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Küsse und andere Katastrophen

Küsse und andere Katastrophen

Titel: Küsse und andere Katastrophen
Autoren: Jill Shalvis
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und zerfloss gleichzeitig fast vor Mitgefühl.
    “Sie hat mich nie geliebt.” Macs Herz schlug wie wild. Noch nie hatte er das offen ausgesprochen. “Als sie die Scheidung einreichte, entdeckte sie, dass sie schwanger war. Das passte nicht in ihre Pläne. Ich wollte sie nicht mehr, aber ich wollte dieses Baby.” Ihm brannten die Augen. “Sie ließ das Kind abtreiben.”
    Mitfühlend seufzte sie auf und fuhr ihm durchs Haar. Sie lehnte nur die Stirn gegen seine. In diesem Moment wollte sie keine belanglosen tröstenden Worte sagen.
    Das wollte Mac auch nicht.
    Es gab nur eines, was sie ihm geben wollte. Sich selbst. Ganz langsam näherte sie den Mund seinen Lippen und küsste ihn zärtlich auf einen Mundwinkel, dann auf den anderen. Als sie den Kopf wieder hob, schimmerten Tränen in ihren Augen. “Ich möchte mit dir schlafen, Mac. Und damit meine ich keinen wilden Sex, weder an der Tür noch auf diesem Tisch. Ich möchte, dass du mich mit in dein Bett nimmst und mich liebst, bis du alles vergessen kannst.”
    Beim Blick in ihre Augen spürte er, wie seine Brust sich zusammenzog. Er hätte immer behauptet, dass niemand ihn diese Vergangenheit würde vergessen lassen können, doch als er mit Taylor in den Armen aufstand und durch den Flur zu seinem Bett ging, wusste er, dass Taylor es schaffen konnte.
    Kurz vor dem Morgengrauen wachte Taylor auf und setzte sich seufzend im Bett auf. Wie jeden Morgen um diese Zeit, musste sie gehen. Die schönsten Nächte ihres Lebens bezahlte sie damit, dass sie vor Sonnenaufgang aufstehen musste, damit keiner von ihnen beiden sich eingeengt fühlte oder Panik bekam.
    Taylor fühlte sich nicht eingeengt. Kein einziges Mal hatte sie während der vergangenen Nächte Panik empfunden, als sie in Macs Armen lag. Letzte Nacht auch nicht.
    In der letzten Nacht hatte sie Mac stundenlang im Arm gehalten und sich gefragt, wie Ariel ihn nur hatte so mies behandeln können. Wenn Mac sie so sehr lieben würde, das wusste Taylor genau, dann würde sie jeden Tag ihres Lebens damit verbringen, diese tiefe Liebe zu erwidern.
    Beim Gedanken daran kamen ihr die Tränen, denn jetzt wusste sie, wieso er sich so sehr gegen seine Gefühle wehrte. Genauso klar war ihr, dass sich an dieser Situation nichts ändern würde. Ganz bestimmt bedeutete sie ihm sehr viel, sonst könnte er nicht so gefühlvoll mit ihr schlafen. Doch damit war die Grenze dessen erreicht, was er an Intimität zuließ. Mac fühlte sich bei dem gegenwärtigen Stand ihrer Beziehung sicher. Und wenn das die einzige Art war, mit ihm zusammen zu sein, dann wollte Taylor es so akzeptieren.
    Sie stellte die Füße auf den kalten Holzboden und wollte aufstehen.
    Doch eine kräftige warme Hand hielt sie am Handgelenk fest. “Du willst gehen, ohne mich zu wecken?”, fragte Mac mit verschlafener sexy Stimme.
    Er lag flach auf dem Bauch, seine breiten Schultern und die langen Beine nahmen fast die ganze Matratze ein. Gerade eben noch habe ich doch neben ihm gelegen, dachte Taylor und sehnte sich unbändig danach, sich sofort wieder an ihn zu schmiegen.
    Wenn sie ihn jetzt auch nur berührte, würde sie die letzte Kontrolle über ihre Gefühle verlieren, das wusste sie. “Ich habe eine Menge zu tun, Süßer.” Spielerisch schlug sie ihn auf den knackigen Po.
    “Nein, das hast du nicht.” Ohne sie loszulassen, richtete er sich auf und lehnte sich gegen das das Kopfteil des Bettes. Dann zog er Taylor an sich.
    Sie schloss die Augen und presste sich an seine Brust. “Mac …”
    “Geh nicht.”
    Taylor versuchte sich loszureißen. “Ich muss aber.”
    “Nein, das musst du nicht. Du läufst von hier weg, weil du denkst, dass ich das will.” Er wartete ab, bis sie die Augen öffnete, und umfasste ihr Gesicht. “Du willst mir keine Angst machen.” Seine Stimme klang unglaublich sanft. “Ich soll mich von deinen Gefühlen nicht erdrückt fühlen.”
    Wieder versuchte sie aufzustehen. “Mac.”
    “Hör mir zu. Ich habe geträumt, du wärst fort.” Einen Moment lang wirkte er gequält, und reglos hielt er Taylor fest. “Alles war wie zuvor. Ich war allein, und ich konnte die Kälte ohne dich nicht mehr ertragen. Alles um mich herum war so leer.”
    “Wirklich?”
    “Das ist so langsam geschehen, dass ich es kaum gemerkt habe.”
    Taylors Herz setzte einen Schlag lang aus. “Was ist so langsam geschehen?”
    Mac stieß die Luft aus. “Vor dir habe ich mir eingeredet, dass ich mein Leben nie wieder mit einem anderen Menschen teilen
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