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Kurpfalzblues

Titel: Kurpfalzblues
Autoren: Marlene Bach
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irgendwelchen geheimnisvollen Bewegungspunkten wieder
ausgleichen würde.
    Maria fand sich nicht kompliziert. Wenn man nach dreißig Jahren Ehe
verlassen worden war, durfte man wohl ein bisschen Angst haben, wenn es um
Beziehungen ging.
    Aber wollte sie so enden wie Katharina Barbara Förster?
    Allein bleiben, und das ausgerechnet in der Stadt der Romantik?
    Sie holte ihr Handy hervor und suchte nach seiner Nummer.
    Da stand sie, unter »A« wie Arno. Oder Angst. Oder Anfang.
    Maria zögerte, dann drückte sie die Taste, hörte das lang gezogene
Freizeichen.
    »Herkel.«
    »Ich bin es.« Ihr Herz klopfte wie verrückt. »Ich wollte dir nur
sagen, dass ich noch eine Socke von dir habe.«
    Einen Moment war es still am anderen Ende.
    »Maria? Du?«
    »Ja, ich.«
    Wieder Stille am anderen Ende. In Marias Magen krampfte sich alles
zusammen.
    »Eine Socke?«, fragte Arno. »Lass mal sehen. Stimmt. Jetzt, wo du es
sagst, fällt es mir auch auf. Mein rechter Fuß ist völlig nackt. Deshalb friere
ich hier die ganze Zeit.«
    »Ich könnte sie dir bringen.«
    »Also … ich bin ein bisschen überrascht. Aber … das würde mich sehr
freuen. Ich bin allerdings in Corniglia, in den Cinque Terre. Neuer
Reiseführer, weißt du.«
    »Ach, das macht nichts. Ich wollte sowieso Urlaub machen. Ich sag
dir Bescheid, sobald ich weiß, wann ich hier wegkann.«
    Der Druck in ihrem Magen war auf wundersame Weise verschwunden.
    »Arno?«
    »Ja?«
    Sie hatte es schon auf der Zunge: Ich vermisse dich.
    »Ich …« Sie druckste herum, räusperte sich.
    Besser nichts übereilen. Für heute war es mal genug.
    »Schöner Tag noch«, sagte sie.
    »Ich dich auch«, sagte Arno.

 
Romantisches Ende
    Steinerne Bögen, glitzernder Fluss,
    Kopfsteine buckeln unter dem Fuß,
    Affe, poliert, hält grinsend den Spiegel,
    Petrus schmückt das silberne Siegel.
    Zufrieden schweift des Menschen Blick,
    gar mancher schwelgt im Liebesglück.
    Verträumt die Gassen, grün das Tal,
    verlockend scheint die Seelenqual.
    Brentano, Arnim, Hölderlin,
    sie all zog es zur Schönen hin.
    Lieblicher Pfad an heiligem Berg,
    dort machten sie sich an ihr Werk.
    Verklärt der Blick auf die hold Feine,
    kam es zu manchem schönen Reime.
    Da wurde geliebet, geseufzet, geweinet,
    mit Inbrunst bis zum Exzess gereimet.
    Romantik hin, Romantik her,
    das Dichten fiel hier keinem schwer.
    Nur ich allein, ich tumber Tor,
    bring falsches Maß und Murks hervor.
    Die Wörter schwirren durch den Kopf,
    nur Chaos unterm wirren Schopf:
    Lust, Mutter, Ode, Heidelberg,
    Fürst, Lisbeth und besoffner Zwerg.
    Nichts will in Form sich fügen lassen,
    fang an, das Reimen gar zu hassen.
    Lauf durch die Straßen, armer Poet,
    weiß nicht, wohin die Reise geht.
    Des holden Knaben Wunderhorn,
    zerreiß es gar in meinem Zorn.
    Hab zwischen Seiten mit Eselsohren
    irgendwo meinen Verstand verloren.
     
    Der neue Dichterfürst

Danksagung
    Auch bei der Entstehung dieses Buches gab es wieder Menschen,
die mir hilfreich zur Seite gestanden haben. Ihnen möchte ich an dieser Stelle
ganz herzlich für ihre Unterstützung danken:
    Harald Kurzer, Pressesprecher der Polizeidirektion Heidelberg, der
mir nun schon zum wiederholten Mal geduldig und freundlich Fragen rund um die
Polizeiarbeit beantwortet hat. Auch wenn Realität und Fiktion an manchen
Stellen verschiedene Wege einschlagen, ich lerne jedes Mal Interessantes dazu.
    Simone Regina Adams und Vita Funke, Mitglieder der Gruppe »text7«,
die den Roman wohlwollend kritisch geprüft haben und von denen ich viele gute
Anregungen bekommen habe.
    Vita Funke nochmals ganz besonders für das erste Lektorat des
Textes, das für mich außerordentlich hilfreich war.
    Dem Emons Verlag, ganz besonders Christel Steinmetz, für die gewohnt
gute Zusammenarbeit und Marion Heister für ihr sorgfältiges und konstruktives
Lektorat.
    Meinem Mann Joachim für das schöne Umschlagfoto, seine Geduld und
Ermutigung!

Sybille Baecker
    EISBLUME
    Schwaben Krimi
    ISBN 978-3-86358-018-6
    »Mit scharfem Blick und feinem Gespür beleuchtet Sybille Baecker die Abgründe des zwischenmenschlichen Miteinanders, die Distanz zwischen den einzelnen Mitgliedern der Gesellschaft. ›Eisblume‹ ist ebenso sehr Gesellschaftsroman wie Krimi.«
    Gäubote

Leseprobe zu Sybille Baecker,
EISBLUME
:
    Dienstag
    Schlechte Nachrichten haben die unangenehme Eigenschaft,
zumeist völlig unerwartet einzutreffen. Sie tauchen auf aus dem Nichts. Treffen
einen unvorbereitet. Kommen zu einem Zeitpunkt, der
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