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Küsse und andere Katastrophen

Küsse und andere Katastrophen

Titel: Küsse und andere Katastrophen
Autoren: Jill Shalvis
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entdeckte er dann den Brief vom Stadtrat. Zu dick für eine Absage, sagte er sich. Andererseits hatten sie vielleicht zu der Absage neue Ausschreibungsunterlagen gesteckt.
    Mit klopfendem Herzen zog er sich einen Stuhl heran und ließ sich darauffallen. Seine Knie waren ein bisschen weich. Er hielt den Atem an, riss den Brief auf und fing an zu lesen.
    Taylors Architekt Ty Patrick O’Grady war ein großer dunkelhaariger und gut aussehender Ire mit funkelnden Augen und hinreißendem Lächeln.
    Taylor wusste genau, was in letzter Zeit der Grund für dieses Lächeln war. Nicole war bereit, ihn zu heiraten, sobald er sie auch dazu überreden konnte, sich für einen konkreten Termin zu entscheiden.
    Im Moment ging Taylor neben Ty her, weil sie mit ihm noch ein paar letzte Details zu klären hatte.
    Ty lächelte, als sie zusammen Brezeln aßen und Cola tranken. Um sie herum gingen andere Leute, die das schöne Wetter für ihre Mittagspause nutzten. Sie waren auf halbem Weg zwischen Tys Büro und Taylors Haus.
    Mit dem Rest seiner Brezel deutete Ty auf ein neues Geschäft für Unterwäsche. Im Schaufenster hing ein aufreizender schwarzer Minirock aus Leder mit passendem Leder-BH, verziert mit spitzen Nieten. Daneben lag eine Peitsche.
    Taylor war sich bewusst, dass sie sich aus diesem Geschäft nicht einmal einen einfachen Slip leisten konnte. Sie seufzte. Früher hätte sie sich über solche Ausgaben nicht einmal Gedanken gemacht. Dennoch wollte sie nicht mehr tauschen. Nicht für alles Geld, das ihr Großvater besessen hatte.
    Trotzdem wäre es nett, sich hin und wieder etwas Neues leisten zu können. Zugegeben, ihre Kleider waren wunderschön. Wie zum Beispiel das ärmellose grüne Kleid, das sie heute mit farblich passenden Sandaletten und einem Hut mit breiter Krempe trug. Doch das waren alles Sachen, die sie sich schon vor Längerem gekauft hatte.
    Die Zeit, da sie unbekümmert Geld ausgegeben hatte, war vorbei, Taylors Vorliebe für schöne Kleider dagegen nicht.
    “Ich sollte Nicole dieses Outfit schenken.” Ty biss von der Brezel ab. “Was meinst du?”
    Taylor musste lachen, als sie sich Dr. Nicole Mann, die am liebsten nur Jeans, Khakihosen oder ihren Arztkittel trug, in schwarzem Leder vorstellte. “Sie würde dich umbringen.”
    “Stimmt.” Ty musste immer noch lächeln. “Ich liebe diese Frau wirklich unsterblich.”
    Bei seinem gedankenverlorenen Gesichtsausdruck musste Taylor seufzen. Wie mochte es sein, von so einem Mann so innig geliebt zu werden? Halt!, rief sie sich innerlich zur Ordnung. Daran darf ich nicht denken.
    In Macs Armen hatte sie das fast vergessen. Mit seinen Lippen und seinen Berührungen hatte er sie fast alles andere vergessen lassen, einschließlich der Tatsache, dass er sie niemals so lieben würde, wie sie es sich insgeheim ersehnte.
    Sie war ihm aus dem Weg gegangen, damit sie ja nicht wieder schwach werden konnte. Mit einem Blick konnte er sie ihren Stolz vergessen lassen.
    Schluss damit. “Kommen wir zu meinem Badezimmer.”
    “Ja.” Ty schenkte ihr ein unwiderstehliches Lächeln. “Du kannst die alte Badewanne mit den Klauenfüßen einbauen lassen, wenn du magst. Der Boden ist stabil genug, und die Wasserleitungen sind auch noch intakt. Da braucht nichts erneuert zu werden.”
    “Und was ist mit den Erkerfenstern? Wird dadurch die Dachstruktur nicht beeinträchtigt?”
    “Dein Bauunternehmer wird sich sicher ärgern, wenn er diese Änderungen jetzt noch berücksichtigen muss, aber von der Statik her gibt es keine Bedenken.”
    Mac zu ärgern hatte etwas Verlockendes. Dann war er vielleicht genauso unausgeglichen wie sie jetzt. “Wie wäre es, wenn du ihm die Änderungen mitteilst?”
    Fragend blickte Ty sie an. “Stimmt etwas nicht zwischen euch?”
    “Nein, nein, alles in Ordnung.”
    “Leistet Mac gute Arbeit?”
    “Voll und ganz.”
    So leicht ließ Ty sich nicht beschwichtigen. Prüfend blickte er Taylor mit seinen blauen Augen an. “Ich habe ihn dir empfohlen, weil er, obwohl er auf diesem Gebiet relativ unerfahren ist, mein Vertrauen hat. Er leistet Wunderdinge mit seinen Händen.”
    Taylor stimmte ihm insgeheim zu, auch wenn sie dabei etwas anderes im Sinn hatte als er. “Das weiß ich.”
    “Aber irgendetwas stimmt doch nicht.” Eingehend musterte Ty sie.
    “Nein, es ist nichts.” Als sie Tys besorgte Miene sah, musste sie lächeln. “Alles sieht fantastisch aus, du solltest es mal besichtigen.”
    “Ja, sehen wir es uns an”, beschloss er, und
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