Hand auf die Schulter.
    »Wir mussten uns entscheiden, Dave, und nun musst du es auch. Diese beiden Männer haben dich zurückgeholt, aber alles hat seinen Preis. Dein menschliches Selbst ist unwiderruflich mit dir gestorben. Du kannst jetzt nur bei uns sein. . weil du ein Ghul bist. Es tut mir so leid, dass ich dich nicht rechtzeitig gewarnt habe, als der Vampir aus der Höhle geflohen ist. Er hat dich umgebracht, aber du kannst weiterleben. . als Untoter.«
    Ich sah die Ablehnung in seinem Gesicht, als er erst uns, dann seine Umgebung und schließlich den Grabstein musterte.
    »Fühl mal deinen Puls, Kumpel«, warf Bones nüchtern ein. »Du hast keinen. Nimm das Messer.« Er deutete auf das Instrument, das schon den ganzen Abend über im Einsatz gewesen war. »Ritz dir die Handfläche auf. Wirst schon sehen, was passiert.«
    Vorsichtig legte sich Dave zwei Finger an den Hals und wartete. Dann machte er große Augen. Er schnappte sich das blutige Messer und brachte sich hastig einen Schnitt bei. Eine dünne Linie aus Blut trat hervor, bevor die Wunde sich fein säuberlich wieder schloss. Da begann Dave zu schreien.
    Ich ging von Bones und Rodney weg, um seine Hände zu ergreifen. »Dave, lass mich dir aus Erfahrung sagen, dass man mit einem solchen Schock fertigwerden kann. Wir allein bestimmen, wer wir sein wollen. Nichts kann etwas daran ändern. Gar nichts. Du bist immer noch du selbst. Du wirst nach wie vor lachen, weinen, deine Arbeit machen, beim Poker verlieren. . Wir alle lieben dich, verstehst du? Du bist mehr als ein schlagendes Herz! So viel mehr.«
    Dave begann zu weinen, rosarote Tränen traten ihm aus den Augen. Juan, Tate und ich umarmten ihn gemeinsam, als die Schluchzer ihn schüttelten. Schließlich schob er uns weg, wischte sich die Augen und starrte seine blutigen Finger an.
    »Ich fühle mich nicht tot«, flüsterte er. »Ich weiß noch. . wie ich dich habe schreien hören, Cat. Ich habe dein Gesicht gesehen, aber ich kann mich nicht entsinnen, gestorben zu sein! Wie kann ich existieren, wenn ich doch tot bin?«
    Tates Antwort fiel heftig aus. »Tot bist du, wenn du in der Kiste da liegst, aber nicht hier. Du bist mein Freund, und das wird sich auch nicht
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