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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss
Autoren: Lynn Raye Harris
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Laufpass gegeben hatte. Er ging nun seit einem Monat mit ihr aus. Und sie wurde ihm langsam zu anhänglich. Die Kosmetiktasche in seinem Badezimmerregal hatte ihn nicht besonders gestört. Auch die zweite Zahnbürste in seinem Zahnputzbecher hatte er hingenommen. Es war der pinke Damenrasierer in seiner Dusche, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte.
    Er hatte kein Problem damit, wenn eine Frau auf seine Einladung hin die Nacht bei ihm verbrachte. Wenn sie jedoch nach ein paar gemeinsamen Nächten schon begann, Stück für Stück bei ihm einzuziehen, wurde er nervös. Sex war ein wichtiger Teil seines Lebens. Aber nur weil er mit einer Frau schlief, hieß das nicht, dass er auch mit ihr zusammenwohnen wollte. Darum stellte er immer von Anfang an klar, wie er sich die Beziehung vorstellte. Sobald sich jemand nicht an seine Bedingungen hielt, war es vorbei.
    Katie Palmer war eine wunderschöne Frau. Eine aufregende Frau. Und doch ließ sie ihn irgendwie kalt. Er wusste gar nicht genau, warum. Sie war eigentlich genau sein Typ. Schön, etwas oberflächlich und intellektuell anspruchslos.
    Renzo griff wieder nach seinem Laptop und starrte gedankenverloren auf den Bericht, an dem er gerade arbeitete. Vielleicht hätte er Faiths Vorschlag befolgen und eine Ex-Freundin für heute Abend einladen sollen. Statt Faith diese Aufgabe aufzudrängen. Als er jedoch an seinem Schreibtisch gesessen und die säuberlich getippte Aktennotiz vor sich gesehen hatte, mit der hilfreichen Haftnotiz als Markierung für seine Unterschrift, hatte er eine Eingebung gehabt. Seine zuverlässige, wenngleich auch etwas unscheinbare Assistentin würde eine viel bessere Begleitung an diesem wichtigen Abend abgeben, als eine Frau, die seine ständige Aufmerksamkeit fordern würde.
    Wenn Faith ihn begleitete, wäre es ein rein geschäftliches Abkommen zwischen ihnen. Sie war ein ruhiges, gebildetes Mädchen. Und sie war nicht unbedingt unattraktiv. Er hatte eigentlich nie wirklich auf ihr Aussehen geachtet. Warum auch? Sie war schließlich seine Angestellte, und sie machte ihren Job gut. Sein Terminplan war noch nie so gut organisiert gewesen.
    Faith war einfach perfekt, auch wenn sie keine Schönheit war. Ihre dunklen Kostüme ließen ihre Figur nur erahnen. Das goldblonde Haar trug sie entweder zum Zopf oder als Knoten gebunden. Obendrein trug sie eine dunkle Hornbrille.
    Ihre Augen waren grün. Das fiel ihm zumindest jedes Mal auf, wenn sie ihn durch ihre dicken Brillengläser hindurch anschaute. Ihre Augen waren nicht dunkel wie Smaragde, sondern eher goldgrün, wie das Laub im Frühling. Und sie duftete gut. Wie ein frischer Regenguss mit einem leichten Anflug von exotischem Blütenduft. Sie trug weder schweres Parfüm, noch roch sie jemals nach Rauch, Alkohol oder Bräunungscreme.
    Als sie an diesem Nachmittag jedoch zu ihm aufgesehen hatte, mit diesen funkelnden Augen und der leichten Röte auf den Wangen, hatte er einen kurzen Moment lang ein überwältigendes Bedürfnis verspürt. Am liebsten hätte er sie über den Schreibtisch zu sich herangezogen und seinen Mund auf ihre Lippen gepresst.
    Was absolut keinen Sinn machte. Faith Black war nett und gepflegt, aber sie war überhaupt nicht sein Typ. Er mochte sie lediglich, weil sie professionell und effizient arbeitete. Aber er fühlte sich nicht von ihr angezogen.
    Offensichtlich reagierte sein Körper durch den ganzen Stress der letzten Monate irrational. Seine Mechaniker arbeiteten auf Hochtouren, um die Viper in Topform zu bringen, doch es tauchten immer wieder Probleme auf.
    Und Renzo hatte bereits zu viel Zeit und Geld in die Entwicklung des neuen Motorrads investiert, um jetzt aufzugeben. Erfolg bedeutete alles für ihn. Das war ihm bereits als Teenager bewusst geworden. Als er herausgefunden hatte, dass er einen Vater hatte, der nichts von ihm wissen wollte.
    Weil in seinen Adern kein blaues Blut floss, im Gegensatz zum Conte de Lucano und den Kindern, die er mit seiner jetzigen Frau hatte. Renzo war der Ausgestoßene. Das unerwünschte Nebenprodukt einer kurzen Affäre mit einer Kellnerin. Es war nicht vorgesehen, dass aus diesem Kind mal etwas werden würde. Doch erstaunlicherweise hatte er es zu etwas gebracht. Und er würde weiterhin zeigen, was in ihm steckte. Lorenzo D’Angeli lebte geradezu für die Herausforderung.
    Die Limousine hielt vor einem grauen Apartmentblock in einem schäbigen Teil der Stadt. Renzo stöhnte auf, als er sein Bein bewegte, um aus dem Auto zu steigen.
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