Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr
Autoren: Stephanie Rowe
Vom Netzwerk:
einen Feuerball auf Jarvis Gesicht. «Ich dachte, du hättest zu viel Angst davor, dich den bösen Jungs zu stellen.»
    «Ha», schnaubte Jarvis und schnippte die Feuerkugel mit seinem Schwert weg, als wäre sie bloß ein Feuerwerkskörper. «Ich hatte gerade einen vierfachen Espresso. Gegen irgendetwas muss ich kämpfen – da kommt mir die Ausgeburt der Hölle, die uns die letzten paar Jahrhunderte gefoltert hat, gerade recht.»
    Blaine schmunzelte. «Du solltest an deiner Koffeinsucht arbeiten. Die ist schlecht für den Teint.»
    Jarvis rubbelte mit seiner Hand über seine ledrige Wange. «Wie ein Babypopo. Die Mädels fliegen drauf.»
    «Na dann, nichts wie raus hier und dann suchen wir dir eine, die dich ein bisschen tätschelt.» Blaine ließ die Flammen auflodern, bis sie zu den Wänden, dem Boden und der Decke reichten und so eine undurchdringliche Wand aus weißglühender Hitze bildeten. «Ich hoffe sehr, dass ihr Jungs eure Kampffähigkeiten gut trainiert habt.»
    Bevor einer von ihnen etwas erwidern konnte, explodierten aus der Finsternis vor ihnen Tausende der kleinen Monster. Blaine verstärkte das Schild, und schon krachte das erste der geflügelten Reißzahnviecher hinein, kreischte und verbrannte zu Staub. Ein weiteres folgte ihm, dann noch zwei.
    «Na so was», meinte Nigel und schüttelte die Schnudämgon-Asche aus seinem Haar, «du bist wie eine dieser Mückenfallen. Du solltest dich für Gartenpartys vermieten.»
    «Ich werde es mir überlegen. Die Idee, als Gartendekoration zu arbeiten, gefällt mir.» Blaines Muskeln fingen an zu zittern und er begriff, dass die Schnudämgons wieder den Sauerstoff aus der Luft sogen. Er reagierte auf den Sauerstoffentzug empfindlicher als die anderen Menschmutanten, denn er bestand zu fünfzig Prozent aus Feuer. Nie zuvor hatte er sich schwach gefühlt. Interessant zu wissen, dass ihm das nicht besonders gefiel. «Ich glaube, dass Angelica diese Kreaturen speziell dafür gezüchtet hat, um uns zu attackieren.»
    «Sie hat sich gedacht, dass wir fliehen würden.» Nigel benutzte Blaine als Schutzschild und band sich sein Haar mit einem Tuch zurück. Das machte er immer dann, wenn es bei ihm gleich ernst wurde. «In letzter Zeit warst du ein wenig launisch und unkonzentriert, gar nicht so mopsfidel, wie man dich sonst kennt. Wenn du mich fragst, hat uns das verraten.»
    Blaine fiel auf, dass Nigel eine äußerst künstlerische Version vom Tod der Hexe auf sein Tüchlein gemalt hatte, und lächelte amüsiert. «Ein hübsches Accessoire hast du da.»
    Nigel strich die Enden des Tuchs aus seinem Gesicht. «Es inspiriert mich. Ich weiß auch nicht, weshalb.»
    «Vielleicht liegt es an dem rosigen Rot, das du für ihr Blut verwendet hast. Das ist so eine fröhliche Farbe.»
    Jarvis beäugte das Gemälde. «Vielleicht sind es auch die Blutspritzer, die wie Smileys aussehen. Das erzeugt eine freundliche Stimmung.»
    Nigel strich mit seiner qualmenden Hand über das Stirnband und ließ kleine Funken darauf zurück. «Ich glaube, es liegt am Stoff. Ich mochte schon immer das Gefühl von Seide auf meiner Haut.»
    Drei weitere Kreaturen trafen das Schild. Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte es. Blaine biss die Zähne zusammen. «Ihr macht euch besser bereit, Jungs. Ich bin nicht sicher, wie lange ich noch –»
    Er spürte unvermittelt Christians Gegenwart. Der leichte metallische Geschmack in seinem Mund verriet ihm, dass er in Schwierigkeiten steckte. «Christian!» Er schirmte seine Augen gegen den Ansturm der Widersacher ab und suchte in dem Getümmel nach dem Mann, den er nicht zurücklassen konnte.
    Und dann entdeckte er Christian. Er lag zusammengekrümmt am Boden, als hätte man ihn ausgeweidet.
    «Verdammt noch mal», grunzte Jarvis neben Blaine, «das ist nicht gut.»
    «Christian!», schrie Blaine. «Los doch!»
    «Ihr seid immer noch hier? Ich dachte, ihr würdet inzwischen schon irgendwo am Strand liegen.» Christian kam taumelnd auf die Füße. Seine Stimme klang gepresst. «Ihr lasst euch ja ganz schön viel Zeit», brüllte er über das Tosen der vielen Flügel und das Geräusch der verbrennenden Viecher hinweg.
    Blaine war erleichtert und seine Flammen wurden wieder stärker. «Wird verdammt noch mal Zeit!», schrie er zurück. «Beweg deinen Hintern hierher!»
    Um sich vor den Angreifern zu schützen, hatte Christian seine menschliche Haut bereits in Millionen kleiner Metallplättchen verwandelt, die eine schützende Kettenrüstung bildeten, in etwa
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher