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Küsse und andere Katastrophen

Küsse und andere Katastrophen

Titel: Küsse und andere Katastrophen
Autoren: Jill Shalvis
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Taylor seufzte wieder. Ein Mann, der die beste Freundin heiraten wollte, war immer noch der beste Beschützer. “Aber du musst doch genau in die entgegengesetzte Richtung”, wandte sie ein, doch Ty ging einfach weiter.
    “Geh wenigstens langsamer”, rief sie. “Auf diesen Absätzen kann ich keinen Marathon laufen, nur weil du dich von deinem Beschützerinstinkt leiten lässt.”
    “Es wäre alles einfacher, wenn du mir sagen würdest, was los ist.”
    “Nichts!”
    “Davon will ich mich überzeugen.”
    Aus jedem Restaurant, an dem sie vorbeikamen, drangen köstliche Düfte, aber mehr als Schnuppern war für Taylor nicht drin. Sie würde heute Abend wieder eine Dose öffnen, das kostete weniger.
    Sie kamen an drei Boutiquen vorbei, und Taylor warf sehnsüchtige Blicke ins Schaufenster, nur bei dem Deko-Laden geriet sie nicht in Versuchung. Hier wurde nur billiger, geschmackloser Plunder angeboten.
    Schräg gegenüber von ihrem Haus blieb Ty an einem Blumenstand stehen. Er strich über ein paar Margeriten, roch an den Rosen und lächelte, als er die Lilien sah.
    “Sentimentaler Dummkopf.” Taylor schüttelte den Kopf, musste aber lachen, als Ty breit lächelnd nickte.
    “Nicole hat eine Schwäche für Blumen.”
    Die zielstrebige und ehrgeizige Nicole hatte in Taylors Augen nur eine Schwäche, und zwar für diesen Mann. “Dann greif zu”, schlug sie Ty vor.
    Er kaufte ein Dutzend rote Rosen und hielt sie Taylor hin, damit sie daran schnuppern konnte.
    Sie beugte sich stattdessen zu dem Mann, der ihrer Meinung nach viel besser duftete als die Rosen. “Du bist der süßeste Verlobte der ganzen Stadt, weißt du das?” Auf seinen erschrockenen Blick hin musste sie lachen. “Doch, das bist du.”
    “Süß?” Er lachte auch. “Das ist wirklich eine neue Bezeichnung.”
    “Glaub mir, diese Rosen sorgen dafür, dass du heute Nacht sehr glücklich wirst.” Dann gab sie ihm einen Schmatzer auf den Mund.
    Lachend zog er sie an sich. “Bin ich das nicht jetzt schon?”
    Taylor rückte sich den Hut wieder zurecht und sah lächelnd die Straße entlang, bevor sie die Straßenseite wechselten.
    Dann erstarrte sie.
    Mac stand vor dem Haus und blickte direkt zu ihr. Ihr Herz raste.
    Er trug die Jeans mit den Löchern an den Knien, ein dunkles T-Shirt, und einen so abfälligen Blick hatte Taylor bei ihm seit jenem ersten Tag nicht mehr gesehen. Damals hatte er sie gemustert wie ein ekliges Insekt, das ihm gegen die Windschutzscheibe geflogen war.
    Ich habe heute noch kein Wort mit ihm gesprochen, dachte sie. Ich kann also nicht der Grund für seine schlechte Laune sein. Männer! Wer kann schon verstehen, was in ihren Köpfen vorgeht?
    Ty hatte immer noch den Arm um ihre Schultern gelegt und betrachtete jetzt das Haus. “Was für ein wunderschönes Haus! Ich wüsste gern, welcher geniale Mann das renoviert hat.” Lächelnd drückte er Taylor an sich.
    Sie sah, wie Macs Miene noch mürrischer wurde, und jetzt musste sie auch lächeln.
    Ja, dachte sie, jetzt weiß ich, woher seine schlechte Laune kommt. So unsinnig das auch ist, dieser Mann kocht vor Eifersucht.

14. KAPITEL
    Mac stand mit dem Briefumschlag in der Hand vor Taylors Haus und sah die Frau, der er diesen Brief zeigen wollte, auf der anderen Straßenseite, wie sie einen anderen Mann umarmte und küsste.
    Dass er diesen Mann kannte und respektierte, half Mac auch nicht. Ihm war es egal, ob Ty Patrick O’Grady der Architekt oder der Briefträger war, ihm reichte es, die beiden miteinander herumturteln zu sehen.
    Er kam sich wie ein Narr vor. Gerade eben noch hatte er sich überglücklich ausgemalt, wie er Taylor den Brief zeigte. Gleichzeitig hatte er sich überlegt, wie er sie küssen und dann mit ihr in ihrem Apartment und in ihrem Schlafzimmer verschwinden würde. Anschließend würden sie wieder ihrer eigenen Wege gehen, bis sie das nächste Mal etwas Entspannung brauchten.
    Wenn Taylor dieses Bedürfnis hatte, wollte er ihr großzügig seinen Körper zur Verfügung stellen. Auf diese Weise würde keiner von ihnen beiden leiden, und das Einzige, was Mac bedauerte, war die Tatsache, dass er in den letzten Tagen nur daran gedacht hatte, anstatt es auch zu tun.
    Taylor war in der Vergangenheit verletzt worden, und sie wusste besser als jede andere Frau, wie wichtig es war, dass sie beide nicht wieder so verletzlich wurden, wie man es unweigerlich war, wenn man liebte. Sie könnten miteinander glücklich werden, ohne fest zusammen zu sein.
    Damit wären
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