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Küsse und andere Katastrophen

Küsse und andere Katastrophen

Titel: Küsse und andere Katastrophen
Autoren: Jill Shalvis
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dafür, dass er noch nicht zu einer Beziehung bereit war.
    Wortlos begleitete er sie ins Haus und ins Apartment bis vor die Schlafzimmertür.
    Dort hob er die Hand und strich ihr so zärtlich über die Wange, dass sie am liebsten seine Hand ergriffen und festgehalten hätte. Taylor öffnete die Tür und betrat das Zimmer.
    Sie war so durcheinander wie noch nie zuvor.
    Mac fand, dass die Probleme zwischen Taylor und ihm einzig darin begründet lagen, dass sie die Wirklichkeit nicht akzeptieren wollte. Hier ging es um Vertrauen und um den Willen, sich aufeinander einzulassen.
    Er gestand sich ein, dass Taylor mit Ariel nichts gemeinsam hatte. Aber vertraute er ihr auch so sehr, dass er ihr glaubte, dass sie ihn niemals so hintergehen und in seinen Gefühlen verletzen würde wie Ariel? War er bereit, sich ihr völlig zu öffnen?
    Nein, so weit war er noch nicht.
    Zweifellos fühlte er sich zu Taylor hingezogen, und das nicht nur körperlich. Doch deswegen brauchte er dieser Anziehung nicht zwangsweise nachzugeben.
    Und Taylor zuliebe wollte er sich nicht halbherzig auf sie einlassen. Bei ihr gab es nur ein Ganz oder Gar nicht.
    Das Leben hatte sie verletzt, und Mac wollte nicht mit ihr spielen. Wenn er sich wieder auf eine Beziehung einließ, dann ganz ernsthaft. Aber dazu musste er erst einmal bereit sein.
    Zwei Tage lang bekam er sie kaum zu Gesicht, weil sie ihm auswich. Darin war sie sehr gut.
    Am dritten Tag kam Suzanne mit Essensresten, die von einer Party stammten, für die sie den Party-Service gemacht hatte. Sie teilte Mac mit, Taylor sei auf einem Flohmarkt, auf dem antike Möbel aus Frankreich angeboten würden.
    “Ich kann es kaum erwarten, dass sie endlich ihr Geschäft eröffnet”, sagte Suzanne und öffnete eine Frischhaltebox. “Das hat sie wirklich verdient.”
    Der köstliche Duft ließ Macs Magen knurren, und er legte den Werkzeuggürtel ab. “Ein Geschäft?”
    “Sie möchte gern in einem der Verkaufsräume unten einen Antiquitätenladen aufmachen.” Suzanne warf ihm einen fragenden Blick zu, als sein Magen wieder knurrte. Wortlos reichte sie ihm eine Serviette. “Das sind kleine Lauchtörtchen. Greifen Sie ruhig zu. Es sei denn, Sie finden solche Törtchen nicht männlich genug.”
    “Bei etwas, das so lecker duftet, habe ich keine Hemmungen, es zu essen.” Beim ersten Bissen stöhnte er fast auf, dann setzte er sich auf den Boden und konnte beim zweiten Bissen das Stöhnen nicht unterdrücken. “Sie sind ein Genie.”
    “Nein, Nicole ist ein Genie. Aber ich kann gut kochen. Genau wie Sie. Sie wissen Ihre Hände auch gut zu gebrauchen.”
    Mac hielt inne und sah, wie Suzanne errötete. “Ich meine, Sie sind ein guter Handwerker.” Sie deutete auf den frisch verlegten Holzfußboden.
    “Sie hat Ihnen von jener Nacht erzählt.”
    “Nein.” Suzanne setzte sich neben ihn. “Sie hat überhaupt nichts gesagt, aber das war auch gar nicht nötig. Nicole und ich waren bei ihr zum Frühstück, um Nicoles anstehende Hochzeit zu besprechen, und …”
    “Ja?”
    “Und wir haben nur geraten. Taylor hatte so ein Leuchten in den Augen, und sie war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Eigentlich habe ich sie überhaupt noch nie so glücklich erlebt.” Suzanne stieß ihn an die Schulter. “Auch wenn sie nie darüber redet, wissen wir, dass sie es nicht leicht hatte. Wir sind ihre besten Freundinnen, Mac, und wir kennen sie erst seit einem halben Jahr. Vor uns hatte sie überhaupt keine Vertrauten. So eine Einsamkeit mag ich mir gar nicht vorstellen, aber selbst uns gegenüber ist sie sehr verschlossen. Aber bei Ihnen …”, sie lächelte, “… da lässt sie sich gehen. Das hoffen wir jedenfalls.”
    Er dachte an die gemeinsame Nacht mit Taylor. Er hatte sie in den Armen gehalten, und sie hatten etwas erlebt, was weit über Sex hinausging.
    Mac sah Suzanne in die hoffnungsvollen Augen und wollte ganz offen sein. “Ich weiß nicht, was mit Taylor und mir passiert, aber ich bezweifle, dass es in die Richtung führt, die Sie sich erhoffen.”
    “Oh.” Ihr Lächeln erstarb. “Wirklich?”
    Bedauernd hob er die Schultern.
    Sie nahm ihm die Serviette weg und nach kurzem Zögern auch die Törtchen.
    “He.” Sein Magen knurrte protestierend.
    “Tut mir leid, eigentlich habe ich keine mehr übrig.”
    Als Mac nach Hause kam, fand er dort noch mehr Post vor. Das meiste waren Rechnungen, die er seufzend öffnete. Dann warf er sie auf den Stapel zu den anderen.
    Ganz unten im Briefkasten
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