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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr
Autoren: Stephanie Rowe
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der Alarm verstummte.
    Blaine sprang im Lauf hoch und schnappte sich das Schwert. «Wir stecken hier mitten in der waghalsigen Flucht aus unserer ganz persönlichen Folterkammer und er hält sich damit auf, ein Mädchen zu retten?»
    «Zumindest hat er das behauptet», erwiderte Nigel. «Und ich nehme es ihm ab, denn er ist ein wirklich beschissener Lügner.»
    Sie rannten so schnell sie konnten auf die Tür am Ende des Ganges zu. Weniger als fünf Meter bis zur Freiheit. «Na, verdammt noch mal», fluchte Blaine und warf das Schwert mit dem Griff voran nach Jarvis Herz, «das ist wirklich süß von ihm.»
    Jarvis fing das Schwert mühelos ab, seine Finger fanden ohne Zögern den Griff. «Findest du?»
    «Klar. Nicht jeder Mann würde, bloß um ein Mädchen zu retten, sein Team in einem Kriegsgebiet auflaufen lassen.» Blaine hetzte weiter und zog im Laufen aus einem Beutel, den er um seine Hüften gebunden hatte, einige blaue Kugeln. «Ich respektiere seine Entscheidung. Aber selbstverständlich werde ich ihm dafür noch den Arsch aufreißen müssen – und bei zukünftigen Missionen ist er auf keinen Fall mehr dabei.»
    Die drei Männer, die er für die Flucht handverlesen hatte, waren die einzigen Bewohner der Höhle der Weiblichen Tugenden, denen er auch sein Leben anvertraut hätte. Loyalität war für ihn, wie auch die anderen in seiner Gruppe, eine ernste Sache. Christians Abstecher zeigte, dass Ehre eine weitere wichtige Verpflichtung war, und Blaine war bereit, das zu akzeptieren. Egal, welche Konsequenzen es auch bedeuten mochte, er würde sich hinter jeden Mann stellen, der sich weigerte, jemanden zurückzulassen.
    Plötzlich hörte er hinter ihnen das gedämpfte Trappeln kleiner Füßchen, die um eine Kurve geschlittert kamen. Er warf sich herum und drehte dabei die blauen Kugeln in seiner Hand. Die andere Hand wanderte instinktiv zu der langen Röhre hinab, die er an seinem Gürtel festgebunden hatte, um zu kontrollieren, ob das einzige Stickprojekt, das er mitnehmen wollte, noch in Sicherheit war.
    Das war es.
    «Meiner Meinung nach hat er etwas den Überblick verloren.» Nigel baute sich neben Blaines rechter Schulter auf und erhob seine glimmenden Hände in Richtung ihrer Verfolger. «Gevögelt zu werden beeinträchtigt seine Fähigkeit zum klaren Denken doch erheblich. Für mich ist da das Zölibat die bessere Lösung. Seid ihr dabei, Jungs?»
    Blaine schnaubte. «Sex kann gut fürs Gehirn sein. Kommt ganz auf die Situation an.» Blaine schwenkte die blauen Bälle in seiner Hand. Sie begannen zu brennen. Er wollte nichts lieber, als diese Schätzchen nach den Dreckskerlen zu schleudern, die hinter ihnen her waren. Doch wenn Christian in deren Nähe war, würde er ihn mit in die Luft jagen. Wo blieb der Faulenzer bloß?
    «Was weißt du denn darüber, dass einem Mann beim Vögeln das Hirn weggebrutzelt wird?», fragte Jarvis. «Wann hast du denn zum letzten Mal eine gehabt, Trio?»
    «Ein richtiger Mann spricht nicht über seine Eroberungen.» Blaine hatte plötzlich den Geruch von Trockenfutter in der Nase und erstarrte. Er hoffte inständig, dass sich seine Vermutung über ihre Verfolger als falsch erweisen würde. Klar, eine anständige Schlacht war immer klasse für den Seelenfrieden – aber es gab Dinge, die waren einfach nur Stoff für Alpträume.
    Jarvis lachte bellend. «Ein richtiger Mann führt darüber Buch und liest es hinterher seinen sexuell benachteiligten Kumpels vor. Zum letzten Mal durften wir ran, als Nigel mit Zahnpasta Strichmännchen an die Badezimmerwand geschmiert hat.»
    Sie alle waren schon vor langer Zeit übereingekommen, dass die Intimitäten, zu denen Angelica sie zwang, nicht als Sex zählten. Manche Dinge waren einfach unantastbar.
    Nigel warf Jarvis einen missmutigen Blick zu. «Lästere nicht über mein künstlerisches Talent. Du bist bloß neidisch, weil du dich nicht aus der Wochenendfolter bei der Hexe herausstricken kannst.»
    «Ich habe mich bewusst dazu entschieden, mies zu stricken. Ihre Experimente stählen mich mehr.» Jarvis begann, das Schwert über seinem Kopf kreisen zu lassen. Die Energie, die er dabei erzeugte, elektrisierte die Luft. «Du bist ein Weichei. Du malst ihr einfach ein paar hübsche Bilder, damit sie mit dir zufrieden ist und dich die Folter schwänzen lässt.»
    «Ich male gerne.» Nigels ungerührte Erwiderung spiegelte eine Erkenntnis wider, die sie alle teilten. Wenn es etwas gab, das sie tun konnten, um eine weitere Stunde, einen
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