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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer
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niemanden
durchlassen.
    »Was
wollen Sie noch?«
    »Ich
erzähle Ihnen, wie das alles zusammenhängt.«
    »Na, da
bin ich aber gespannt! Ehrlich!«, lachte Matern schallend.
    »Als
die Freunde vor 20 Jahren den Drogenkoffer fanden, kamen sie zu Ihnen. Ein Mann
mit Erfahrung, dachten die jungen Männer, der wird wissen, was zu tun ist. Sie
besprachen sich mit John. Heckten gemeinsam einen super Plan aus. Einer der
Jungs sollte sich mit dem Kontaktmann treffen und die Modalitäten zu Kauf und
Verkauf klären. John sorgte dafür, dass Maik das Los zog. Heiner wusste von
nichts, blieb vollkommen ahnungslos. Maik kehrte nicht zurück, die bekannten
Schwierigkeiten stellten sich ein. Die jungen Männer hielten die Füße still und
hofften, niemand würde darauf kommen, dass außer Maik noch jemand in die
Angelegenheit verwickelt war. Als John sein Haus verkaufte, hielten Sie es für
eine gute Idee, Heiner von dem Trick mit dem Los zu erzählen.«
    »Konnte
ich ahnen, dass der stracks nach Hause geht und seinen Vater erschießt? Ich
wusste doch gar nichts von dem Revolver, den er hatte. Mir ging es nur darum,
ein bisschen Zwietracht zu säen. Der Tillmann sollte nicht so einfach mit
seinem Verrat durchkommen. Und mal ehrlich: Als ich mich damals umgehört habe,
konnte ich doch nicht wissen, dass der Drogenbesitzer Leute auf genau so eine
Anfrage angesetzt hatte. Außerdem hat der Maik gewusst, dass die Sache nicht
ohne Risiko war«, rechtfertigte sich Matern.
    Nachtigall
wurde wieder übel.
    »Maik
wanderte in ein Lager. Der Drogenbesitzer bekam seinen verlorenen Stoff zurück,
alles gut. Bis auf die Tatsache, dass Grendke nicht mehr nach Hause kam. Heiner
war verrückt vor Sorge. Er tickte aus«, übernahm Wiener das Erzählen.
    »Heiner
verlor den Boden unter den Füßen. Aber weder Tillmann noch ich konnten ihm
helfen. Wir durften doch die anderen nicht verraten.«
    »Und
dann stand plötzlich Tannenbergs Tochter vor der Tür. Sie hatte ihre Wohnung
verloren, eine mickrige Rente, war gezeichnet vom Leben auf der Straße und
jahrelangem Alkoholkonsum. Seit Jahren gab es wohl zwischen Vater und Tochter
keinen Kontakt mehr. Doch die Gier nach Geld änderte alles, nicht wahr? Sie
boten ihr das Gästezimmer als Unterschlupf an. Nach kurzer Zeit siedelte sie
dann doch zu ihrem Vater um, in der Hoffnung, etwas von dem Geld aus dem
damaligen Drogendeal sei hängen geblieben.«
    »Den
alten Tannenberg kannte ich von früher. Aus dem Skatclub meines Vaters. Von dem
Drogengeschäft habe ich aber erst vor Kurzem erfahren.« Matern verschränkte die
Arme vor der Brust. »Und einer armen Frau Unterkunft anzubieten, ist wohl kaum
strafbar!«
    Nachtigall
ging darauf nicht ein. Er war sicher, er hatte genug Beweise, um Materns Akte
wasserdicht zu machen.
    »Eines
Abends, als sie durch ihr Dorf patrouillierten, trafen sie auf einen Fremden.
Wie sich rausstellte, war der Mann verwirrt, aber nicht ganz so fremd, wie er
Ihnen auf den ersten Blick vorkam. Maik Grendke. Der hatte gerade festgestellt,
dass seine Mutter während seiner Abwesenheit gestorben war. Vorsichtshalber
quartierten Sie ihn im Gästezimmer ein, das gerade freigeworden war, weil die
Tochter Tannenbergs zu ihrem Vater gezogen war. Sollte sie für Sie
rausbekommen, ob Tannenberg nicht doch über ein geheimes Gelddepot verfügte?
Grendke brannte bei dem Gedanken an Rache. Sie, Herr Matern, beschäftigte nur
die Frage, wie Sie verhindern konnten, dass er Ihre eigene Verstrickung
bemerkte. Sie nahmen hin, dass er sich mit Lombard verabredete, um ihn am Grab
des Vaters zu töten. Als er Ihnen erzählte, er habe ihn im selben Grab
beigesetzt, gingen Sie noch davon aus, Sie könnten die Umfriedung zumindest
verzögern. Sie stahlen das Auto in Berlin. Grendke versuchte, mich von der
Straße zu drängen, während Sie den Protest gegen die Totengräber bündelten.«
    »Dass
ich auf dem Foto zu sehen bin, müssen Sie mir erst noch nachweisen! Ich bin an
jenem Abend zu Hause gewesen. Dafür habe ich Zeugen. Und falls Grendke Sie von
der Fahrbahn geschubst hat, können Sie das kaum mir anlasten.«
    »Sie
sind gut vernetzt, Herr Matern. Fan in allerlei Clubs, Mitglied vieler Vereine.
Die Information, dass ich unterwegs nach Brieskowitz sein würde, haben Sie von
einem arglosen Kollegen bekommen, mit dem Sie sich ganz allgemein über die Lage
des Dorfes unterhalten haben. Ist nicht so schwer gewesen, nicht wahr?«
    »Ha!«
    »Grendke
ermordete Lombard, brach bei Frau Holzmann ein, um die
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